#297 Blumen, Bewusstsein & Eckhart Tolle

in #deutschyesterday

„Dennoch wird eine einzige Lilie der Vergebung die Dunkelheit in Licht verwandeln.“
- EIN KURS IN WUNDERN, Ü-II.12.5:1

Und plötzlich ist der Frühling wieder da. Nach Monaten des Winterschlafs erwacht die Natur wieder zum Leben, und wir dürfen uns an den ersten mild-sonnigen Tagen und den leuchtenden Farben erfreuen. Obwohl ich weiß, dass dieser Moment kommt wird er nie langweilig für mich. Ich bin jedes Mal unendlich dankbar, dass ich Zeugin dieser Schönheit sein darf. Überall sprießen grad Narzissen, Tulpen und Krokusse in den schönsten Farbtönen – für mich sind diese Wochen immer ein wahres Geschenk.

Mich erinnern diese ersten Wochen des Frühlings jedes Jahr an die Einleitung von Eine Neue Erde von Eckhart Tolle. Tolle beschreibt im Buch, wie sich vor etwa 114 Millionen Jahren die erste Blütenpflanze Richtung Sonne streckte – ein evolutionärer Quantensprung für die Pflanzenwelt. Diese Geschichte fasziniert mich, denn sie spiegelt auch unsere eigene innere Evolution wider. Wie wir mehr und mehr erkennen, welche ewige Schönheit bereits in uns ist.

Eckhart Tolle: Eine Neue Erde

Ich hab Eine neue Erde von Eckhart Tolle schon vor einigen Jahren das erste Mal gelesen – 2007 oder 2008. Doch diese Passage aus dem Buch über die erste Blüte ist mir nie mehr verloren gegangen: Dieses Gleichnis zwischen der Evolution der Pflanzenwelt und der Bewusstseinsentwicklung der Menschheit. Jedes Jahr im Frühling kehrt dieser Gedanke zu mir zurück.

Am Sonntag fuhr ich an einer Wiese voller blühender Krokusse vorbei. Ein Meer aus Farben. Ich musste einfach anhalten, um diesen Anblick in Ruhe in mich aufzunehmen. Doch während ich die Schönheit bestaunte, fiel mir auf: Nicht jeder bleibt vor diesem Wunder der Natur stehen. Manche gehen oder radeln achtlos daran vorbei, andere pflücken die zarten Blumen und nehmen sie mit nach Hause. Als wenn sie nicht aushalten können, dass diese Schönheit nicht ihnen gehört. Obwohl sie ihnen ja – auf einer anderen Ebene – doch gehört. Sie ist immer dabei.

Ich glaube, wie auch immer es aussieht, dass die meisten von uns nicht wirklich unberührt von dieser Schönheit bleiben. Wie Eckhart Tolle in der Einleitung zu Eine Neue Erde schreibt:

„Einem Menschen, der die Schönheit einer Blume sieht, werden dadurch vielleicht – sei es auch nur flüchtig – die Augen geöffnet für die Schönheit seines eigenen tiefsten Wesens, seiner eigenen wahren Natur. Zum ersten Mal Schönheit zu erkennen war eines der bedeutendsten Ereignisse in der Evolution des menschlichen Bewusstseins.“

Diese Worte berühren mich sehr. Denn sie erinnern mich daran, dass wahre Schönheit nicht außerhalb von uns liegt – sie ist ein Spiegel unserer eigenen inneren wahren Natur. Übrigens – für alle Genschlüssel-Interessierte unter uns: Schönheit ist die göttliche Frequenz des Genschlüssels 1.

Jesus & die Lilien

Auch Jesus sprach in der Bergpredigt von einer Blume: der Lilie auf dem Felde. Eckhart Tolle greift diese Metapher in seinem Buch auf, wenn er schreibt:„Jesus hat uns die Lilien auf dem Felde zur Betrachtung und als Vorbild für unser Leben empfohlen.“ Für mich war Jesus auch so etwas wie die erste menschliche Blühpflanze. Hier ist was Eckhart Tolle über die erste Blühpflanze schreibt: „Die erste Blühpflanze hat wahrscheinlich nicht lange überlebt, und Blumen müssen über einen langen Zeitraum eine große Seltenheit geblieben sein, da die Umwelt ihre Ausbreitung höchstwahrscheinlich noch nicht begünstigte.“

Blumen faszinieren uns seit jeher. Sie sind nicht nur wunderschön, sondern sie erinnern uns an das, was tief in uns liegt: unsere wahre Natur. Auch in Ein Kurs in Wundern wird die Lilie oft als Symbol der Vergebung verwendet. Während die Dornenkrone für den Glauben steht, dass wir nur ein Körper sind, erinnert uns die Lilie an die Vergebung und unsere geistige Wahrheit.

Jede Gabe ist eine Bewertung des Empfangenden und des Gebenden. Es gibt niemanden, der das Heim, das er gewählt hat, nicht als einen Altar für sich selber ansieht… Biete ihm [deinem Bruder] Dornen an, und du wirst gekreuzigt. Biete ihm Lilien an, und du befreist dich selbst.“ (Ein Kurs in Wundern, Textbuch Kapitel 20)

Vielleicht können wir in diesem Frühling bewusst innehalten und uns von der Schönheit der Natur erinnern lassen: an das Licht in uns, an die stille Weisheit, die jenseits der Gedanken existiert. Und wenn das Ego in uns wieder laut wird – vielleicht reicht dann ein Blick auf eine Blume „…als Gegenstand unserer Kontemplation…ohne sie im Geiste zu benennen…“, wie Tolle schreibt, um sich daran zu erinnern, dass wahrer Frieden und Schönheit bereits hier sind, in uns, und uns nie verloren gehen können.

Chaos & der Entwicklungsbruch

Diesen abschließenden Gedanken will ich noch mit dir teilen. Eckhart Tolle schreibt über die Entwicklung von Pflanze zu Blume: „…es handelt sich nicht bloß um einen evolutionären Fortschritt, sondern es impliziert darüber hinaus einen Bruch in der Entwicklung, einen Sprung zu einer völlig anderen Seinsebene, vor allem jedoch ein Schwinden der Stofflichkeit.“ Bemerkst du wieder die Parallele zur Entwicklung unseres Bewusstseins?

Wir lesen zudem: „Deshalb haben die drei »er-leuchteten« Lebensformen [eine Blume, ein Kristall oder ein Vogel] seit undenklichen Zeiten eine so wichtige Rolle bei der Evolution des menschlichen Bewusstsein gespielt, zum Beispiel…die weiße Taube als Sinnbild des Heiligen Geistes…Sie haben den Boden bereitet für einen tiefer greifenden Wandel im planetarischen Bewusstsein, der auf die Menschheit zukommt. Es handelt sich um ein spirituelles Erwachen, dessen Zeuge wir gerade werden.“

Aus Chaos entsteht neues Bewusstsein
Deine Peri

Coin Marketplace

STEEM 0.13
TRX 0.22
JST 0.030
BTC 83092.76
ETH 1888.10
USDT 1.00
SBD 0.79