Die Geschichte des Bitcoin
Die Geschichte des Bitcoin
In verschiedenen Kryptografieforen wurde schon seit den frühen 80-er Jahren über verschlüsselte Zahlungssysteme diskutiert, und am 15. August 2008 meldeten Neal Kin, Vladimir Oksman und Charles Bry ein Patent für eine Verschlüsselungssoftware ein, die in wesentlichen Zügen die Grundlage des Bitcoin darstellt. Alle drei leugnen bis heute, etwas mit Satoshi Nakamoto zu tun zu haben, unter dessen Namen am 31. Oktober 2008 die neunseitige Schrift "Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System" veröffentlicht wurde. Abschließend hatte er das Problem der doppelten Überweisungen gelöst, womit ein perfektes Zahlungssystem von Person zu Person ohne dritte Instanz geschaffen war. Doch die eigentliche Geburt des Bitcoin kann man auf den 3. Januar 2009 datieren. An diesem Tag wurde der Genesisblock erzeugt und der Bitcoin-Quellcode im Internet veröffentlicht. Wer sich hinter dem Nick Satoshi Nakamoto verbirgt, ist bis heute nicht bekannt. Niemand weiß, ob es sich dabei um eine Frau, einen Mann oder vielleicht sogar um ein ganzes Entwicklerteam handelt. Vermutlich ist das auch besser für sie oder ihn. Heute würde man solchen Leuten sicherlich wegen Staatsgefährdung oder etwas ähnlichem den Prozess machen und sie lebenslänglich oder zumindest für viele Jahre einsperren. Die erste Bitcoin-Transaktion fand am 12. Januar 2009 zwischen Satoshi Nakamoto und dem inzwischen verstorbenen Hal Finney statt. Auch Finney bestritt bis zu seinem Lebensende, hinter dem Nick Satoshi Nakamoto zu stecken.
Von der Öffentlichkeit wurde der Bitcoin anfänglich nicht sonderlich wahrgenommen. Lediglich in Kryptografieforen diskutierten Informatiker über ihn. Das änderte sich erst mit dem legendären Pizzakauf, der für weltweites Aufsehen sorgte. Zur damaligen Zeit konnte man den Bitcoin noch in rauen Mengen auf jedem gewöhnlichen Heimcomputer erzeugen. Das tat auch der in Florida ansässige Programmierer Laszlo Hanyecz. Doch er wusste nicht so recht, was er mit seinen vielen Bitcoins anfangen sollte, und so bot er in einem Bitcoinforum am 18. Mai 2010 einen Deal an. Er würde demjenigen 10.000 Bitcoins zahlen, der ihm 2 Pizzen besorgen würde. Als Belag wünschte er sich das Übliche wie Zwiebeln, Paprika, Wurst, Pilze, Tomaten und Pepperoni, aber ausdrücklich keine exotischen Sachen wie Fisch oder etwas anderes außergewöhnliches. Drei Tage später hat er sein Angebot wiederholt, weil niemand seine Bitcoins haben wollte. Der Originalbeitrag kann auch heute noch bei www.bitcointalk.com nachgelesen werden. Ein anderer Forenteilnehmer aus Großbritannien ging auf den Deal ein, bestellte bei "Papa John's Pizza" die 2 Pizzen und ließ sie an die angegebene Adresse in Florida liefern. Für die 2 Pizzen bezahlte er etwa 25 $ und erhielt dafür 10.000 Bitcoins, was einem Kurs von 0,0025 US-Dollar pro Bitcoin entsprach. Dieser Handel ging als das erste Bitcoingeschäft in die Geschichte ein. Was der Brite mit den 10.000 Bitcoins gemacht hat, ist nicht bekannt. Falls er sie noch besitzt, könnte er sie heute für über 20 Milliarden Euro verkaufen. Doch Geduld ist eine Tugend, die nur wenige haben. Die meisten hätten die Bitcoins umgehend wieder meistbietend verkauft und sich über den Gewinn von 10 oder 20 Dollar gefreut.
