Es wird für irgendetwas gut sein
Es war einmal ein König, der hatte einen humorvollen Berater. Dieser konnte allen Dingen, die sich zutrugen, jederzeit auch etwas Positives abgewinnen, was dem König meistens gewaltig auf die Nerven ging.
Eines Tages machten die beiden mit einigen Dienern einen Ausflug auf eine unbekannte Insel. Als sie am Strand Appetit bekamen, wollte der König eine Kokosnuss essen. Er nahm seine Machete, um die Kokosnuss zu öffnen. Dabei verrutschte die Klinge und er schnitt sich seinen kleinen Zeh ab.
Der König schrie vor Schmerz und jammerte und wehklagte lautstark. Da sagte sein Berater:
„Majestät, es ist zwar schlimm und es tut sicherlich auch weh, aber es wird bestimmt für irgendetwas gut sein.“
Das reichte dem König, das war zu viel. Wütend befahl er seinen Dienern, den Berater in ein tiefes Loch zu werfen, aus dem er alleine nicht mehr herauskommen würde.
Als der König sich auf den Rückweg machte, tauchten plötzlich wilde Eingeborene auf, nahmen den König gefangen und verschleppten ihn in deren Dorf. Bald darauf fand er sich mit gebundenen Händen auf einem Altar wieder und das ganze Volk tanzte um ihn herum.
Der Medizinmann kam aus seiner Hütte, trat in seinem prächtigen Federschmuck zu ihm und erklärte:
„Jedes Jahr opfern wir unserem Gott einen Gefangenen, damit er uns auch im nächsten Jahr gnädig gestimmt ist“.
Dabei begann er, laut singend, um den Altar herumzuhüpfen. An den Füßen des Königs angekommen, stutzte der Medizinmann, schaute noch einmal genauer hin und rief seinen Leuten zu:
„Bindet diesen Mann los und lasst ihn laufen, er ist nicht vollkommen, denn es fehlt ihm ein Zeh. Unser Gott aber hat vollkommene Opfer verdient.“
Sofort eilte der erleichterte König, so gut es ihm mit seinem verletzten Fuß möglich war, aufgeregt zu dem Loch, in dem der Berater immer noch saß und befahl seinen Dienern, den Mann unverzüglich aus dem Loch zu befreien.
„Entschuldige bitte, dass ich dir das angetan habe, aber jetzt habe ich eingesehen, dass du wieder einmal recht hattest.“
Und er erzählte ihm, was passiert war.
„Das ist schon in Ordnung“, erwiderte der Berater lachend,
„ich dachte mir schon, dass es für irgendetwas gut sein würde, als Ihr mich in das Loch werfen ließet.“
„Was?“ rief der König, „zu was soll das denn schon wieder gut gewesen sein?“
Auf den erstaunten und fragenden Blick des Königs erwiderte der Berater schmunzelnd:
„Stellt Euch vor, Majestät, die Wilden hätten mich gefangen.“
Es wird auch erzählt, dass es dieser Berater bis zu seinem seligen Ende ausgesprochen gut hatte am Königshof.
Quelle: Alan Cohen, Wiedergefunden!
Posted from my blog "Erkennen & Umdenken" with SteemPress : https://hannelorevonier.com/es-wird-fuer-irgendetwas-gut-sein/
Schöne Geschichte, kannte ich noch nicht. Erinnert mich an "Mag sein" http://www.i-bahmueller.de/mag_sein.htm
Haha, jetzt hatte ich gedacht, du hattest den Autoren wiedergefunden. Doch tatsächlich ist es der Titel des Buches, aus dem es ist... und siehe da, habe ich dich mal wieder gefunden, @hannelore. Wie schön! Für irgendwas wird es wohl gut sein. :-) Viele Grüße!
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@anli denkt du hast ein Vote durch @investinthefutur verdient! ----> Wer ist investinthefutur ?