Was ist Freiheit für mich?

in #deutsch7 years ago

Quelle: pixabay.


In meinem letzten Artikel beschäftigte ich mich, wie schon des Öfteren zuvor, mit dem Ringen des Individuums um seine Selbstbestimmtheit und Freiheit in heutigen 'modernen' Gesellschaften, in denen unter dem Vorwand, mehr Sicherheit zu gewähren, zunehmend Freiheitsrechte eingeschränkt werden, was bei Weitem nicht nur, aber eben auch den freien Umgang mit Kryptowährungen betrifft.
Die Welt wird immer mehr zum "Flughafen": Allein die Gewissheit bzw. der Glaube, ständig überwacht zu werden, ändert sich das Verhalten der Menschen signifikant. Das nenne ich das Gegenteil von Freiheit, deren Teilaspekte unter anderem sind, unbeobachtet kommunizieren, seine Meinung frei äußern oder auch sein eigenes Geld ohne das Mitwissen von Banken und Staat verwenden zu können.

Mein Beitrag zur #freiheitswoche.


Auch heute geht es mir um Freiheit, allerdings nicht um diesen eher politischen Aspekt der Wahrung der Freiheit des Bürgers im Hinblick auf einen immer datengierigeren und nach vollständiger Kontrolle strebenden Staat, sondern um meine persönliche Sichtweise darauf, was mir selbst als Individuum am wichtigsten ist, um mich frei fühlen zu können.
Ich klinke mich zu diesem Zweck einfach mal in die von @kadna initiierte #freiheitswoche ein und hoffe, damit nicht gegen irgendwelche Regeln zu verstoßen ... :)

Vielen Mitmenschen bedeutet Freiheit erstaunlich wenig!


Durch Diskussionen mit Mitmenschen wurde mir klar, dass frei zu sein bzw. sich frei zu fühlen für viele Gesprächspartner einen deutlich geringeren Stellenwert als für mich selbst besitzt - eine Erkenntnis, die mich doch immer wieder überraschte. Häufig hieß es, solange man über einen sicheren Job verfüge sowie Familie und soziale Kontakte habe, sei die Welt im Großen und Ganzen doch letztlich in Ordnung (man könne ja versuchen, trotz äußerer Zwänge innerlich frei zu bleiben ...).
Vielen Menschen (ja, wahrscheinlich der großen Mehrheit) ist ein durch Normen und strukturierte, immer gleiche Abläufe geregeltes und dadurch riskoärmeres und einfacheres Leben vermutlich lieber als ein möglichst freies, jedoch mit mehr Eigenverantwortung und Risiko verbundenes. Finanziell abhängig von einer oft unbefriedigenden Arbeit zu sein oder sich nach einem von anderen vorgegebenen Tagesablauf richten zu müssen, beeinträchtigt andere Menschen offensichtlich deutlich weniger als mich.
Für mich bedeutet mich nicht frei zu fühlen zugleich nicht wirklich glücklich sein zu können. Freiheit alleine macht zwar nicht glücklich, ist aber in meinem Fall ein essenzieller Bestandteil des Glücks.

Freiheit = Selbstbestimmtheit!


Eine grundlegende Bedingung dafür, mich frei und erfolgreich zu fühlen, ist es, so selbstbestimmt wie möglich leben zu können. Dazu gehört es, frei über meine Lebenszeit zu verfügen, das inkludiert z. B., selbst zu entscheiden, was ich wann (und von wo aus) tue, ohne mir meinen Tagesablauf von Arbeitgebern, Geschäftspartnern oder staatlichen Stellen diktieren zu lassen. Solange ich mir beispielsweise einen Wecker stellen muss, weil jemand anderes das von mir erwartet, bin ich nicht frei!

Von der Notwendigkeit ausreichender finanzieller Ressourcen.


In der Welt, so wie sie heute ist, lässt sich diese Art von Freiheit (leider) meist nur durch hinreichende finanzielle Ressourcen erreichen. Genau aus diesem Grund - nicht etwa, weil ich materielle Besitztümer als Selbstzweck sähe oder gar ein Luxusleben führen wollte - strebe ich nach finanzieller Unabhängigkeit. Zwanghaft materiellen Gütern hinterherzujagen oder aus purem Geltungsdrang der Kaste der Wohlhabenden angehören zu wollen, wäre in meinen Augen genau das Gegenteil von Freiheit ...

