3# D-A-CH Poetry Slam "Wodka, Tofu und ein Überfall"

Vorwort:
Der link beinhaltet ein wunderschönes Lied von Rhythm Sophie
mit dem Titel "After you've gone" das mich beim Schreiben dieser
Geschichte stehts begleitet hat.
Der Song hat zwar nichts mit der Geschichte zu tun
sollte aber ein guter Background beim lesen sein.

Und für alle die sich jetzt fragen ob ich wirklich solche Mucke höre lautet die Antwort Ja :)

Wodka, Tofu und ein Überfall

Es war ein Schwüler Sommer Abend den ich auf meiner Terrasse mit ein, zwei Bierchen und ein paar Steaks auf dem Grill ausklingen lies.
Es war gegen 20:30 Uhr als mein Arbeitskollege Gerd vorbei schaute und rief "Grüßt euch"
Verwirrt schaute ich nach links, rechts, oben, unten,
dreh mich 360°, 370, 380 nichts,
absolut niemand befand sich in meiner nähe.
Ich will gar nicht erfahren wie Gerd auf das Reflexiv Pronomen der Zweiten Person gekommen war denn im Volksmund nennt man ihn auch gerne
"der der ziemlich einen an der klatsche hat"
nach seiner Begrüßung sagte Gerd noch
"den Spaß wollte ich mir nicht entgehen lassen darum hab ich Wodka und Tofu Würstchen mitgebracht".
Die von Gerd Erhoffte Euphorie über seine Tofu Würstchen blieb jedoch aus, doch ein Gläschen Wodka kann man ja mal machen.
Es wurde noch ein schöner Abend ganz ohne Tofu.
Wir redeten über allen möglichen Blödsinn,
wir redeten auch über die Firma und deren Probleme,
Gerd erzählte mir das er keine lust mehr darauf hat und ihm die Bezahlung nicht passen würde.
In Sachen Arbeit waren wir definitiv einer Meinung.
Etwas beschwipst sagte Gerd bei seiner Verabschiedung noch das wenn ich wolle morgen um 17 Uhr am Stadtpark bei Habip an der Döner Bude sein soll,
wir würden dort was Essen und dann würde er mir was zeigen wollen.
Ich dachte den restlichen Abend darüber nach was mir Gerd wohl zeigen möchte,
am nächsten Tag lies mich das Thema immer noch nicht los,
Grund genug Heute zu Habip's Döner Bude zu gehen.
16:56 Uhr kam ich am verabredeten Ort an.
Ich grüßte Habip und er so.
"Boa Digger wie geil ist denn dein Pullover, Alter so geil bunt und so"
mein Pullover war Grau nicht bunt und ich beendete die Konversation mit ihm,
denn auch er hat ganz schön einen an der Waffel,
Wahrscheinlich hat er das den Dämpfen in seiner 3 qm Bude zu verdanken.
Da kam auch schon Gerd
"Servus Leute, Hey Habip machst uns mal zwei Döner Komplett bitte"
Habip reagierte wie folgt.
"Alter wie nice sind den die Haare deiner Frau, so knallig Rot und so"
Überraschend stimmte die Haarfarbe mit der Realität überein.
Während wir unseren Döner Assen fragte ich Gerd was er mir den zeigen möchte, er antwortete aber nur
"Pscht, das ist streng geheim und niemand außer uns darf je davon erfahren"
Gerd sagte noch "lass uns los gehen".
Mit dem angeknabberten Döner in der Hand begaben wir uns in die Innenstadt und setzten uns dort auf eine Bank.
"Schau mal zu den Juwelier rüber, zu Bettinas Schmuckkästchen. Das ist die Lösung für all unsere Probleme"
Ich fragte Gerd was er damit meint und er erzählte mir das er seit einer Woche jeden Abend Bettinas Schmuckkästchen Observierte, und sie jeden Tag Kisten in einen Mercedes Sprinter mit Sicherheitstüren gepackt hat.
Gerd sagte noch das er davon überzeugt sei das Bettina einen riesigen Umsatz macht und in den Kisten das ganze Geld ist.
