Anlageklassen Teil 1/4 - Welche Möglichkeiten der Geldanlagen gibt es?

in #deutsch7 years ago (edited)

Herzlich Willkommen zu meiner vierteiligen Serie über Anlageklassen. Im Rahmen von vier Beiträgen möchte ich die bekanntesten Anlageformen kurz vorstellen und auf Vor- und Nachteile eingehen. Dabei versuche ich die relevanten Aspekte möglichst kurz und prägnant zu beschreiben, was mir bei diesem Thema sicherlich schwer fallen wird. Im ersten Teil der vierteiligen Serie möchte ich kurz auf die klassischen Bankanlagen und auf die Vor- und Nachteile von Aktien beziehungsweise Aktienfonds eingehen.

Sparbücher, Festgeld und Tagesgeldkonten

Es ist inzwischen kein Geheimnis mehr, dass Sparbücher und Festgeld keine rentablen Zinsen mehr abwerfen. Im Gegenteil. Bei einer Inflation von ca. 2% und Renditen von maximal 1% auf Festgeldkonten reduziert sich die Kaufkraft des Geldes. Es entstehen Verluste. Trotzdem ist diese Analageform als sicherer Hafen zu nennen. Mit einer Einlagensicherung von bis zu 100.000,00 € sollte dieser sichere Hafen Teil des Portfolios sein und zumindest einen Notgroschen enthalten.

Einzelaktien

Eine der bekanntesten Anlagen sind die Aktien. Aktien sind Wertpapiere und somit Anteile an dem Eigenkapital einer Aktiengesellschaft. Aktien haben in der Vergangenheit diverse Krisen überstanden und haben durchschnittlich deutlich höhere Renditen als Sparbücher, Festgeld und Tagesgeld abgeworfen. Der Deutsche Aktien Index (DAX) konnte über 40 Jahre mit einer durchschnittlichen Rendite von 8,27% pro Jahr glänzen. Der große Nachteil von Einzelaktien ist die Möglichkeit der Diversifikation. Die Diversifikation verschiedener Aktien erfordert oftmals eine große Menge an Budget, da ein Portfolio aus fünf Werten nicht als diversifiziert gilt. Somit steigt das Verlustrisiko, denn einzelne Aktien können zu 100% an Wert verlieren (Totalverlust). Zudem sollte man die Einzelaktien genau analysieren, z.B. durch Fundamentalanalysen. Es bedarf also einen gewissen Zeitaufwand und einiges an Know-How.


Aktienfonds

Mit dem zuvor erwähnten Nachteil, kommen wir zu den größten Vorteilen von Aktienfonds. Ein Fonds übernimmt die Aufgabe der Risikostreuung, indem er verschiedene Werte (z.B. Aktien, Anleihen und Immobilien) sammelt. Aktienfonds beschränken sich dabei auf die Anlage Aktie. Der Nachteil besteht in den Gebühren. Klassische Fonds werden von Fondsmanagern aktiv verwaltet und diese Verwaltung lassen sich die Banken natürlich vergüten. Somit geht ein Teil eurer Rendite an die Fondsmanager der Banken.

Eine Fondsart, welche einen großen Teil meines Portfolios einnehmen, sind die Exchange Traded Funds (ETFs). Börsengehandelte Indexfonds bilden den Wert eines Index ab. Ein Index ist zum Beispiel der zuvor genannte Dax. Durch das reine Abbilden des Indexes, wird kein aktives Fondsmanagement benötigt, sodass die Kosten im 0,x% Bereich liegen. Der große Vorteil ist, dass hohe Renditen (durch enthaltene Aktien und geringen Kosten) bei gleichzeitig weltweiter Diversifikation mit geringem Budget möglich ist. Es kann als mit 10,00 € in den ACWI IMI und somit in über 8500 weltweite Firmen investiert werden. Zudem ist der einzusetzende Aufwand sehr gering, da einzelne Werte nicht analysiert werden müssen.

Aktien und Aktienfonds können immer zu Wertverlust führen. Kurzfristige Schwankungen von bis zu 50% bei Fonds und Totalverluste bei Einzelaktien sind möglich. In der Vergangenheit führten Krisen bei Aktienfonds zu deutlichen Einbrüchen. Aktienfonds sollten also immer als langfristige Anlage (10 Jahre aufwärts) gesehen werden und im Falle der Krise nicht panikartig verkauft werden. So kann durch den Zinseszinseffekt langfristige das Vermögen vermehrt werden, währen den "Tagesgeldsparern" Kaufkraft verloren geht.