Eigene Bedürfnisse > Erwartungen anderer!


Ein Aspekt von Freiheit ist, die (oft unausgesprochenen) Erwartungen anderer nicht stets zwanghaft erfüllen zu wollen, betreffe es nun beispielsweise Bekleidungskonventionen oder den Wunsch, einer bestimmten Meinung zuzustimmen. Wem ich wichtig bin und wer mich mag, der akzeptiert mich so wie ich bin. Der Versuch, ständig den Erwartungen anderer zu entsprechen (sei es aus Bequemlichkeit, um sich beliebt zu machen oder berufliche Vorteile zu ergattern), macht unfrei und weist nicht gerade auf ein gesundes Selbstbewusstsein hin. Auch Gruppendruck ist nur so stark, wie man selbst das zulässt.

Von der Korrelation zwischen Zufriedenheit und Freiheit.


Im Laufe meines bisherigen Lebens korrelierte mein Zufriedenheitsgefühl meist relativ stark mit dem Freiheitsgrad, den die jeweilige Lebenssituation zuließ:
Während der Schulzeit war ich trotz guter Noten oft eher unglücklich. Alles war vorgegeben, es gab nur wenige Freiheiten, und noch dazu musste ich viel zu früh aufstehen!
Als Student an der Uni fühlte ich mich direkt viel freier und um Welten besser.
In den meisten 'normalen' Jobs war ich durchaus erfolgreich, aber oft nicht glücklich.
Als 'selbstständig' Wettender, Investor in Kryptowährungen oder 'freier Autor' auf Steemit fühlte/fühle ich mich selbstbestimmt und zufrieden. Was denken wohl 'solidere' Menschen über jemanden wie mich? In meinem engeren familiären Umfeld gibt es nicht wenige, die sich immer dann große Sorgen machten, wenn ich mich am besten und freiesten fühlte und erst zufrieden waren, wenn ich nach außen hin ein scheinbar normales aber dennoch tatsächlich unfreies Leben führte. Nun, wie gut, dass es, wie oben gelernt, :-) zur Freiheit ja gehört, nicht ständig seine eigenen Bedürfnisse zu verleugnen, um die Erwartungen und Hoffnungen anderer erfüllen zu wollen ...
Vielleicht hätte mir auch eine berfuliche Selbstständigkeit gut gefallen, aber staatliche Regulierung und Bürokratie schreckten mich stets ab (allein schon als PV-Anlagenbesitzer plötzlich als 'selbstständig' - da 'Stromverkäufer' - eingestuft zu werden und massenhaft Formulare ausfüllen zu müssen, weckte nicht gerade ein Bedürfnis nach "mehr davon" ).

Und die Zukunft ...?


Zurzeit läuft es wieder auf eine Auszeit vom 'normalen' Leben hinaus: Ab Mitte Juli werde ich für mindestens ein Jahr nicht arbeiten (und stattdessen unter anderem auf ertragreiche Steemit-Artikel hoffen). Was danach kommt, steht noch in den Sternen.
Mir ist diese unterschwellige Empfindung von Angst und Haltlosigkeit nicht fremd, die im Hintergrund lauert und auf jene Momente wartet, in denen die Euphorie eines Gefühls der Befreiung vorübergehend das Bewusstsein wieder freigibt. :)
Ich kenne aber auch auch das Gefühl, im 'goldenen Käfig' gefangen, im eigenen Saft zu schmoren, voller Selbstvorwürfe, sich durch gelegentlich hingeworfene Beschwichtigungshappen (Gehalt etc.) dazu korrumpieren zu lassen, Arbeit auf eine Art zu verrichten, wie ich das nicht für sinnvoll halte ("Lieber schnell und billig als Qualität." ist allzu oft das Motto der heutigen Zeit), nach einem Rhythmus zu leben, der nicht meiner ist und aus purer Bequemlichkeit die dringend nötigen Entscheidungen hinauszuzögern.

Respektiere die Freiheiten anderer!


