#290 Deine Gedanken bedeuten nichts – Ein Kurs in Wundern

in #deutsch15 hours ago

„Probleme sind nicht konkret, doch nehmen sie konkrete Formen an, und diese konkreten Gestalten bilden die Welt.“
- EIN KURS IN WUNDERN, T-27.V.8:1

Tag 21 mit dem Übungsbuch. Seit fast drei Wochen sind wir damit beschäftigt hinzusehen, warum diese Welt keine Bedeutung hat. Das Übungsbuch sagt, dass wenn wir mit dem Ego denken, unser Denken keine Bedeutung hat. Lassen wir diese Worte an uns heran, müssen wir auch anerkennen, dass wir die meiste Zeit irrelevant Dinge in unserem Geist festhalten.

Vielleicht denkst du jetzt: Wie weiß ich denn, ob es relevant oder irrelevant ist, was ich grad denke? Ganz einfach. Wenn du grad wieder eine konkrete Geschichte in deinem Geist abspulst, die dich konkret an deine menschliche Erfahrung und andere Menschen oder an eine konkrete Situation bindet, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass diese Geschichte höchstirrelevant ist. Mehr noch, meist stehlen dir diese konkreten Geschichten darüber, was du als Mensch noch zu erledigen hast oder wer dir als Mensch zu nahe getreten ist, deinen inneren Frieden.

Das Ego liebt's konkret

Merkst du eigentlich auch, wie oft dich deine Gedanken an konkrete Orte, zu konkreten Menschen und Geschichten in der Vergangenheit oder in die Zukunft führen? Wie du dich damit in Angst und Schrecken versetzen kannst, wenn du wieder über Montag und die Arbeit nachdenkst oder Groll empfindest, wenn du an deine Mutter oder deinen Freund denkst, der/die wieder nerven? Das Ego liebt seine konkreten Geschichten über diese Welt und die anderen: „Wenngleich der Inhalt irgendeiner Ego-Illusion keine Rolle spielt, so ist es unzweifelhaft hilfreicher, sie in einem konkreten Zusammenhang zu berichtigen. Ego-Illusionen sind ganz konkret, obschon der Geist von Natur aus abstrakt ist.“ (EKIW, Textbuch, Kapitel 4)

Haben wir also konkrete Gedanken über eine bestimmte Sache oder Person, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir uns grad verrückt machen, mit einer Aktivität, die gegen unsere wahre Natur geht. Das, was wir wirklich sind, ist abstrakt, haben wir grad im Kurs gelesen. Gehen wir gegen unsere wahre Natur wird’s anstrengend für uns. Denn das Ego aufrecht zu erhalten kostet Mühe und Energie. Auch wenn wir uns so damit arrangiert haben, dass wir das häufig übersehen. Die Frage, die sich mir stellt ist: Wenn wir diese Energie und Aufmerksamkeit nicht mehr für irrelevante Gedanken nutzen würden, sondern sie wieder dorthin lenken, dass wir einfach in der Gegenwart mit einem offenen Geist in der Verbindung leben, die uns immer genau dorthin führt, wo wir natürlicherweise sein sollen – wie anders wäre das Leben? Wie würde sich dein Traum, Mensch zu sein dann verändern?

Die Irrelevanz des Ego

Das Ego redet viel, weil es versucht, dich abzulenken – vor allem von der Tatsache, dass es eigentlich irrelevant ist. Es weiß irgendwo, dass es nicht so mächtig ist, wie es tut. Um das zu verschleiern, erzählt es dir, dass du immer recht haben musst, dass dein Groll gerechtfertigt ist, dass andere dein Problem sind, dass du nicht liebenswert bist oder dass du die klügste Person bist und dir deshalb alles zusteht.

Was auch immer das Ego sagt, es ist nicht wichtig und es hat immer unrecht. Übrigens, wenn du an deiner Version einer Geschichte festhältst und sie verteidigst, ist es ebenfalls das Ego – selbst wenn du möglicherweise "recht" hast. Denn Klammern ist auch das Ego. Alles, was dabei passiert, ist, dass du die wahre Kommunikation verpasst, die immer präsent ist: *„Seine {das Ego} Kommunikation wird durch das Bedürfnis, sich zu schützen, kontrolliert und stört die Kommunikation, wenn es Bedrohung spürt… Der Geist kann seine Funktion verdrehen, aber er kann sich keine Funktionen zuschreiben, die ihm nicht gegeben wurden. Deshalb kann der Geist seine Fähigkeit zur Kommunikation nie völlig verlieren…“* (Textbuch, Kapitel 4)

Vielleicht macht es Sinn, dass du dich heute immer wieder mal stoppst und beobachtest, was dein Geist gerade treibt. Denn im Zweifel kostet es dich deinen wahren Frieden. Je länger wir mit dem Kurs reisen, desto klarer wird es, dass wir nichts wirklich wissen oder tun müssen. Je weniger wir uns mit etwas Konkretem identifizieren – allem voran der Körper – desto freier und glücklicher sind wir in Wahrheit.

Auf die Freiheit
Deine Peri

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