Gemein oder gemeinnützig?
Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Olaf Scholz plant eine Änderung des Gemeinnützigkeitsrechtes.
Vereinen, die grundsätzlich keine Frauen aufnehmen, soll die Anerkennung als gemeinnützig entzogen, bzw. verweigert werden, womit für sie Steuervorteile und die Möglichkeit der Ausstellung von Spendenquittungen entfielen. Letzteres dezimierte den Zufluß von Spenden, da die Geber ihrerseits diese nicht mehr steuerlich geltend machen könnten.
Dagegen positioniert ihre Sturmgewehre die CDU als Schutzpatron der üblichen Verdächtigen, als da sind „kirchliche Schützenbruderschaften“, die ihre religiöse Selbstbestimmung dadurch tangiert sehen und sich dabei auf die Verfassung berufen.
Es scheint, daß die Schießbrüder des Lesens nur unzureichend kundig sind, oder schlicht Art. 3 GG übersehen haben.
Offenbar ist ihre religiöse Ausrichtung untrennbar mit Geld verbunden, denn ihrem Unwesen dürfen sie ja weiterhin nachgehen; nur gehen sie der geldwerten Vorteile verlustig. Über solche Profanitäten sollten sie doch erhaben sein. Schnöder Mammon!
Und ob das Schießen überhaupt vereinbar mit dem Grundsatz „Du sollst nicht töten!“ ist, haben sich die Schützen auch noch nicht überlegt, denn offensichtlich lesen sie lieber das Grundgesetz als die Bibel und verstehen doch beides nicht.
Nicht eben luzide mutet das Argument an, die meisten Vereine akzeptierten ja Frauen als Mitglieder. Wenn das zutrifft, ist das zu erwartende Problem doch marginal, denn dann trifft die neue Regelung nur wenige in adverser Weise, diese aber zu Recht.
Wirklich skurril wird es, wenn ausgeführt wird, in allen Vereinen, auch denen ohne weibliche Mitglieder, seien Frauen „lebendiger Bestandteil des Vereinslebens“.
Frauen werden dort also als eine Art von Maskottchen gehalten.
Die FDP schließlich meint, es wäre schwierig festzustellen, welche Vereine diskriminierten.
Diese Partei empfahl sich schon für ambitioniertere Ziele. Wenn sie inzwischen an derart einfachen Übungen scheitert, wissen bei den nächsten Wahlen alle, welche Kompetenz dahinter steht.
Olaf Scholz liegt hier völlig richtig.
Es wird niemand daran gehindert, sich in Gruppen nach selbst definierten Grundsätzen zusammenzufinden. Finanziell förderungswürdig ist dies jedoch nicht. Wer sich für ein Privileg qualifizieren möchte, muß sich an bestimmten Mindestkriterien messen lassen, zu denen das Gleichheitsgebot unbedingt zählt.
https://rp-online.de/politik/deutschland/reine-maenner-vereine-ohne-frauen-sollen-laut-scholz-steuervorteile-verlieren_aid-47076169
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/nrw-cdu-hilft-schützen-gegen-olaf-scholz/ar-BBWyDGv?ocid=spartandhp