Selbstbestimmtheit bedeutet für mich übrigens nicht, aus purem Selbstzweck Regeln zu überschreiten oder mir Freiheiten zu nehmen, welche die Freiheiten anderer beschneiden würden. Es bedeutet, mein Leben möglichst so führen zu können, wie es meinem Wesen und meinen inneren Bedürfnissen und Wünschen entspricht (das wünsche ich jedem anderen auch).

Verschiedene Menschen werden Freiheit verschieden definieren, teilweise sicherlich ganz anders als ich hier ... "Freiheit" ist also, wenn genau das eintritt, was jemanden sich frei fühlen lässt (so unterschiedlich das bei den einzelnen Menschen auch sein mag). :)

Sort:  

Sehr schöner Post von Dir! Ich denke Freiheit bedeutet für jeden etwas anderes. Mir persönlich ist es völlig egal ob irgendwelche Gauner meine Email Adresse haben, mich mit Anrufen belästigen usw...
Freiheit besteht für mich zu einem grossen Teil in den Gedanken, welche Niemand kontrollieren kann (das hoffe ich doch zumindest 🤔)
Desweiteren spielt natürlich die eigene Gesundheit und die der Familie ein ganz wichtige Rolle! Nicht Arbeiten zu müssen und dennoch genug Mittel für den eigenen Lebensstandard zu haben wird dagegegn nur den Wenigsten zu Teil, ist aber auch nicht weiter schlimm 😁

Das Problem ist, dass die Gewissheit, überwacht zu werden, das Verhalten und damit letztlich auch Denken von Menschen beeinflusst. Lies doch dazu mal den "Flughafenartikel".

Ich wundere mich immer über Menschen, die sagen, es sei ihnen völlig egal, wenn Geheimdienste ihre E-Mail- oder telefonische Kommunikation überwachen oder ihre Bank genau weiß, was sie wann gekauft haben (also auch z. B., welche Medikamente sie benötigen oder ob sie dem Alkohol zugeneigt sind). Ich vermute, es liegt daran, dass die Vorstellung, tatsächlich überwacht zu werden, für viele irgendwie zu abstrakt ist. Würde ich mich auffällig direkt hinter eine solche 'gleichgültige' Person setzen und ihr dabei zuhören, wie sie vertraulich mit ihrer Freundin redet, würde sie das ganz sicher stören ... tut ein Geheimdienst dasselbe, ist es ihr aber plötzlich egal. :)

Menschen, die glauben, "nichts zu verbergen" zu haben, empfehle ich, eine staatliche Kamera samt Mikrofon in ihrem Schlafzimmer installieren zu lassen. Sie tun doch nichts Verbotenes, also wo genau wäre das Problem?

Die Frage, die ich mit meinen, vielleicht etwas provokanten Beispielen aufwerfe, ist, wo die Privatsphäre überhaupt beginnt? Oder sollte sie gleich abgeschafft werden?

Natürlich respektiere ich dennoch deine Einstellung, dass es dir eben egal ist, wenn andere an deine Daten kommen, das ist Teil deiner Freiheit. :)

Selbstverständlich gibt es bei Überwachung dann auch Grenzen die mich dann natürlich stören würden, wie zum Beispiel dein Schlafzimmerbeispiel 😁

Guten Morgen.
Da hat die Nachteule in dir ja wieder umfangreich zugeschlagen. (Jetzt muss ich gerade an meinen Kollegen denken, der neulich sagte, man solle doch die Zeitzonen abschaffen. Das wäre sehr hilfreich, wenn man z.B. Streams oder Auktionen in anderen Ländern verfolgt und ansonsten ist es ja egal, wie viel Uhr es ist, weil wir uns ja dann lokal eh eher nach der Sonne richten - d.h. ob ich z.B. von 8 bis 16 Uhr oder von 23 bis 7 Uhr arbeite ist ja egal.)

Vielleicht passt die Überlegung sogar gar nicht so schlecht zu deiner Art von Freiheit: Aufstehen und schlafen wann du willst und nicht (zwingend) konform zum sogenannten Mainstream. Mein Biorhythmus orientiert sich da eher an der Sonne, also ich wache entsprechend auch im Sommer oft früher auf, als im Winter - unabhängig vom Wecker.

