Ein anderes Leben
Vor zehn Jahren war das Great Barrier Reef noch nicht gestorben. Vor zehn Jahren, als ich die Zeit meines Lebens hatte, die Freiheit in jeder Faser meines Körpers spürte und jeden Tag mit einem Lächeln auf den Lippen aufwachte, war das Great Barrier Reef noch nicht zerstört. Es war mindestens genauso am Leben wie ich. Doch der Massentourismus und das Korallensterben durch die Erwärmung der Ozeane hat das Riff, das ich so liebte, das Riff, das ein Teil von mir war, unwiederbringlich zerstört. Durch das Sterben des Riffes ist ein Teil von mir mitgestorben.
Ich erinnere mich als wäre es erst gestern gewesen und das obwohl es schon so dermaßen lange her ist. Jeden Morgen klingelte um 05.30 Uhr der Wecker bevor ich mich aus meinem gemütlichen Bett in meiner Wohngemeinschaft, die ich mir mit 8 verschiedenen Nationen teilte, quälte. Ich bin heute keine Frühaufsteherin, war es vor zwanzig Jahren nicht und werde es vermutlich auch niemals sein.
Nachdem ich aus dem Bett gestiegen war, machte ich mich für die Arbeit fertig. Ich zog mir meine Bootsschuhe, die beigen kurzen Hosen aus leichtem Stoff und das quietschblaue Poloshirt mit dem Namensschild auf dem mein Spitzname „Fran“ geschrieben stand, an, gefolgt von einem leichten Frühstück. Meine Tasche packte ich schon immer am Abend zuvor. Schwimmsachen, Flossen, Tauchmaske, Schnorchel, Sonnenbrille und in meinem Fall am wichtigsten: Sonnencreme. Nachdem ich gefrühstückt hatte, machte ich mich auf den vier Kilometer langen Fußmarsch zu Shute Harbor, dem Hafen, in dem der dreistöckige Touristen-Katamaran lag und auf sein Tagesgeschäft wartete.
Als ich aus der Haustür heraustrat, durchquerte ich erst einmal den zugewachsenen und verwilderten Garten hinterm Haus, in dem man eigentlich jede Sekunde Angst haben musste, dass einen eine giftige Schlange angriff, oder man die unangenehme Begegnung mit einer handtellergroßen Spinne machen könnte. Der Weg durch den Garten war eine Abkürzung, die jetzt zwar nicht sonderlich viel ausmachte, aber die man dennoch gerne nahm, um den langen Weg von 4 Kilometern wenigstens ein kleines bisschen zu verkürzen.
Das Wetter war herrlich, die Regenzeit war gerade zu Ende, aber dennoch nicht weniger schwül, da wir uns in den Subtropen befanden. An diesem Morgen fröstelte ich sogar ein wenig und war verwundert als mein Handy mir weiß machen wollte, dass es 22 Grad warm waren. Ich hatte mich nun wohl schon gänzlich an die Hitze in Australien gewöhnt. Schließlich lebte ich nun schon über ein Jahr hier. Trotz des frühen Aufstehens und des beschwerlichen und langen Weges zum Hafen, liebte ich meinen Job, der mir die Möglichkeit gab, eine völlig neue und hauptsächlich unerforschte Welt zu betreten.
Na, welcher Tätigkeit ging ich wohl nach?
to be continued…
Picture by: alicia3690 @ https://pixabay.com/de/photos/herz-koralle-australien-1492445/
Ich vermute das Tauchen.
@iggib genau! Ich habe als Tauchlehrerin am GBR gearbeitet und erlebte dort eine meiner schönsten Zeiten :)
Das glaube ich die auf Anhieb.
Das tauchen ist einer der schönsten Erlebnisse, die wir /du im Leben machen können.
Ich selber kenne es leider nur aus dem Fernsehen und finde es beeindruckend diese wasserwelten
Es ist wirklich wunderschön. Du solltest es unbedingt mal ausprobieren @iggib
Es gibt leider etwas, was ich nicht kann!
Sch......😔
@iggib oh das tut mir Leid.
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toller und auch trauriger post.....
tauchlehrerin hätte ich auch getippt,weil das nahe lag
bestimmt eine hammer aufregende zeit.....
lg
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