Der scheue Frieden
Da laufen sie, die gemeinen Vögel. Gemein, oder gewöhnlich, wie es in der Botanik oft heißt. Es gibt etwas zu holen. Körner, die auf dem Boden ausgestreut sind. Ein Getümmel. Eine Unruhe. Sie können sich nicht entscheiden, ob sie nun fressen oder um ein Weibchen buhlen sollen. Die Masse präsentiert sich. Jeder will der Erste sein. Ihre Kehlsäcke plustern sich auf. Feinde werden verjagt. Weibchen leiden unter der Last der Verfolgung.
Und in Mitten dieses heillosen Gerangels, ein Lichtblick. Etwas Besonderes. Ein Außenseiter im weißen Kleid. Ziellos auf der Suche nach einem ruhigen Platz. Etwas geschockt vom Schauplatz der Eitelkeiten. Verloren. Hilflos. Ausgegrenzt. Mitten unter seinen Artgenossen und doch allein. Der Frieden hat sich niedergelassen. Flog übers Land, Berg und Tal und brachte den Menschen Frieden. Kleine weiße Friedenstaube, du bist großen und kleinen wohl bekannt, tausendmal seist du gegrüßt, Freude und Glück für die weitere Reise.