Tatsächlich fände ich es auch total schön, arbeiten zu können, wann ich will und was ich will, worauf ich gerade Lust habe. Dabei kommt aber - genau wie du sagst - früher oder später die finanzielle Freiheit zum Tragen. Entweder man hat sie (wobei der ein oder andere Luxus schon schön ist) oder man muss einen Teil seiner Freiheit aufgeben zugunsten (oder vielleicht eher zuungunsten?) einer Abhängigkeit (egal ob vom Arbeitgeber oder als Selbstständiger evtl von Kunden).
Aber selbst als Multimillionär ist man so gesehen ja nur solange frei, wie das Geld (oder allgemeiner: der Besitz) einen Wert hat.
Ist man von daher vielleicht nicht tatsächlich freier, wenn man eher Richtung Selbstversorger geht? Vielleicht ein Bauernhof, d.h. etwas Land, ein Dach über dem Kopf und - denn das ist ja durchaus wichtig - Nahrung, die man selbst produziert? Oder ist man nicht selbst dann noch abhängig? Vom (sowieso nicht zu beeinflussenden) Wetter, von den Tieren und Pflanzen, um die man sich zu bestimmen Tages- oder Jahreszeiten kümmern muss?

Man kommt irgendwie bei diesen Überlegungen früher oder später doch wieder an Grenzen. Mag aber der Tatsache geschuldet sein, dass ich noch nicht ganz wach bin. In diesem Sinne: schönen Sonntag! :-)

Interessante Gedanken, sowohl was die Abschaffung von Zeitzonen als auch die Überlegungen bezüglich Selbstversorgung betrifft!

Vielen Menschen (ja, wahrscheinlich der großen Mehrheit) ist ein durch Normen und strukturierte, immer gleiche Abläufe geregeltes und dadurch riskoärmeres und einfacheres Leben vermutlich lieber als ein möglichst freies, jedoch mit mehr Eigenverantwortung und Risiko verbundenes.

Noch bis vor einem Jahr fühlte ich mich gedanklich der ersten Gruppe zugehörig. Schule, Studium, Beruf, Familie, Pension - der Weg schien vorgezeichnet.

Ich bin durch meinen Sohn und indirekt über meine Freude am Schreiben zu Steemit gekommen. Kryptowährungen kannte ich nur dem Namen nach, die blockchain war ein unbeschriebenes Blatt für mich und der Gedanke der Dezentralisierung war nur latent vorhanden.

Dieses eine Jahr auf Steemit hat bei mir einen revolutionären Umdenkungsprozess ausgelöst, der bereits zu ersten, weitreichenden Konsequenzen geführt hat. Ähnlich wie du gebe ich meine sichere und relativ gut bezahlte Erwerbstätigkeit zunächst für ein Jahr, idealerweise bis zu meiner Pensionierung in einigen Jahren, auf. Ab Juli beginnt für mich das "neue" selbstbestimmte Leben. Zwar ein finanzielles Wagnis, dafür mit Aussicht auf ein erfüllteres, freies Leben.

Ich wünsche dir viel Erfolg und alles Gute auf deinem Weg!
Ich hoffe, mit meinen gelegentlichen Upvotes einen kleinen Teil zu deiner Unabhängigkeit beisteuern zu können. :)

Ich danke dir ganz herzlich! :)

Für deine lieben Wünsche, deine großzügige Unterstützung und deine Beiträge, die für mich immer wieder eine Quelle der Inspiration sind!

@jaki01 this name ring bell... You are a good man and a philanthropist

Bei dem Unterfangen wünsche ich viel Erfolg =)

Freiheit muss gelebt werden. Mich freut es immer, wenn ich sehe, dass Leute das auch in die Tat umsetzen =)

Hopefully @vieanna and her son are healthy there.

Ich bin da ganz bei dir, mir ist Freiheit auch extrem wichtig. Ich habe mich daher selbständig gemacht. Und auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen das nicht nachvollziehen können oder gar belächeln. Denen reicht es einen festen Job zu haben und ein geregeltes Leben. Sicherheit ist da wichtiger als Freiheit. Bei mir ist es ein bisschen anders herum. Klar braucht man Geld und muss die Rechnungen bezahlen können, aber ich mag es auch überhaupt nicht für andere zu arbeiten und mich herumkommandieren zu lassen. Ich bin lieber mein eigener Chef und teil mir die Zeit die ich arbeite, selber ein. Klar, das Risiko ist höher, aber das ist mir das Mehr an Freiheit wert.