Wie geht es hier weiter:
Im zweiten Teil unserer vierteiligen Serie werde ich auf Anleihen und Rohstoffe eingehen.

Mein Portfolio stelle ich in diesem Post vor.


Ich bedanke mich für eure Unterstützung und freue mich auf anregende Diskussionen.
Ihr habt Themen, welche euch brennend interessieren? Dann sprecht diese gerne an.
Der Inhalt dieses Blogs wurde mit großer Sorgfalt erstellt und gut recherchiert. Dennoch übernehme ich keine Gewähr für die Richtigkeit und die Aktualität der Inhalte. Ich schreibe über meine persönlichen Erfahrungen und es handelt sich somit um keine Anlageberatung. Ich übernehme keinerlei Haftung für Anlageentscheidungen, die aufgrund der hier präsentierten Informationen getroffen werden.


Sort:  

Coole Sache wollte auch paar Berichte in Richtung Vermögensaufbau schreiben.
Ich finde auch das es sehr gut recherchiert ist, jedoch finde ich die ETFs nur sinnvoll wenn Man passiv Geld verdienen will und sich nicht länger mit der Materie auseinandersetzen will.
Ich persönlich baue mir gerade so langsam mein Portfolio auf dabei bespare ich den MSCI World mit einem kleineren Betrag im Monat die größeren(mir als Schüler möglichen) Investitionen tätige ich jedoch in Aktienkäufen da ich finde wenn man sich kritisch mit den Unternehmen auseinandersetzt ist es definitiv möglich den Markt zuschlagen und deutlich höhere Renditen als die 7% zu erzielen.
LG und bleib am Ball :)

Klasse, dass Du Dich schon jetzt damit auseinander setzt.
Je früher man anfängt, sich mit dem Thema auseinander zu setzen, desto besser wird man über die Jahre abschneiden.
Ich selbst habe erst 2009 mit 29 angefangen mich mit dem Thema zu beschäftigen.

Heute bin ich auf dem Weg dazu, einen Teil meines Gehaltes mit dem Handel zu verdienen.
Ich will auf Sicht der nächsten Jahre nur noch 3 Tage die Woche arbeiten und die übrigen 2 mit Handel und mehr Zeit mit meiner Familie verbringen.

Deine Aktienanlagen würden mich interessieren und vor allem Deine Meinung dazu.
Nicht um sie auseinander zu nehmen, sondern für eine rege Diskussion.

Ich persönlich habe bspw. die letzten Tage FitBit und GoPro gekauft.
Die haben beide extrem an Wert verloren aber die Produktpalette wird auch in Zukunft noch Verwendung finden. Ich glaube einfach, dass beide Unternehmen entweder zu früh und nicht gut genug am Markt waren. Oder eben, dass die Zeit noch nicht ganz reif dafür ist.
Wenn man sich überlegt, wie viele Smartwatches im Umlauf sind und wie viele Smart-Devices (zur Aufzeichnung von Körperdaten) noch dazu kommen.
Das wird definitiv ein Markt der Zukunft.
Dazu die immer günstiger werdenden CloudKapazitäten und die damit günstigere Verarbeitung der Daten....

Jeweils einfach mal 250€ in die Unternehmen investiert und gut ist es.
Das sind jeweils ca. 0,8% von meinem Depot und damit können die liegen bleiben.

Freue mich auf weiteren Austausch mit Dir!

@david861
Und einen Follower mehr hast Du :-)

FitBit hatte ich davor jetzt gar nicht auf dem Schirm. Ich Kenne mich mit Smartwatches nicht wirklich aus habe mich aber gerade ein bisschen eingelesen und die Aktie sieht echt interessant aus. Mir stellt sich nur die Frage warum braucht man UNBEDINGT eine Smartwatch wenn man ein Smartphone hat?

Danke für die lebhafte Diskussion. Schön dass die Beiträge Gehör finden.

