Nach dem ersten Regen: Zypern, von einer Wüste zu einer Oase!
Hey Leute, ich bin zwar gerade über Weihnachten und Neujahr wieder in Deutschland, aber möchte euch gerne noch ein paar Updates aus Zypern geben...
Wer Zypern nur aus dem Sommer kennt, hat keine Ahnung, wie diese Insel wirklich aussieht. Ich war fast ein Jahr dort und habe miterlebt, wie sich die Landschaft verändert, sobald die Regenzeit beginnt. Das ist echt faszinierend, weil es wie ein Wechsel von zwei völlig unterschiedlichen Welten wirkt.
Im Sommer fühlt sich Zypern an wie eine Wüste. Wochenlang kein Regen, die Sonne brennt vom Himmel, und die Landschaft ist einfach nur trocken. Felder werden zu Staub, die Erde reißt auf, und alles ist in diesen trockenen Braun- und Beigetönen gehalten. An manchen Stellen sieht es wirklich aus, als wäre man irgendwo in Nordafrika. Selbst die Luft ist staubig und schwer – man spürt einfach, dass die Natur hier unter der Hitze leidet.
Doch dann, irgendwann im Spätherbst, kommt der erste Regen. Es fängt ganz harmlos an, mit ein paar Wolken und vielleicht einem kurzen Schauer.
Aber dann wird es mehr, und innerhalb von ein paar Wochen verändert sich alles. Wo vorher nur trockener Boden war, fängt es an zu sprießen. Das Braun weicht einem satten Grün, kleine Pflanzen tauchen aus dem Nichts auf, und die Hügel, die im Sommer so karg waren, wirken plötzlich lebendig.
Ich war wirklich erstaunt, wie schnell das geht. Die ersten grünen Gräser waren kaum da, da kamen auch schon die ersten Blumen. Und es ist nicht nur das: Überall hört man plötzlich das Zwitschern von Vögeln, die vorher kaum zu sehen waren. Bäche, die monatelang trocken waren, führen auf einmal wieder Wasser, und die Luft riecht frisch und klar.
Besonders beeindruckend fand ich, wie anders sich die ganze Atmosphäre anfühlt. Im Sommer ist die Landschaft zwar auf eine Art auch schön, aber sie wirkt hart, fast feindlich. Jetzt, in der Regenzeit, hat sie etwas Weiches, Friedliches. Es fühlt sich ein bisschen an, als ob die Natur tief durchatmet und Kraft sammelt.
Diese grüne Phase dauert allerdings nicht lange. Sobald der Frühling kommt und die Temperaturen wieder steigen, verschwindet das Grün genauso schnell, wie es gekommen ist. Die Blumen verblühen, die Gräser verdorren, und die Landschaft kehrt zurück zu ihrem wüstenartigen Zustand.
Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – ist diese Zeit so besonders. Wenn man durch die grünen Täler fährt oder einen Spaziergang durch die Felder macht, die vor kurzem noch wie eine Einöde wirkten, spürt man eine Art Magie.
Es ist, als ob die Insel uns zeigen will, dass selbst in der größten Trockenheit immer noch Leben schlummert. Man muss ihr nur die Chance geben, sich zu entfalten.
Zypern hat mich in diesem Jahr wirklich überrascht. Die Insel hat zwei völlig unterschiedliche Gesichter, und ich bin froh, dass ich beide erleben durfte. Besonders jetzt, in der Regenzeit, zeigt sich, wie beeindruckend und anpassungsfähig die Natur sein kann. Wer Zypern bisher nur im Sommer besucht hat, sollte unbedingt einmal in der Winterzeit herkommen – es lohnt sich.
Beste Grüße
Jonas - @future24