RE: 🎒 Erinnerungen an meine Schulzeit, im 2. Weltkrieg bis zum Kriegsende im Mai 1945, Teil I eine schwierige Zeit.🎒
Liebe vieanna, da hast du einen wichtigen Aspekt angeschnitten, die Überflußgesellschaft. In Deutschland werden pro Kopf 80 kg beste Lebensmittel im Jahr entsorgt. Allein der Begriff Verfallsdatum, der viel zu lange fälschlich verwendet wurde, hat mich auf die Palme gebracht. Bei euch wird es ähnlich sein. Die entbehrungsreiche Zeit, eigentlich bis zur Währungsreform, hat auch mich geprägt. Zu schnell landet bei uns nichts in der Biotonne. Das geht manchesmal soweit, daß mich meine Kinder bremsen müssen mit den Worten:Papa, der Krieg ist vorbei. Das hab ich mir zu Herzen genommen, aber erst nachdem ich nicht wahr haben wollte, daß man Karotten nicht retten kann, wenn man das leicht Angeschimmelte großzügig entfernt. Nach der Magen-Darm-Revolte war ich dauerhaft kuriert.
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende in einem eurer ZauberGärten jochenpaul
Lieber jochenpaul,
ich bin in einem kinderreichen Haushalt aufgewachsen, in dem Geld immer knapp war. Beide Elternteile haben die entbehrungsreichen Kriegszeiten miterleben müssen, mein Vater als Jugendlicher sogar noch den 1. Weltkrieg. Ich habe sehr früh mitbekommen, dass man Lebensmittel nicht verschwendet oder sogar wegwirft. Diese Erfahrung hat mich geprägt. Wenn ich heute sehe, wie achtlos Schüler mit ihrer Jause umgehen und wie viel davon im Mülleimer landet, dreht sich mir der Magen um. Leider haben sie von ihren Eltern, die selbst vermutlich überwiegend im Wohlstand aufgewachsen sind, nicht vermittelt bekommen, wie wertvoll Lebensmittel sind.
Der Fortsetzung deiner Geschichte werde ich ebenso gespannt folgen wie diesem, wie ich bereits geschrieben habe, packenden Zeitdokument.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und schicke dir liebe Grüße aus Wien, in dem sich, zumindest wettermäßig, ein wunderschöner Frühlingtag ankündigt.
Anna