Das ist das Schöne hier auf Steemit: Du findest eine große Anzahl freiheitsliebender Menschen, die überall auf der Welt ihre eigenen, selbstbestimmten Wege abseits der ausgetretenen Pfade suchen. Lies z. B. mal hier - die Zusammenfassung der #freiheitswoche, initiiert von @kadna ...

Genau lieber @jaki01 ich habe schon irgendwie auf deinen Artikel gehofft.
Dein Satz".... Solange ich mir beispielsweise einen Wecker stellen muss, weil jemand anderes das von mir erwartet, bin ich nicht frei!"
Stimmt ganz genau, wie die Faust aufs Auge. ( ich hoffe das ist jetzt nicht blau ;-)

Freiheit heißt für mich selbst: So zu leben, wie mein Inneres Ich und das zusammen leben mit allen anderen Menschen um mich herum es GUT tut. Freiheit heißt nicht, mir alles zu erlauben und auf der faulen Haut zu sitzen und andere arbeiten für mich.

Meine Freiheit besteht derzeit darin, in die Länder reisen zu können, die ich gerne sehen möchte, ohne aber irgendwelche Negativen Dinge als Nebeneffekt aufkommen zu lassen. Dafür muss ich auch was tun, bzw. besser gesagt habe ich mich dazu entschieden ALLES aufzugeben, was ich in Deutschland hatte. ALLES verkauft. Mein ganzes Hab und Gut liegt nur noch in dem Fotokoffer, indem alles drin ist. Reisepässe, Kameras, Laptop.... Ich weiß, das ist nicht jedermanns Sache, muss es auch nicht.
Freiheit bedeutet für mich zu arbeiten und gleichzeitig selbst die Entscheidung zu treffen, wann ich aufstehe, wann ich schlafen gehe. Eines der schlimmen Dinge waren für mich immer damals den Arbeitgeber zu fragen, ob ich diesen oder jenen Tag frei bekomme. Immer diese Bange, dass es verneint wird.... Klar Kann ich die Firma verstehen, denn sie muss planen. Aber mich hat es sehr früh schon gestört und lieber ziehe ich selbst die Konsequenzen und nehme mein Leben in eine strengere und "härtere" Hand ( inkl. Hoch und Tiefs ) um Geld zu verdienen,als ich da um freie Tage betteln muss.

Moin moin – Eine gute Darstellung von Freiheit, wobei ich mit sämtlichen Punkten konformgehe. Bei mir käme seit kurzem der Minimalismus hinzu, sprich die immer kleiner werdende Abhängigkeit von bestimmten Dingen. Waren früher viele materielle Dinge, die eigenen vier Wände, ein gutes Auto und etliches mehr, etwas, das erstrebenswert war, so offenbarte ich es mir irgendwann mal selbst: Wer viel besitzt, kann von vielem besessen werden. Als ich mich dann in meinem Hab und Gut mit einem kritischen Blick umsah, stellte ich fest, wie wenig ich eigentlich benötigte, um glücklich zu sein und wie viel ich mich an bestimmte Dinge binden ließ. Als ich dann begann dieses Viele auf ein Minimum zu reduzieren, fühlte ich mich stetig freier. Ich bin diesbezüglich noch auf dem Weg und noch lange nicht am Ende. Dafür umso mehr gespannt, wie es letztendlich sein wird. Wie frei ich mich fühle, wenn ich weitestgehend von materiellem Besitz befreit habe. Und wie das mit anderen, zum Großteil von dir genannten Punkten, korreliert. Steemit gehört jedenfalls zu den Tools, die mich in Richtung meiner persönlichen Freiheit nach vorne bringen. Weshalb ich mich wirklich über deine Erfahrungen freue, wenn du ab Mitte Juli nicht mehr arbeitest, sondern dich als Fulltime-Stemianer versucht. Wird sicherlich eine spannende und für uns alle lehrreiche Zeit. In diesem Sinne: Guten Morgen ;)

Danke für das Einbringen des sehr interessanten Minimalismusgedankens in die Diskussion!

