#274 Deine Gedanken & Worte und ihre Macht – Ein Kurs in Wundern

in #deutsch7 months ago

Die Gedanken, die du denkst, sind mächtig…“
- EIN KURS IN WUNDERN, Ü-I.13.1:4

Wir erreichen so wenig, sagt der Kurs, weil unser Geist so undiszipliniert ist. Eine Sache, mit der unser Geist sehr undiszipliniert ist, sind die eigenen Gedanken und Worte zu beobachten und weiser zu wählen: „Die Gedanken, die du denkst, sind mächtig, und Illusionen sind ebenso stark in ihren Wirkungen, wie es die Wahrheit ist.“ Hier auf der menschlichen Ebene haben deine Gedanken und Worte – unabhängig von ihrer Quelle – eine Auswirkung auf dich und auf die Welt. Wir müssen uns tatsächlich immer hinterfragen, ob unsere Worte etwas erschaffen oder zerstören.

So ist es beispielsweise manchmal sehr weise, nichts zu sagen, anstelle von etwas zu sagen, was inhaltlich leer ist. Denn auch diese inhaltlich leeren Worte, die so schnell dahingesagt sind, erschaffen nicht – ergo zerstören sie – da sie auf das Ego einzahlen. Gedanken sind nicht nichtig. Jeder Gedanke trägt Energie und genau aus dieser Energie ist die Welt, die du siehst, geformt.

Das Ego zerstört

Es gibt die Vergebung-zum-zerstören über die uns der Kurs in den Ergänzungen zum Werk berichtet und die wahre Vergebung. Wahre Vergebung erlöst dich von der Fehlwahrnehmung, dass du ein Körper bist und somit auch von den Fesseln des Ego, während dich die Vergebung-zum-zerstören an den Körper und die Illusionen des Ego bindet. Genau diese Idee können wir auch auf unsere Gedanken und Worte – ob nach innen oder außen gerichtet – anwenden. Es lohnt sich, dass du dich wieder und wieder hinterfragst, warum du die Dinge sagst, die du sagst und ob die Gedanken, die dein Geist dir grad anbietet, zerstören oder liebevoll sind.

Unsere Überzeugungen über diese Welt halten uns in Ketten oder nicht: „Es gibt keine nichtigen Gedanken. Alles Denken bringt Form auf irgendeiner Ebene hervor“, lesen wir im Textbuch und das Übungsbuch sagt über diese Idee der „nichtigen Gedanken“ noch dies: „Es gibt keine Vorstellung, die sich selbst mehr widersprechen würde als die der »nichtigen Gedanken«. Was die Wahrnehmung einer ganzen Welt entstehen lässt, kann man kaum »nichtig« nennen. Jeder deiner Gedanken trägt zur Wahrheit oder Illusion bei; entweder dehnt er die Wahrheit aus, oder er vervielfacht die Illusionen. Du kannst in der Tat das Nichts vervielfachen, aber dadurch wirst du es nicht ausdehnen.“

Die Welt des Ego ist also eine Welt in der wir unsere lieblosen Gedanken tagtäglich vervielfachen. Wir vervielfachen die Angst, die Trennung, das Leid, den Krieg sowie Hunger, Not und Chaos, wenn wir denken, es ist okay, dass wir nicht wachsam mit unseren Gedanken und Worten sind. Ich versichere es dir, dass es fast nichts wichtigeres gibt, als dass du wachsam damit bist, was du in jedem Moment denkst, und dich hinterfragst, welcher Quelle dein Denken und die damit zusammenhängenden Worte entstammen.

Böses Gerede

Auch wenn der Kurs sagt, dass wir den Frieden des SOHN GOTTES nicht durch lieblose Gedanken stören müssen, gibt es im Kurs wenig konkrete Hinweise, welche Gedanken genau in die Kategorie “lieblos“ fallen. Ohne zu viele konkrete Beispiele im Außen stärken wir natürlich unsere Verbindung mit unserem SELBST. So lernen wir unserer inneren Stimme zu vertrauen. Doch kann diese Stimme dich auch zu Quellen schicken, die konkretere Hinweise für dich haben. Die Kabbalah z.B. nennt nichtige Gedanken „evil speech“ auf Englisch. Ich würde „evil speech“ als üble Nachrede oder böses Gerede ins Deutsche übersetzen.

Dich wird es vielleicht überraschen, was alles in die Kategorie von „evil speech“ fällt. Die üblichen Verdächtigen kriegen wir wohl alle zusammen: Lästern, Kritik, Jammern, Lügen, Fluchen etc. Und dann gibt es auch Varianten wie falsche Schmeichelei, zu kommunizieren, nur um Aufmerksamkeit zu erhalten oder unnötige Dinge zu sagen, die weniger auffällig sind und vielleicht unserer Aufmerksamkeit entgehen. Doch auch dadurch entsteht Chaos.

Thank you Aimee

Ich liebe Taylor Swift – und zwar schon seitdem ich sie damals als Country-Sängerin circa 2009 das erste mal gehört habe. Ja, ich denke sogar, dass ich irgendwie ein Swiftie bin. Nun wohl anders als viele Fans, die sehr viel auf Taylor Swift projizieren, was ich eher nicht tue. Ich feiere und schätze einen Menschen, der als Frau so frei ihre Kreativität und Genialität lebt. Sie hat als Frau die Grenzen in der Musikbranche für sich und kommende Sängerinnen verschoben und kann durch ihren großen Einfluß andere Karrieren pushen oder aber auch einschränken. Das hat sie mehrfach bewiesen. Natürlich war ich gespannt auf ihr neues Album, welches letzte Woche erschien.

Doch der Song „Thank you Aimee“ stimmte mich nachdenklich. Jemanden mit seiner kreativen Arbeit zu zerstören – egal, was der andere getan hat – ist eine Variante von bösem Gerede, ging mir beim Zuhören durch den Sinn. Egal, wie ich Taylor Swift und ihre Arbeit respektiere, sie hat diesen Song wohl verfasst, um einer anderen prominenten Person, einen verbalen Seitenhieb zu verpassen. Von wahrer Vergebung keine Spur. Ich musste einfach nur denken: Es gibt keine nichtigen Gedanken. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Song zerstört und Illusionen festigt, anstelle zu befreien, ist sehr groß.

Taylor Swift, die so einen kreativen und wundererfüllten Geist hat, konnte sich diesen Seitenhieb wohl nicht verkneifen. Das passiert natürlich. Wir alle machen Fehler. Dennoch bin ich mir fast sicher, dass sie mit diesem Song sich keinen Gefallen getan hat, weil sie das Nichts vervielfacht und – vor allem – damit Chaos für sich macht. Niemand entgeht den universellen Gesetzen, die dem LEBEN unterliegen – auch nicht Taylor Swift.

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