Holzlöffel schnitzen
Um sich einen eigenen schönen Holzlöffel zu schnitzen braucht man gar nicht viel, lediglich ein Schnitzmesser, ein Schäl- bzw. Löffelmesser, ein kleines Beil und Schleifpapier. Ach ja, nicht zu vergessen, das Holz!
Ihr könnt nasses oder getrocknetes Holz verwenden. Es sollte aber auf jeden Fall ein Hartholz, also das eines Laubbaumes, sein. Weichhölzer worunter die Nadelbäume zählen sind nicht zu empfehlen, da ein Löffel daraus nicht sehr dauerhaft, und zudem wegen des Harzes schwierig zu bearbeiten wäre.
Als das beste Schnitzholz ist das Holz der Linde bekannt. Da es ein recht weiches Hartholz ist, lässt es sich sehr gut bearbeiten, und ist gerade für Schnitzanfänger ideal. Sehr attraktiv dagegen ist das Holz von Obstbäumen wie Kirsche, Apfel oder Pfirsich, da es eine sehr schöne Farbe und oftmals auch eine besondere Maserung hat.
Aber ganz egal welches Holz ihr wählt, euer Holzlöffel wird auf jeden Fall ein Unikat und etwas ganz besonderes!
Also los geht’s
Ich habe für meinen Löffel Birkenholz gewählt (einfach weil ich gerade sehr viel davon hatte).
Zunächst habe ich mit dem Beil das Stück grob in Form geschlagen. Man kann auch alles komplett mit dem Schnitzmesser machen, das dauert eben nur etwas länger.
Besonders bei den Rundungen am Löffel solltet ihr vorsichtig sein, tragt nach und nach kleine Späne mit dem Beil oder dem Schnitzmesser ab und passt auf eure Finger auf!
Habt ihr dann die grobe Form vorbereitet, lohnt es sich die gewünschte Endform anzuzeichnen. Dann wisst ihr genau bis wohin ihr schnitzen solltet. Ihr könnt dafür auch einen anderen Löffel als Vorlage verwenden.
Beim Schnitzen solltet ihr immer die Faserrichtung des Holzes beachten, da ein Löffel nun mal Rundungen hat, passiert es schnell das man eine Faser durchtrennt und dann aufreißt. Dreht und wendet das Holzstück oft um den Überblick zu behalten wie weit ihr seid und nehmt immer lieber etwas weniger Holz ab als zu viel!
Wenn euer Löffel äußerlich schon langsam Gestalt annimmt, solltet ihr die Mulde mit dem Schälmesser schnitzen. Wartet damit nicht bis zum Schluss, denn das ist so ziemlich der schwierigste Part. Wenn ihr noch nie mit so einem Werkzeug gearbeitet habt, dann probiert es am besten erst einmal an einem anderen Holzstück aus.
Schnitzt dann wieder langsam und Stück für Stück am besten von außen nach innen und beachtet wieder die Faserrichtung.
Habt ihr dann erfolgreich eine Mulde in den Löffel geschnitzt muss er nur noch nach euren Wünschen und Formvorstellungen nachbearbeitet werden. Nehmt beispielsweise den Löffel immer mal in den Mund um zu schauen ob er noch zu dick ist und tragt dann eventuell noch ein paar Späne ab.
Zum Schluss wird der Löffel noch mit verschiedenen Körnungen Schleifpapier beschliffen und eingeölt. Ein einfaches Pflanzenöl ist dafür vollkommen ausreichend!
Viel Spaß beim Schnitzen!
Wow unglublich toller post! So einen löffel hat man dann ewig. Und das Schnitzen selbst ist auch geil, habe mir schon ein paar mal gedacht man sollte sich mal mit Freunden zusammen setzen und jeder schnitzt sich was. Die Anleitung ist eigentlich der perfekte Anlass das zu machen :) Folge dir..
Danke! Na dann frohes schaffen, an selbst hergestellten Dingen hat man finde ich auch doppelt so viel Freude! Aber das merkt ihr bestimmt an den selbst gestallteten Sachen in eurer Wohnung auch!
In jedem Fall für einen handwerklich unbegabten Menschen wie mich, trotzdem interessant zu sehen, wie so etwas entstehen kann. Sehr wissenswert!
Danke :-)
Man muss aber gar nicht super Handwerklich begabt sein um schnitzen zu können! Einfach loslegen! Man fitzt sich da ziemlich schnell rein!
Hey vielen Dank für den Schnitztipp, als Kind habe ich viel geschnitzt, doch mit der Zeit ist das halt immer weniger geworden. Nur in der Armee habe ich dann und wann geschnitzt wenn wir in den Wäldern herum lagen und irgendwie die Zeit totschlagen mussten. Aber das ist schon lange her.
...na dann gleich mal wieder das alte Schnitzmesser rauskramen oder? ;-)
Ja warum nicht