Was am Wochenende in Hamburg passierte, hat viele von uns geschockt. Aber was am meisten in unserer Erinnerung bleiben wird, ist wie die Einwohner am Tag danach reagierten.

Hunderte (oder sogar Tausende?) kamen und räumten die Stadt auf.

Freiwillig. Zusammen.

Egal, welche Rasse oder Religion, Hamburg vereinigte sich fast ohne Worte, wie es schien, und arbeitete zusammen.

Auf Facebook wurde dieses Video geteilt, von einem total ergriffenen Anwohner.

Was für ein toller Abschluss für dieses Wochenende.

Die Natur hat es so eingerichtet, dass uns das Ende einer Situation besser in Erinnerung bleibt, als die Situation selbst.

Das bedeutet, wenn man z.B. in einem schönen Konzert sitzt, kann man das zwei Stunden lang genießen, aber wenn ganz am Schluss ein Musiker plötzlich eine falsche Note spielt, dann kann es einem das ganze Konzert vermiesen. Und man wird lange davon berichten, "Es war ganz gut, aber..."

Die falsche Note am Ende, überschattet also das ganze Konzert. Daniel Kahnemann berichtet über dieses Phänomen in seinem legendären TED Talk "The Riddle of Experience vs Memory".

Andersherum, wenn man von jemandem verletzt wird, und sich diese Person dann aber ehrlich und zutiefst entschuldigt, können wir die Verletzung sofort vergeben. Die ehrliche Entschuldigung überschattet also die Verletzung davor.

Und dieses Phänomen kommt nun Hamburg, und Deutschland, und hoffentlich der ganzen Welt zu gute.

Das einzige, was wir im Leben unter Kontrolle haben, ist wie wir auf Dinge und Situationen reagieren. Und Hamburg hat uns gestern dafür ein tolles Beispiel gegeben, woran wir uns alle lange erinnern werden, und was viel mehr zählt, als alles, was davor kam.

...Und was vielen hoffentlich als Inspiration gilt, für alles, was noch kommen mag.