Meinung: Deutsche Diplomatie, Tschüss USA, Willkommen China?
Während in den USA Der deutsche Außenminister wurde kalt behandelt, in China wurde Bundeskanzlerin Merkel herzlich empfangen. Laut Fabian von der Mark befindet sich Deutschland in einer sehr gefährlichen Situation.
Die Zeichen hätten unterschiedlicher nicht sein können. Der Kanzler wurde in Peking mit großen Gesten empfangen. Roter Teppich, Muster der Einheit vor der Presse und im Vorhinein ein greifbares Geschenk: China wird die Einfuhrzölle auf Autos senken. Sowohl der Exportmarkt Deutschland als auch der Hauptmarkt China sind zufrieden.
Unterdessen lebte Außenminister Heiko Maas in den Vereinigten Staaten eine diametral entgegengesetzte Erfahrung. Seine Gesprächspartner machten keine Zugeständnisse. Im Gegenteil, Präsident Donald Trump nahm seine Folterwerkzeuge heraus und drohte erneut mit der Einführung von Zöllen für importierte Autos. Ein direkter Angriff auf Deutschlands Hauptgeschäft - und es ist nicht der erste.
Es steht zu viel auf dem Spiel
Sollte Deutschland also einfach die Seiten wechseln? Dem aggressiven amerikanischen Giganten den Rücken kehren und auf das wachsende und wohlwollende China setzen? Auf keinen Fall. Die Allianz mit den Vereinigten Staaten ist zu eng, zu wichtig. Für Deutschland ist es sogar systemrelevant. "Zu groß zum Scheitern" (es steht zu viel auf dem Spiel, um scheitern zu können), ist in Wirklichkeit die Botschaft, die Merkel und Maas in die vier Winde verbreiten.
Kürzlich haben sowohl der Außenminister als auch der Außenminister in Washington die Bedeutung der transatlantischen Beziehungen betont: gemeinsame Geschichte, kulturelle Beziehungen, NATO-Verteidigungsbündnis. Obwohl Trump die deutsch-amerikanische Freundschaft herunterspielt, wird Deutschland nicht so leicht von seinem großen Verbündeten entlassen werden.
Berlin setzt weiterhin auf die gemeinsamen Werte und Versprechen der vergangenen Jahre wie Multilateralismus, Freihandel, Menschenrechte. Oder genauer gesagt: im Atomabkommen mit Iran die Regeln der Welthandelsorganisation, der Schutz des Klimas. Heiko Maas betonte die Position eines vereinten Europas. Damit unterstreicht er auch, dass die Deutschen Wort halten und nicht alleine sind.
China und Russland von der anderen Seite
Kürzlich reiste Angela Merkel nach China und Russland. Beide Regierungen, wie die Europäische Union, wollen das Atomabkommen mit dem Iran aufrechterhalten. Die Solidarität der Unterzeichner ist wichtig. Aber darüber hinaus gibt es nicht viele Gemeinsamkeiten. Ganz zu schweigen von den Unterschieden in Fragen wie Demokratie und Menschenrechte. Auch im wirtschaftlichen Bereich unterscheiden sich die Standpunkte.
Die Front, die Deutschland und China in Bezug auf das iranische Abkommen bilden, zerbricht mit Themen wie "geistiges Eigentum". In diesem Sinne stimmen Deutschland und die USA überein, dass chinesische Spionage und Raubkopien eine Bedrohung darstellen, die bekämpft werden muss, um die eigenen Interessen zu schützen. Die Beziehung zu Peking ist in vielerlei Hinsicht problematisch.
Verteidige deine eigenen Interessen
Sowohl die Differenzen mit den USA als auch mit China zeigen, dass Deutschland heute mehr denn je seine Interessen verteidigen muss. In Washington und Peking setzten sich Maas und Merkel für deutsche Interessen ein, sie können sich jedoch nicht auf China und die USA verlassen. Mit Empathie reagieren und Rücksicht nehmen.
Die Beziehung zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten hat sich unter Donald Trump massiv verändert. Für den amerikanischen Präsidenten ist Berlin kein Freund oder Verbündeter, sondern ein Konkurrent, sogar ein Feind. Und ein kommerzieller Krieg wird immer wahrscheinlicher.
Jahrzehntelang war der amerikanische Riese der engste Verbündete Deutschlands außerhalb Europas. Weder China noch Russland werden in der Lage sein, das Vakuum zu füllen, das die Vereinigten Staaten letztendlich hinterlassen würden. Deshalb bleibt Deutschland nichts anderes übrig, als noch intensiver für ein starkes Europa zu kämpfen und auf eine enge Freundschaft mit den Amerikanern zu bestehen.