#294 Hast du Mut, grad dein Herz offen zu halten? Ein Kurs in Wundern

in #deutsch3 days ago

„Du fragst dich vielleicht, w arum es so entscheidend ist, dass du dir deinen Hass ansiehst und dir sein volles Ausmaß klar machst.“
- EIN KURS IN WUNDERN, T-13.III.1:1

Ich konnte noch nie den Kurs so sehen, dass ich an den Ereignissen in dieser Welt jetzt einfach vorbeisehen kann, weil ich ja weiß, dass sie in Wahrheit nur Illusionen sind. Wir müssen ganz ehrlich mit uns sein, ob wir den Konflikt, der in uns und in der Welt ist, dann wirklich ansehen oder mit dem Kurs doch nur wieder eine neue Möglichkeit gefunden haben, diesen einfach zu übersehen.

Zu sehr im Verstand oder zu vergeistigt mit dem Kurs zu sein, lässt uns den Kurs vielleicht nutzen, um weiterhin nicht wirklich hinzusehen, was uns Angst macht. Wenn jemand in dieser Welt Leid erfährt, könnte es uns dazu bringen, auf die ein oder andere Art zu kommunizieren, dass es doch alles nur Illusion ist und wir deshalb nicht darauf eingehen, weil wir die Illusion nicht verstärken wollen – obwohl wir mit unserem aktiven wegsehen natürlich auch etwas lehren.

Dein mitfühlendes Herz

Der Kurs sagt, wir kehren durch die Angst zurück zur Liebe. Ist dein Herz wirklich offen, wenn du verkopft oder vergeistigt durch diese menschliche Erfahrung gehst? Nimmst du wirklich wahr, was um dich herum passiert? Oder bietet dir der Kurs jetzt nur wieder eine Möglichkeit, nicht zu fühlen und dein Herz weiterhin verschlossen zu halten?

Vor einigen Tagen hab ich wieder eine Folge vom Ram Dass-Podcast „Ram Dass: Here and Now“ gehört, wo er sagt: „Wir müssen lernen, unser Herz in der Hölle geöffnet zu halten.“ Das ist, was ich an Ram Dass und an Richard Rudd, dem Begründer der Genschlüssel, so sehr schätze. Ihre Lehren, die sie mit der Welt teilen, erinnern uns daran, nicht aufzuhören zu fühlen, sondern bewusst und offenherzig zu fühlen.

Der Kurs sagt, dass diese menschliche Erfahrung mit dem Ego eine Hölle ist. Wir werden aus dieser Hölle nicht erlöst, indem wir den Kurs mit dem Kopf erfassen und ihn dann präzise anwenden, nur um jedes Gefühl zu umfahren. So müssen wir keine Angst haben, dass wir die Illusion verstärken, sagt der Verstand. Doch Konflikt muss gelöst werden, dort wo er ist, sagt der Kurs.

Für mich heißt das, der Weg führt durch Angst, durch das Hinsehen und Fühlen. Wir lernen, nicht überfordert zu sein damit, was da auf uns an Gefühlen und Eindrücken zukommt. Ein offenes Herz kann nicht überfordert sein, sagt Richard Rudd. Wenn du diese menschliche Erfahrung mit einem offenen und mitfühlenden Herzen machst, ohne, dass dich etwas, was auf menschlicher Ebene grausam wirkt – so, wie die jüngsten Ereignisse in München oder Aschaffenburg – überfordert, dann bleibst du verbunden. Dein Herz muss in dieser gefühlten Hölle offen und in Verbindung bleiben. Vermeidest du das, egal mit welcher Begründung, hast du vermutlich weiterhin Angst und verkaufst es deiner Umwelt wahlweise als ein höheres Bewusstsein, als Übersehen von Illusionen oder als Selbstverteidigung. Das Ego ist unheimlich schlau.

Die Verwirrung des Ego

In der aktuellen Zeit sehen wir verschiedene tragische Arten, die uns die Verwirrungen des Ego-Denkens aufzeigen. Was passiert hier? Das Ego hat uns Trennung eingeredet, diese Trennung macht uns Angst. Aus dieser Angst heraus versuchen wir, das meiste für uns (Individuum und Nation) herauszuholen, um uns hier vermeintlich sicher zu fühlen.

