Rezo: Nur ein bezahltes «Mietmaul»?

in #deutsch5 years ago (edited)

Eine Woche vor der EU-Wahl veröffentlichte ein junger Mann, der sich Rezo nennt, auf YouTube ein Video, in welchem er davon sprach, dass er die CDU «zerstören» werde. Sachlich-inhaltlich war das, was er erzählte, dermassen flach, vielfach auch falsch, vor allem völlig verzerrend, dass man es gar nicht beachten müsste, würde es nicht sehr viele ,vor allem junge Menschen beeinflussen. Das Video wurde nämlich millionenfach angeklickt und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Einige Tage später veröffentlichte Rezo dann noch ein weiteres Video zusammen mit über 90 anderen einflussreichen YouTubern, in welchem diese erneut massive Wahlwerbung für die Grünen machten. Doch wer steckte hinter dieser gross angelegten, hochgradig manipulativen Kampagne?

1. Rezo gehört zu Tube One, dieses wird vermarktet von: Ströer Digital

Erstmal geht es um die Frage, wer diese hochmanipulative Kampagne gesteuert hat, wer sich Rezos bedient hat. Und da finden wir gleich einen ersten Hinweis. Rezo gehört, wie er selbst angibt, zum Influencer- Netzwerk Tube One. Tube One «kreiert Social Influencer Kampagnen crossmedial ». Das Ganze wiederum wird vermarktet von einer Firma namens Ströer Digital. Das heisst, die Chance, dass Rezo seine höchst professionellen Videos alleine produziert, ist schon sehr gering. Auf jeden Fall aber gibt es Firmen dahinter, die seine Videos vermarkten. Offensichtlich stecken hier, mindestens beim Vertrieb, ganz grosse Firmen dahinter. Ströer hatte 2018 einen Jahresumsatz von ca. 1,6 Mrd. Euro. Doch es kommt noch besser. Tube One wird von Ströer seinen Kunden wie folgt vorgestellt: «Was leistet TUBE ONE? 

BERATUNG: Individuell auf die Marke abgestimmt, begleiten wir die gesamte Kampagne. 

KREATION: Gemeinsam mit der Marke erstellen wir relevante Influencer-Konzepte, die Zuschauer konsumieren möchten. 

RESEARCH: Die zukünftigen ,Rising Stars’ heute schon finden. Mit Hilfe von Analyse Tools werden neue Talente und deren Entwicklung gescoutet. 

PROJEKTMANAGEMENT: Die definierten Inhalte produzieren wir in Abstimmung mit Ihnen und dem Influencer. 

DISTRIBUTION: Garantierte Reichweite und Paid Media Massnahmen gehören zu jedem Influencer Konzept dazu.» 

Man kann also davon ausgehen, dass da nicht wenig Geld geflossen ist und immer weiter fliesst, so viel Geld, dass Rezo alles sagen wird, was man ihm zuvor gesagt hat, beziehungsweise das, von dem er weiss, dass es viele hören wollen (Zeitgeist bedienen). Bei den anderen YouTubern könnte es ähnlich sein. Die scheinen teilweise mit Anfang/Mitte 20 schon steinreich zu sein. Die Jungs und Mädels haben quasi ein Geschäftsmodell für sich entdeckt, wie man ganz schnell zu sehr viel Geld kommen kann, so dass wohl jeder oberflächlich denkende Influencer auf diesen Zug aufspringt, um Kasse zu machen. Eine riesige Influencer-Industrie ist so entstanden.

2. Sie können die Influencer richtig buchen, dann sagen die genau, was Sie wollen

Und da stecken grosse Player dahinter, die das alles vermarkten oder sich gar dieser YouTuber bedienen. Ströer hat eine richtige Preisliste, wo man verschiedene Pakete kaufen kann und wie man die Social Influencer buchen möchte. Man kann die Social Influencer also richtig mieten oder buchen. So macht Ströer für O2 z.B. Folgendes: «Erstellung einer längerfristigen Strategie und Tonalität zur Darstellung diverser Tarife und Angebote.» Und dazu gingen sie so vor: «30 Influencer platzierten mehrere mobile Devices auf Instagram, um den Tarif ,Mobile Hub’ zu bewerben. Auch für den Carrera ,All in one’ Tarif posteten die Influencer Bilder und Storys auf Instagram, um ihre Fans über den Tarif zu informieren. Während des Feat.you-Events in Berlin mit Wincent Weiss verlosten die Influencer auf Instagram Meet&Greets für ihre Fans» und erzielten damit eine Netto-Reichweite von ca. 5 Millionen. Dabei bietet Ströer «seine » Influencer richtig an. Ganz vorne mit dabei: Rezo, den man deshalb durchaus als «Mietmaul» bezeichnen könnte.

