Was mich aufregt #2: Krankenkassen und das Thema Lipödeme
Hallo zusammen,
ich möchte meine Reihe #wasmichaufregt weiterführen und zwar mit einem Thema, welches momentan sehr präsent ist in meinem Leben.
Meine Partnerin leidet nämlich seit Jahren unter ihrer Erkrankung namens Lipödem.
Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung des Fettgewebes mit Fettvermehrung. Die Fettvermehrung tritt meist dann auf wenn es eine hormonelle Veränderung gibt. (Pubertät, Pille, Schwangerschaft etc.).
Bei Lipödemen sind hauptsächlich die Beine, Po, Arme und teilweise auch der Bauch betroffen.
Das ganze sieht nicht nur "doof" aus, sondern verursacht auch Schmerzen und betroffene Regionen sind auch sehr empfindlich was Hämatome angeht. Es besteht durchgehend ein Spannungsgefühl und sie hat ständig "schwere Beine".
Es ist zudem nicht möglich diese Fettzellen durch Abnehmen loszuwerden.
Meine Partnerin ist äußerst sportlich und läuft trotz starker Einschränkung durch ihre Erkrankung regelmäßig Halbmarathons und ist sogar nebenberuflich Lauftrainerin.
Man unterscheidet bei Lipödemen zwischen drei Stadien:
![LipödemHandy.jpeg]
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In echt sieht das Ganze meist eher schlimmer aus, als auf diesem Bild...
Nun komme ich zu dem Punkt der mich aufregt. Denn die Krankenkassen bezahlen die Fettabsaugung der kranken Fettzellen nicht. Es handelt sich um Kosten in Höhe von 18.000 Euro, welche wir nun selbst stemmen dürfen.
Es gibt sogar Gutachten mit der Aussage, dass sie ihren Beruf auf Dauer nicht mehr ausüben kann und eine OP angeraten wird. Sie ist im öffentlichen Dienst tätig und ist privat versichert. Aber auch gesetzliche KK bezahlen dies nicht.
Alles was bezahlt wird sind Kompressionsstrümpfe alle 6 Monate, die je ca. 800€ kosten und Lymphdrainage 2x die Woche für eine Stunde.
Wenn man die Kosten betrachtet, wäre die OP die günstigere Alternative, da die anderen Maßnahmen ein Leben lang bezahlt würden und die OP auch die einzige Möglichkeit ist, die Beschwerden dauerhaft loszuwerden.
Erst ab Stadium 3 wird eine partielle! OP bezahlt, aber erst wenn das komplette krankhafte Gewebe abgesaugt wird, kann von "Heilung" gesprochen werden.
Da aber das ständige tragen einer solchen Kompressionsstrumpfhose ein deutlichen Verlust an Lebensqualität darstellt und die ständigen Schmerzen dadurch auch nicht weggehen, haben wir nun entschlossen die kostspieligen OPs selbst zu tragen.
Auf jeden Fall fühlen wir uns vom deutschen Gesundheitssystem im Stich gelassen und Betroffene ohne entsprechenden finanziellen Background haben überhaupt keine Möglichkeit auf Heilung.
Es sind laut diversen Quellen übrigens sehr viele Frauen betroffen (über 7%), aber oftmals wissen die Ärzte nicht bescheid und verordnen einfach eine Gewichtsabnahme, welche aber nicht viel bringt.
So, genug ausgekotzt. :-)
LG, Moritz
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