Danke dir für deinen ausführlichen und sehr persönlichen Beitrag zur Freiheitswoche! Und - ich habe keine Regelverstöße entdeckt ;)

Wem ich wichtig bin und wer mich mag, der akzeptiert mich so wie ich bin. Der Versuch, ständig den Erwartungen anderer zu entsprechen (sei es aus Bequemlichkeit, um sich beliebt zu machen oder berufliche Vorteile zu ergattern), macht unfrei und weist nicht gerade auf ein gesundes Selbstbewusstsein hin. Auch Gruppendruck ist nur so stark, wie man selbst das zulässt.

So ist es. Freiheit hat viel mit uns selbst und unserem Denken zu tun. Deshalb sind wir auch in der Lage, unserem Leben den Freiheitsgrad zu geben, den wir für unsere Zufriedenheit brauchen. Eigentlich... da gibt es allerdings schon einige Parameter, die Einfluss nehmen können - du nennst hier das Geld. Finanzielle Unabhängigkeit ist eine Komponente von Freiheit. Ich wünsche dir, dass du deinen Weg dorthin umsetzen kannst und freue mich auf weitere Begegnungen hier auf Steemit. Lieben Gruß Kadna

Danke dir für deinen ausführlichen und sehr persönlichen Beitrag zur Freiheitswoche! Und - ich habe keine Regelverstöße entdeckt ;)

Da bin ich ja froh! :)
Ich war mir nicht sicher, ob die Teilnahme einer Einladung bedürfe ...

Was soll ich sagen, ein top Beitrag.

n der Welt, so wie sie heute ist, lässt sich diese Art von Freiheit (leider) meist nur durch hinreichende finanzielle Ressourcen erreichen. Genau aus diesem Grund - nicht etwa, weil ich materielle Besitztümer als Selbstzweck sähe oder gar ein Luxusleben führen wollte - strebe ich nach finanzieller Unabhängigkeit. Zwanghaft materiellen Gütern hinterherzujagen oder aus purem Geltungsdrang der Kaste der Wohlhabenden angehören zu wollen, wäre in meinen Augen genau das Gegenteil von Freiheit.

Da kann ich dir absolut zustimmen, wie aber eigentlich zu jedem deiner genannten Punkte.

Freiheit ist für mich: arbeiten zu dürfen, nicht zu müssen.
Freiheit ist für mich zeitlich, örtlich, gedanklich , finanziell, pflichtmäßig.
Freiheit ist für mich:
Nicht aufstehen zu müssen, weil mich Pflichten erwarten, sondern aufzustehen weil ich mich auf einen weiteren Tag der Selbstverwirklichung freue.
Freiheit ist für mich, ich selbst zu sein und nicht jemand, den die Gesellschaft gerne sehen möchte.

Ein sehr großes und wichtiges Thema, danke dir für diesen Beitrag.
Den resteeme ich gerne, was ich nur äußerst selten mache. :)
Gruß
Jason

Danke für die seltene gewährte Ehre, resteemed zu werden! :)

Hallo lieber @jaki01, danke für deine Gedanken zum Thema Freiheit. Ich habe deinen Text heute früh gelesen und hatte aber keine Gelegenheit ihn sofort zu kommentieren. Dafür konnte ich heute den ganzen Tag darüber nachdenken... deine Worte haben mich ganz schön ins Grübeln gebracht, vor allem die Erkenntnis, dass viele Menschen sich mit ihrer Unfreiheit einfach abfinden bzw. diese gar nicht als Unfreiheit wahrnehmen. Alleine unser Verhalten gegenüber der Weitergabe unserer Daten ist frappierend. Ich bin bis heute erstaunt darüber, dass es noch keinen Volksaufstand gab. In der Geschichte sind die Menschen schon für weniger Heikles ausgerastet. Für mich persönlich bedeutet Freiheit, dass ich frei von drohender Gewalt entscheiden kann, wo ich lebe, mit wem ich lebe, wen ich liebe und dass ich meine Meinung frei äußern kann. Ich bin zum Beispiel wirklich dankbar dafür, dass ich in einem demokratischen Staat aufgewachsen bin, dass ich frei von Hunger, Krieg und Naturkatastrophen meine Leben frei gestalten kann. Das ist für mich schon eine riesige Portion an Freiheit, die vielen andern Menschen so nicht zu Teil wird. Liebe Grüße & Danke! Lu

Da hast du völlig Recht, dass auch von dir erwähnte Dinge, wie z. B. freie Partnerwahl, wichtige Teilaspekte von 'Freiheit' sind. Ich muss zugeben, darauf in meinem Artikel überhaupt nicht eingegangen zu sein, weil das in meinen persönlichen Umfeld glücklicherweise eine Selbstverständlichkeit ist ... aber eben nicht überall ...