Warum man eine Smartwatch braucht? Zum Beispiel um seine Schritte zu tracken, seinen Herzschlag zu kontrollieren und den Schlafrhythmus zu überwachen. FitBit greift genau wie die überteuerten Superfood-Produkte in den aktuellen Sport- und Gesundheitshype. Doch ist es ein Hype und in zwei Jahren vorbei, oder werden alle Menschen die nächsten 40 Jahre immer gesundheitsbewusster? Und was ist mit den hochsensiblen Gesundheitsdaten die teilweise in verschiedenste Apps gespielt werden. Du siehst, bei der Bewertung einer Aktie ist neben den Unternehmensdaten auch die Umwelt relevant. Und genau das macht die zukünftige Kursentwicklung einer Aktie so unberechenbar und für langfristige Anlagen, ohne Diversifikation, ungeeignet.

Hat man natürlich Zeit und Lust sich regelmäßig mit seinen Aktien zu beschäftigen, also aktives Trading zu betreiben, dann kann man das gerne machen. Ob man damit langfristig den Index schlägt? Die Meisten tun das nicht !

Zu GoPro kann ich nur sagen es wäre keine Aktie die ich kaufen würde. Ist mir zu riskant die Konkurrenz ist recht hoch des weiteren sind die Kameras zu teuer um für die Breite Masse relevant zu sein vor allem in einer Zeit wo die Handykameras immer besser werden. Und in der Filmbranche wird sie auch keinen großen Markt finden da die meisten Kameras für Hollywood Filme von Firmen ausgeliehen werden.

@fuxx und @david861

Das ist der Grund, warum ich in beide Unternehmen nur ca. 0,8% meines Depots investiert habe.
Zum einen interessiert mich ein möglicher Rebound und zum zweiten denke ich, dass die Themen bei FitBit noch nicht wirklich ausgereizt sind.
Im Zuge der Digitalisierung und der immer höheren Erhebung von Daten ist hier das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.
Auch haben große Versicherungsdienstleister bereits Interesse angemeldet an diesen Daten. SCheitern aber noch an technischen und rechtlichen Hindernissen.
Das wird sich sicherlich in den nächsten Jahren ändern. Und da sehe ich eben die Möglichkeiten, dass ein Unternehmen wie FitBit von einem großen Dienstleister gekauft wird.

Und bei GoPro ists einfach so, dass ich mir denke, mit 90% Kursverlust muss doch irgendwo mal Schluss sein. Und auch hier hoffe ich auf einen Rebound.

Ist wie gesagt SPEKULATION und hat nichts mit aktivem Trading zu tun.
Aber auch mit solchen kleinen Werten kann man tolle Renditen erwirtschaften.
75% habe ich mit einem kleinen Minenwert gemacht, den ich für 100€ gekauft habe.
Verkauft habe ich alle Anteile dann für 175€. Und das nach 1,5Jahren...
Wie gesagt, Spekulation!
Und daher darf das nur einen ganz kleinen Teil des Depots ausmachen.

Hi david861,

danke für deine Rückmeldung. Ja ETFs sind vor allem eine passive Geldanlage. Den großen Vorteil sehe ich jedoch eher darin, dass die Leute einfach mal anfangen. Ich finde der Aktienmarkt hat halt schon ein paar Eintrittsbarrieren. Mit ETFs kann man halt einfach mal 50€ anlegen und kann dabei keine großen Fehler machen.

Ich zweifel jedoch an der Aussage, dass wir Privatpersonen ohne Insiderinformationen den Markt langfristig schlagen können. Diverse Studien zeigen, dass auch professionelle Anleger oftmals nur Glück haben und den Markt eben nicht langfristig schlagen. Der Wunsch nach Outperformance sollte also nicht das Hauptargument für Aktien sein, wenngleich diese natürlich andere Vorteile gegenüber ETFs haben.

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@fuxx
Toller Beitrag, sauber aufbereitet.
Für mich persönlich, nichts neues.
Aber es gibt bestimmt genug Leute hier, die sich in einfachen Worten für das Thema interessieren.

Weiter so!
Danke für den guten Content! :-)

PS: resteemed :-)

Danke für die erfreuliche Rückmeldung.

Freut mich, dass meine Beiträge Anklang finden.

Ich sitze schon fleißig am zweiten Teil. Der wird denke ich morgen erscheinen.

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