So ein Tag in meinem Leben...

in #deutsch5 years ago (edited)

Liebe Spirituelle,

Ich hoffe euch gehts gut. Ich bin etwas angetrunken, denn ich hatte Gin. Doch warte warte, es war nicht einfach nur Gin. Nein, der Gin war eigentlich sekundär. Doch wie wir dazu kamen, Gin zu trinken, ist das eigentlich Witzige.

Ich habe mich ja schon einige Male darüber geäussert, wie uns das Universum Lektionen, Geschehnisse und Erlebnisse in unsere Richtung schickt. Und irgendwie scheinen wir damit verlinkt zu sein. In welcher Form kann ich nicht sagen, aber ich weiss, dass die persönliche Einstellung dazu eine weit grössere Rolle spielt als die meisten Menschen ahnen. Und diese Einstellung ist keine mentale, nein, es ist eine emotionale. Mit andern Worten: wenn Du Dich gut fühlst, dann kommt mehr "gutfühlen" in Dein Leben. Naja, so sagen zumindest Forscher, Heilige, so habe ich es vernommen.

Doch zurück zum Gin.

Ich lebe momentan mit 5 Menschen in einer 2 Zimmer-Wohnung. Ein Arzt, ein Psychologe, eine Therapeutin, ein Marine und Ich. Und wie es so läuft, haben wir alle unsere Schwachstellen, Erwartungen. Doch der Arzt, welcher ein Leben voller Hürden und Verletzungen erlebt hat, widmet viel Zeit seines Lebens dafür, uns jüngeren Menschen zu helfen. Doch oftmals tritt unser Ego und dessen Identifikation mit dem Schmerz in einer Form auf, dass es diese Hilfe manipuliert. Ich habe lange manipuliert. Und so manipulieren wir alle während der Arzt die wohl selbstloseste Person ist, welche bloss Gutes für uns will. Der Gin wirkt.

Der eine ist konstant am manipulieren, während der andere erwartet und die dritte hofft, ihr "armes Ich" würde gehört. Wir haben alle unsere Spiele, unsere Psychowelten. Und dem Arzt war es zuviel heute. Er brauchte Zeit für sich, meinte er. Doch er meinte, ich solle mitkommen, für einen Spaziergang. Und so gingen wir hinaus. Und dies mag noch nicht wirklich Sinn ergeben, denn ja, unsere Welt ist eine sehr eigene, sehr spirituelle, sehr eigenartige, aber doch sehr heilende Welt.

Ich lief mit dem Arzt durch die Strassen und wir erzählten, wir redeten. Er meinte, er brauche Zeit für sich, weg von all den Ideen, Fragen, unterschwelligen Gefühlen und Gedanken. Also gingen wir in ein Restaurant und trafen einen alten Freund. Wir redeten mit ihm, er lud uns ein für einen Burger. Wir assen, wir redeten mit seinen Helfer und Freunden, während ein Event vorbereitet wurde. Wir sassen da, in Pulli und Hose, kalt und krank, während die High Society um uns sich ein neues Parfum anschaute. Wir sassen am Tisch der Chefs und ich las die Hände der Chefs während die Social media Influencer die Show betrachteten und das Parfum beschnüffelten. Und so kam es, dass Ich Gin um Gin und Häppchen nach Häppchen genoss, spendiert vom Chef, während ich den Leuten erzählte, was wir tun. Ich erzählte über die Nächte auf dem Boden, Tage ohne Nahrung, Häuser ohne Dach, Hilfe für die Armen ohne Zahlung. Ich erzählte über ihre inneren Wünsche und Ängste, Zweifel und konstanten Ereignisse im Leben. Ich half ihnen, denn ich mag es, zu helfen. Und viele waren erstaunt darüber, wie wir leben, was wir tun, während ich es genoss, im Pulli einen Gin zu trinken und den Menschen um mich zu helfen, die zwar so vieles haben, aber doch so wenig. Ich kenne die Armen, ich kenne die Reichen, und sie beide haben ein Leben mit Hochs und Tiefs. So wie ich auch. Es spielt alles so wenig eine Rolle, doch erkennen wenige dies. Denn erkennt man es, ach wie schön kann das Leben sein, denn im Endeffekt sind wir doch alle im gleichen Boot. Warum alsp geben wir uns so viel Mühe zu denken, wir sitzen in einem andern Boot? Wir seien ein Nichtmensch unter Menschen? Warum? Denn erkennt man die Gleichheit der Leiden, die Ähnlichkeit der Sorgen und Wünsche, und erkennt man die Verbundenheit von uns mit uns allen, würden wir nicht automatisch mehr Empathie, Verständnis haben?

Wie auch immer. Ich hatte einen bombastischen Tag, denn was ich erlebte, war sehr unerwartet. Und ich fühlte mich gut dabei. Denn ich genoss es - ich genoss es alles.

Danke.

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