Wir grenzen dafür aus und grenzen ab. Wir nutzen im Namen unserer Wirtschaft andere aus, wir tun unmenschliche Dinge für Geld und schauen dann gleichgültig weg, weil wir keine Lust haben zu fühlen. Oft genug sind wir auch gleichgültig, weil wir uns sonst, in dieser komplexen Welt des Ego, ohnmächtig und hilflos fühlen würden. Menschen verhungern, obwohl es genug zu essen gibt. Unschuldige Kinder und Erwachsene finden den Tod durch Waffen, die unsere Regierungen in einer Gleichgültigkeit und Gier verkaufen.

Wo begann die Gleichgültigkeit für unsere Brüder? Für uns selbst? Für unser SELBST? Das Entsetzen ist groß, wenn wir diese Gleichgültigkeit dann vor unserer eigenen Haustür sehen. Natürlich ist es für mich einfacher als Außenstehende, die Dinge so zusammenzufassen. Ich habe großes Mitgefühl mit jedem, der jemanden auf diese Art und Weise hier verliert.

So sagt’s Ram Dass: „Ein mitfühlendes Herz zu kultivieren ist wie der Mönch, der weint, weil sein Sohn gestorben ist, und sein Schüler kommt zu ihm und sagt: „Warum weinst du denn? Du weißt doch, dass das alles Illusion ist. Der Mönch antwortet: Ja, aber der Tod eines Sohnes ist die größte Illusion.“

Passiert etwas, was von menschlicher Gleichgültigkeit spricht, vor unserer eigenen Haustür, ist die Versuchung groß, unser Herz wieder zu verschließen, es wieder als Rechtfertigung für Ausgrenzung anzusehen. Wir zeigen mit dem Finger auf andere, verteidigen uns, sind empört. Wir denken, die Lösung ist Remigration und unsere Grenzen noch höher und sicherer zu machen. Und so beginnt der Gleichgültigkeits-Kreislauf von vorne.

Gier, Gleichgültigkeit und Gewalt

Die Verwirrung des Ego begann, als wir uns einredeten, getrennt voneinander zu sein. Wir dachten, dass es uns egal sein kann, was mit anderen Menschen ist. Doch wir sind alle miteinander verbunden. Wir sind ein Bewusstsein. Es geht uns alle auch etwas an, was in der Welt mit unseren Brüdern passiert. Denn, wenn es noch Leid gibt, spricht dieses davon, dass wir im Kollektiv immer noch nicht verstanden haben, dass wir ein Organismus sind. Die Menschheit ist wie ein Gesamtköper.

Wenn du die Menschheit als Gesamtorganismus verstehst, dann macht es nur Sinn, dass wenn Industrieländer zu gierig sind, es Hunger für einen anderen Teil des Organismus bedeutet. Alles hat eine Konsequenz. Das ist keine Strafe, sondern eine ganz logische Folge.

Kannst du all das mit einem offenen Herzen ansehen, ohne jemanden die Schuld zu geben, ohne jemanden Anzuklagen? Kannst du einfach damit sein? Es durchfühlen und wissen, dass du deine rationalen Kriterien, um alles zu verstehen, nicht auf das Universum und einen höheren Plan anwenden kannst? Kannst du offenherzig fühlen und gleichzeitig vertrauen, dass etwas größeres am Werk ist, dass uns durch dieses Leid aufzeigen will, dass es noch einen anderen Weg geben muss?

Auch wenn einige Akteure manchmal auch deine Knöpfe drücken. Der Weg der Gleichgültigkeit muss durchbrochen werden. Wie kannst du dazu beitragen, dass es weniger Gleichgültigkeit und mehr Verbundenheit gibt? Angst trennt, Liebe verbindet, steht im Kurs. Und Liebe bedeutet mit einem offenen und mitfühlendem Herzen die Gleichgültigkeit auf dieser Welt zu transformieren – und nicht den Kurs dafür zu nutzen, alles einfach als Illusion abzutun. Das Ego macht’s sich einfach – wenngleich nur oberflächlich.

Wo ist dein Herz?
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