Die Meldung über dieses Bitcoingeschäft ging weltweit durch alle Medien, doch kaum jemand hat die Bedeutung erkannt. Die meisten dachten, wie kann jemand so dumm sein und 25 Dollar ausgeben für ein paar wertlose Bits und Bytes. Aber Informatiker hatten verstanden und waren begeistert von den gewaltigen Möglichkeiten, die diese neue Technik ermöglicht. In irgendwelchen Hinterzimmern gab es bereits die ersten Bitcoinbörsen, auf denen reger Handel betrieben wurde und im Juli 2010 stieg der Kurs von 0,008 um das zehnfache auf 0,08 US-$. Leider haben kriminelle Gestalten das zukunftsträchtige Potential schneller erkannt als der normale Bürger, und es wurden Internetshops gegründet, in denen Drogen, Waffen, gefälschte Pässe und Pornografie gegen Bitcoins verkauft wurden. Mit zunehmendem Handel stieg logischerweise auch der Kurs bis zum Ende des Jahres 2010 auf 0,20 US-$ an.
Im Jahr 2011 ging es mit dem Kurs steil bergauf und genau so steil auch wieder bergab. Der von Ross Ulbricht (https://de.wikipedia.org/wiki/Ross_Ulbricht) gegründete Online-Schwarzmarkt Silk Road brachte dem Bitcoin den Ruf als illegale Schwarzmarktwährung ein. Die meisten Menschen können auch heute noch nicht differenzieren zwischen der genialen Technik, die dem Bitcoin zugrunde liegt, und den teils illegalen Anwendungen. Als der Kurs Mitte des Jahres auf 30,- US-$ stieg, verglichen "Finanzexperten" den Bitcoin-Anstieg mit der Tulpenzwiebelblase (https://de.wikipedia.org/wiki/Tulpenmanie) aus dem 17. Jahrhundert. Bis heute gibt es selbsternannte Finanzexperten und angesehene Banker, die auch beim Bitcoin von einer Blase sprechen, weil sie keinen Unterschied machen können zwischen einer im Grunde fast wertlosen und beliebig vermehrbaren Tulpenzwiebel und der revolutionären Evolution des Bitcoin, dessen Aufstieg natürlich nicht in einer geraden Linie verläuft. 2011 war auch geprägt von den ersten Bitcoin-Börsen-Hacks. Ob die Börsen wirklich von Hackern geknackt wurden oder die Betreiber das Geld einfach selber einsteckten und verschwanden, ist bis heute nicht geklärt. Da lediglich ein paar private Bürger mit dem unerwünschten Bitcoin, aber nicht direkt der Staat geschädigt wurde, bestand natürlich bei den Behörden auch kein großes Interesse an einer Aufklärung. Der Kurs hatte in diesem Jahr seinen Tiefpunkt bei 0,01 US-Dollar. Von 30 auf 0,01 waren Kursausschläge, wie man sie von traditionellen Börsen bislang selten kannte, und die sich nur mit der geringen Verbreitung erklären lassen. Die Volatilität (Schwankungsbreite des Kurses) hatte in diesem Jahr ihr Maximum und nahm von da an bis heute stetig ab. Man darf davon ausgehen, dass die Volatilität auch in Zukunft mit zunehmender Verbreitung immer weiter zurückgehen wird.
Private, grenzüberschreitende Zahlungssysteme bedeuten für eine Regierung einen starken Kontrollverlust. Deshalb ist keine Regierung über den Bitcoin begeistert, auch nicht die deutsche. Staatliche Zahlungen von Deutschland an andere Länder werden immer verbunden mit Forderungen nach einer Zusammenarbeit bei der Meldung von Finanztransaktionen. Selbst von Österreich, der Schweiz und Luxemburg werden inzwischen alle verdächtigen Zahlungen an das deutsche Finanzamt weitergeleitet. In Deutschland selber wurde jetzt sogar das Bankgeheimnis aufgehoben, und die deutschen Finanzämter können alle Konten samt den darauf enthaltenen Geldbewegungen einsehen. In Russland und China reagiert man offener, und es wurden abwechselnd mal der Bitcoin insgesamt, dann der Bitcoin-Handel oder Bitcoin-Börsen verboten. Jede Verbotsmeldung wurde von den Medien groß aufgebauscht, und der Kurs reagierte mit einem mehr oder weniger großen Einbruch. Bei jedem Crash jubelten die Kritiker und erklärten das Märchen von der Tulpenzwiebelblase. Unter dem Strich aber mussten die Behörden immer wieder aufs neue einsehen, dass nicht sie es sind, die entscheiden, ob eine Währung benutzt wird oder nicht. Aufgrund des schwindenden Vertrauens in die etablierten Währungen markierte die Transaktionsstatistik genauso wie der Bitcoinkurs ein neues Allzeithoch nach dem anderen.