Nun wollte Gerd mir seinen Plan näher erläutern
"aber nicht hier wir gehen zu mir, hier ist es zu auffällig" meinte er.
Dort angekommen enthüllte er eine Vollgekritzelte Tafel und fing an seinen Plan zu schildern
"echt aussehende Spielzeug Pistolen hab ich schon besorgt, wir gehen direkt vorne rein und sagen in aller ruhe das das ein Überfall sei. Wir fordern das Personal auf den Tresor Inhalt in die Aldi Tüte zu packen, dann gehen wir ganz normal zur Tür raus und hauen über die Gasse nebenan ab."
Er quatschte noch davon das wir mittags zuschlagen da die Polizei um der Zeit bei Hager an der Pommes Bude Isst und wir dadurch ein größeres Zeitfenster haben.
"Bist du dabei?" fragte Gerd mich
Und ich stimmte etwas zögerlich zu auch wenn der Plan nicht so dufte war.
Aber ich hatte nichts zu verlieren.
Eine Woche war seit her vergangen und der Tag der unser Leben verändern sollte war gekommen.
Am Ort des Geschehens angekommen beobachteten wir den Laden erstmal,
als die Luft rein war ging es los.
Gerd ging vorne weg und fing gleich zu Brüllen an
"KEINE BEWEGUNG DAS IST EIN ÜBERFALL, IHR MACHT JETZT SCHÖN DEN TRESOR AUF"
Ich bemerkte das das gar kein Juwelier mehr ist und flüsterte Gerd zu das wir abhauen sollten.
In Rage wie Gerd war schrie er mich an
"MANN PETER DU VERSAUST MIR MEINE ZUKUNFT NICHT, WIR HOLEN UNS JETZT BETTINAS SCHMOTTER"
Gerd die Pfeife hat eiskalt meinen Namen verraten den bisher niemand kannte.
Auf einmal fing die aufgeregte Besitzerin an zu reden
"B-B-Bettina ist v-vor ein paar Tagen Umgezogen w-w-wir haben es nur noch n-nicht geschafft die Fenster W-Werbung zu ändern"
Ich fragte was das jetzt für ein Laden sei und sie erklärte mir das wir uns im Flauschigen Nähstübchen befinden und sie vor zwei Tagen erst Eröffnet hatte.
Jetzt leuchtet mir ein warum es hier so viel Garn gibt.
Gerd war während dessen im Hinterzimmer wo er eine Beute von ca. 49€ und 150 Gramm Leberkäse machte,
während Gerd raus rannte rief er nur
"LASS UNS ABHAUEN"
Als wir draußen Richtung Gasse wollten wurden wir Lautstark überrumpelt.
"POLIZEI,STEHEN BLEIBEN ODER WIR SCHIEßEN"
Gerd äußerte nur "IHR KÖNNT MICH MAL IHR WICHSER"
Dann ein lauter knall, Gerd ging zu Boden und jammerde
"mein Ei die ham mir in mein Scheiß Ei geschossen"
Das Gefühl eines platzenden Hodens wollte ich beim besten willen nicht erfahren,
deswegen nahm ich die Hände über den Kopf und ergab mich.
Nun sitze ich hier in Zelle drei der örtlichen Polizei Inspektion und warte auf den Haftrichter.
"Bewaffneter Raubüberfall, dafür sitzt ich bestimmt ein paar Jahre ein" dachte ich mir.
Um auf andere Gedanken zu kommen Schwelgte ich ein wenig in der Vergangenheit,
dachte an die schönste zeit in meinem Leben, an meine Teenager zeit.
Ich erinnere mich an eine extrem heiße Nacht im Sommer als fünf betrunkene geile Teenage Tussen aus meiner Schule mit auf einer Party waren, alle samt Jungfräulich.
So oft wie in jener Nacht hörte ich nie wieder das Geräusch von Zerberstenden Häutchen.

hier noch ein link zu dem Blog des Großartigen @joe.backpacker
der die ganze Sache erst ins rollen gebracht hat

Das war mein Beitrag zum 3# D-A-CH Poetry Slam
und ich danke allen die an dem Projekt beteiligt waren

Grüße Markus