Ich habe mich auf solche Aspekte konzentriert, die meine eigene Freiheit gefühlt am stärksten beeinträchtigen.

Aaron Koenig: Bitcoin - Geld ohne Staat
Ich denke Kryptowährungen werden sehr viel in diese Richtung ändern. Es ist nur eine Frage der Akzeptanz. Solange die meisten noch an Fiat hängen, wird die Struktur sich nicht wesentlich ändern.

Die meisten Menschen gehen heute noch davon aus, daß man nur dann entlohnt wird, wenn einen jemand bezahlt. Das Geld entsteht durch Schuldenaufnahme und man bekommt es, indem man seine Arbeitszeit dafür eintauscht. Ich baue eine Straße und werde von jemandem dafür bezahlt, mit dem ich einen Vertrag habe. Das gilt für Angestellte wie für den Unternehmer. Steemit zeigt aber, daß es nicht zwingend so sein muß. Das Geld muß nicht durch Schuldenaufnahme entstehen, sondern kann auch dadurch entstehen, daß man Inhalte generiert. Das ist im Fall von Steemit ein Post, könnte aber beispielsweise auch eine Straße sein, die viele nutzen, oder die Errichtung einer Kindertagesstätte. Im Prinzip sind dem keine Grenzen gesetzt. Das Problem besteht darin, diesen Ansatz aus dem Cyberspace in die physische Welt zu übertragen, denn in der physischen Welt herrscht immer irgendein Regime. Auch hier führt wohl der Weg über das Geld, denn Geld ist nicht nur das meistgenutzte Produkt, sondern es ist von seiner Natur aus virtuell und eben nicht physisch. Selbst Banknoten sind nur die physische Manifestation, aber der Wert, der dieser Banknote zugemessen wird, unterliegt keinen physikalischen Gesetzen.

Brett King: Breaking Banks - Warum Banken der Vergangenheit angehören

Aus diesem Grunde bin ich relativ zuversichtlich, daß das Fiatgeldsystem seinen Zenit längst überschritten hat und sich auf Dauer nicht halten können wird. Jetzt muß nur noch die Generation, die nichts anderes kennt als Fiat, durch eine neue abgelöst werden, die die Vorteile von Kryptowährungen schon erfährt, lange bevor sie mit Fiat in Berührung kommt.

Wenn Menschen im direkten Austausch untereinander stehen, dann werden zentralistische Strukturen automatisch zurückgefahren. Das Problem wird in diesem Post nämlich deutlich angesprochen:

Vielen Menschen (ja, wahrscheinlich der großen Mehrheit) ist ein durch Normen und strukturierte, immer gleiche Abläufe geregeltes und dadurch riskoärmeres und einfacheres Leben vermutlich lieber als ein möglichst freies

Das ist ganz besonders in DE so, wo man von Klein auf in diesen Strukturen aufwächst. Unternehmergeister verlassen alsbald das Land, weil sie aufgrund der Auflagen mehr Nachteile als Vorteile haben. Die neuen deutschen Unternehmerdynastien entstanden nach dem Krieg, als alles zertrümmert war und aufgebaut werden mußte. Danach haben sich die Strukturen wieder gefestigt, und man war wieder beim alten "Das ist verboten". Es geht schließlich um die Sicherheit. Freiheit war nie ein Objekt deutscher Begierde, sondern immer nur eine Phrase. Was wollen Deutsche mit Freiheit? Die macht ihnen Angst. Sie wollen Sicherheit. Bloß kein Risiko. Sicherheit ist aber genau das Gegenteil von Freiheit. Totale Freiheit ist Dschungel, totale Sicherheit ist Knast. In DE tendiert man zu Knast, und so fühlt es sich auch an dort zu leben.

Dwight D. Eisenhower: If you want total security, go to prison. There you are housed, fed, given medical care etc. The only thing lacking is freedom.

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