In Amerika wurde im September 2012 die Bitcoin Foundation gegründet. Das ist eine Lobbyorganisation, die den Einsatz der Kryptowährung fördern soll. Die Euro-Krise brachte Zypern mit seinen vielen russischen Millionären ins Wanken und die Bitcoinbörse Mt.Gox meldete einen Anstieg der Neuanmeldungen von 10.000 pro Monat auf 20.000 neue Nutzer pro Tag innerhalb weniger Monate. Immer mehr Internetshops integrierten den Bitcoin als zusätzliche Zahlungsmöglichkeit, doch genutzt wurde das kaum. Wer tauscht schon gerne seine wertvollen Bitcoins in irgendwelche Waren um, wenn er weiß, dass er in ein paar Monaten das zwei- oder dreifache dafür bekommt.
Gegen Ende des Jahres 2013 überstieg der Bitcoinkurs erstmals die 1000 US-$-Marke, kurz nachdem der Silk Road Gründer Ross Ulbricht verhaftet wurde. Später wurde Ulbricht zu mehrmals lebenslänglich verurteilt. Die vom Ministerium für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten beschlagnahmten Bitcoins wurden in mehreren Auktionen meistbietend versteigert und nicht etwa an die früheren Besitzer ausgezahlt, sondern einfach vom Staat einkassiert. Der Kurs brach wieder mal ein, und erste Gerüchte über Schwierigkeiten bei der dilettantisch geführten, aber gleichwohl weltgrößten Bitcoin-Börse Mt.Gox machten die Runde. Im Februar 2014 meldete die Börse Konkurs an und erklärte, dass 850.000 Bitcoins abhanden gekommen wären. Einen Monat später wurde mitgeteilt, dass 200.000 der angeblich gestohlenen Bitcoins wieder aufgefunden worden seien. Die japanischen Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass lediglich 7.000 Bitcoins durch einen Hacker-Angriff gestohlen wurden, der überwiegende Rest sei durch interne Manipulationen verschwunden. Der ganze Fall ist juristisch noch nicht abgeschlossen, doch viel Hoffnung sollten sich die ehemaligen Mt.Gox-Anleger nicht machen.
Aufgrund der vielen negativen Nachrichten ging der Kurs in eine fast 2 Jahre dauernde und nur von wenigen Erholungsansätzen unterbrochene Abwärtsbewegung über. Im Tief bezahlte man im Februar 2015 für 1 Bitcoin nur noch knapp 200,- €, bis dann ab Mitte 2015 langsam die Wende einsetzte. In Japan wurde der Bitcoin inzwischen als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt. Mitte 2017 konnten die alten Höchststände wieder überboten werden. Im Galopp wurde eine Tausendermarke nach der anderen geknackt. Der höchste Kurs wurde mit knapp 5.000 US-$ notiert. Sowohl in China wie auch in Russland hat man inzwischen eingesehen, dass man den Bitcoinhandel durch Verbote nur für kurze Zeit eindämmen kann. Kryptowährungen sind das Zahlungsmittel der Zukunft und niemand kann das verhindern. Die Menschen verlieren zunehmend das Vertrauen zu staatlichen Währungen, die von oben manipuliert und kontrolliert werden. Auf der ganzen Welt drucken die Zentralbanken Geldscheine ohne Ende und entwerten damit ihre eigenen Währungen.
