Sich verlieren und bei sich bleiben in Begegnungen
„Das Erste ist immer wieder Selbstkontakt. Wenn du deinen Selbstkontakt in der Begegnung mit einem Menschen aufgibst oder verlierst, dann verlierst du Energie. Wenn du bei dir bist, bei dir bleibst und diesen Menschen, der gerade da ist, als ein Geschenk oder ein Spiegel des Lebens betrachtest, dann bekommt sowohl dieser Mensch als auch du selbst in diesem Moment alles, was es braucht.
Du brauchst nichts zu tun. Du lehnst dich innerlich zurück. Dieser Mensch bekommt vielleicht Raum, das mitzuteilen, was sein Herz gerade bewegt. Du hörst zu… ohne dich zu identifizieren, verlierst dich nicht mit deiner Wahrnehmung beim anderen, spürst dich selbst dabei und gleichzeitig den großen, göttlichen Fluss der Liebe, der euch beide einhüllt.
Dann werdet ihr beide gestärkt und erfrischt aus so einer Begegnung wieder hervorgehen. Wenn du merkst: ‚Jetzt ist es genug.‘, dann sagst du ganz liebevoll, mit offenem Herzen: ‚Es war wunderschön, mit dir zusammen gewesen zu sein. Jetzt habe ich noch etwas zu tun. Jetzt brauche ich meinen Raum. Ich freue mich, dich irgendwann wiederzusehen. Tschüss.‘
Wir verlieren uns in Kontakten mit Menschen oft auch durch unbewusste Schuldgefühle. Wir glauben, wir seien dem anderen gegenüber zu irgendetwas verpflichtet und wir müssten dieser Verpflichtung nachkommen. Es gibt kein Muss im Leben. Alle diese unbewussten Schuldgefühle sind einfach nur alte Geschichten, die wir wahrnehmen können, aber die wir nicht länger füttern.“
Gerd Bodhi Ziegler, Online-Seminar November 2023
Aus der Herzsitzarbeit
(geteilt von Timo, Bild: Pixabay/ photosforyou)