Inzwischen setzt bei allen Zentralbanken und Regierungen ein Umdenken ein. Man will staatlich regulierte Kryptowährungen entwickeln, um nicht die Kontrolle über die Bürger zu verlieren. Auch bei der Deutschen Bundesbank und der EZB arbeitet man an einer Art "Krypto-Euro", den man den Bürgern aufzwingen kann. Nur die Zukunft kann zeigen, in wie weit das gelingen wird. Denn der Bitcoin wurde geschaffen, um genau das zu verhindern. Mit dem Bitcoin sollen die Menschen ihr privates, persönliches Geld zurück erhalten. Man darf gespannt sein, ob sich die Freiheit oder die Regulierung durchsetzen wird.
Von zwei kleinen Testbeiträgen abgesehen, ist dies mein erster richtiger Beitrag hier auf Steemit. Seid bitte in Eurem Urteil gnädig mit mir. Ich blick bei den ganzen Funktionen noch nicht so richtig durch. Über konstruktive Kritik würde ich mich sehr freuen. Sagt mir bitte, wenn ich etwas falsch gemacht habe, oder wenn in meinem Beitrag Fehler enthalten sind. Ich möchte in Zukunft noch weitere Beiträge über Bitcoin und andere Kryptowährungen schreiben. Der Bitcoin ist meiner Meinung nach wahrscheinlich nicht das Zahlungsmittel der Zukunft, sondern nur als handlicher Goldersatz zu gebrauchen, aber es stehen bereits Kryptowährungen der 2. und 3. Generation in den Startlöchern, die wesentlich schneller, energiesparender und viel leichter zu bedienen sind. Außerdem will ich erzählen, wie ich aus meinem Kryptokonto im Wert von 500,- € von November 2015 bis heute fast 1 Million gemacht habe. Die ganze Kryptobewegung steht noch ganz am Anfang und ist winzig klein, wird aber ganz sicher unsere Zukunft beherrschen. Mit ein bisschen Beobachtung und Vorausschau kann man auch in nächster Zeit im Kryptouniversum noch viele Perlen finden.
Moin, danke für diesen ausführlichen Beitrag. Gut geschrieben. Ich folge dir jedenfalls jetzt, upvote inkl. :-). Eine Anmerkung zur Identität von Satoshi Nakamoto: Laut einem Bericht im Manager Magazin vom 02.05.16 hat der Bitcoin-Erfinder sich "geoutet". Der australische Unternehmer und Computerfachmann Craig Steven Wright hat demnach der BBC sowie dem Magazin "Economist" Kryptoschlüssel vorgelegt, die eigentlich nur der Bitcoin-Gründer besitzen kann. Den ganzen Beitrag im Magazin findest du hier.Weiter viel Spaß und Erfolg hier und natürlich mit deinen Assets. (ich bin auch erst seit ein paar Tagen bei steemit und auch noch am lernen :-) )
Craig Steven Wright ist nicht Satoshi Nakamoto. Craig Steven Wright ist ein hochverschuldeter Steuerflüchtling und Hochstapler. Einen schlüssigen Beweis für seine Identität hat er nicht geliefert. Da der originale Satoshi Nakamoto noch 1 Million Bitcoins besitzt, könnte er damit leicht seine Steuerschulden bezahlen. Einen interessanten Bericht gibt es im bitcoinblog https://bitcoinblog.de/2017/05/08/interview-mit-craig-satoshi-wright/ Die NSA dagegen hat angeblich anhand von Stilproben aus seinen Emails den wahren Satoshi Nakamoto identifiziert, will den Namen aber nicht preisgeben.
Guter Beitrag, Upvote. Aber:
Blödsinn! Bei einem derzeitigen Kurs von etwa 3000 EUR sind das 'nur' 30 Millionen EUR.
ok, Du hast recht. Da hat sich wohl mein Taschenrechner verrechnet. Aber 30 Millionen für 2 Pizzen ist auch ne ganze Menge.
Sehr gut!
Das will ich lesen :-)
Congratulations @heimatlos! You have completed some achievement on Steemit and have been rewarded with new badge(s) :
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Gut erklärt. Upvote & resteemed.
Wir sind durch den Abwärtstrend nach oben durchgebrochen ich habe einen post dazu gemacht.
you are a good writer..
danke für das Kompliment, aber in der Schule hatte ich in Deutsch immer schlechte Noten
you are a good spammer.