3. Welche Rolle spielte T-online bei dem Ganzen?

Auffällig ist, über das «CDU–Zerstörungsvideo » wurde besonders stark von der Webseite t-online.de/Nachrichten berichtet. Die brachten eine Meldung nach der anderen und spülten das Video so noch weiter nach oben, immer mit einem sehr positiven Unterton. Über Tage hinweg brachte T-online täglich mehrere «Nachrichten » bezüglich Rezo. Der Höhepunkt der Demagogie war wohl erreicht, als Florian Harms, zu dieser Person gleich mehr, dieses inhaltlich-fachlich miserable Rezo- Video als «Eloquent, pointiert, massentauglich » bezeichnete und gleich die CDU noch mit abwatschte. Von Rezo selbst hatte die Mehrheit der Deutschen zuvor noch nie gehört. T-online aber ist die reichweitenstärkste Nachrichten- Website Deutschlands (!). Und wem gehört T-online? Nun raten Sie!

4. Hinter T-online steckt wiederum Ströer Digital

Das Newsportal T-online ist ein Angebot der Ströer Digital Publishing GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Ströer Content Group. Diese hat T-online 2015 komplett übernommen. Es ist die gleiche Firma, die dahintersteckt: Ströer! Das heisst, was den Menschen hier von T-online als «Nachrichten» verkauft wurde, war eine reine Marketing-Kampagne von Ströer Digital. Die haben das Video produziert oder produzieren lassen und dann über ihre Tochter T-online vermarktet, es als Nachrichten verkauft, eine Meldung nach der anderen gebracht und das Video überall nach vorne geschoben. Wie eng die Verflechtungen sind, zeigt nun Folgendes: Chefredakteur von T-online ist Florian Harms. Florian Harms ist zugleich Co-CEO der Ströer News Publishing GmbH. Er war früher Chefredakteur von Spiegel Online und hat in «Islamwissenschaften » promoviert. Der Herr, der also das von Ströer vertriebene und von T-online, einer Tochter von Ströer, beworbene Video so überschwänglich, ja schon euphorisch lobte, ist der Co-CEO der Ströer News Publishing GmbH, der auf T-online eine eigene Kolumne mit dem Namen TAGESANBRUCH hat. Noch Fragen?

5. Die Nähe von Ströer zu den Grünen

Doch welches Interesse hat nun der Konzern Ströer daran, hier so massive Propaganda für die Grünen zu machen? Geht es rein um wirtschaftliche Interessen und hätte man genauso gut eine solche Kampagne für die CDU oder für die FDP machen können? Macht man es nur deswegen, weil man hier bei den Grünen derzeit den grössten Markt sieht oder steckt mehr dahinter? Das ist schwer zu sagen. Jedenfalls unterstützte Ströer Ende Mai das «Greentech Festival» in Berlin. In einer eigenen Pressemitteilung heisst es: «Vom 23. bis 25. Mai wird der ehemalige Flughafen Tempelhof zum Schauplatz des ersten Greentech Festivals. Das Festival verbindet eine Ausstellung mit nachhaltigen und responsiven Technologien, eine Konferenz zum Thema Nachhaltigkeit, die exklusive Verleihung der Green Awards sowie ein Formula-E-Rennen. Ströer unterstützt das Greentech Festival als Partner und promotet das Festival über seine Aussenwerbeflächen und digitalen Outof- Home-Screens. […] Auf dem Greentech- Festival werden innovative, grüne Prototypen und Produkte vorgestellt, die das Leben bereichern und gleichzeitig die Umwelt schützen sollen. Als Festival Partner, bringt Ströer diese Innovationen über die digitalen Screens über die Grenzen des Festivals hinweg in die Öffentlichkeit. Nachhaltige Ideen, um Städte smarter, sicherer und sauberer zu machen, sind gefragter denn je. Ströer arbeitet für seine Partner an Lösungen, um konkrete Alltagsprobleme zu lösen: Zukünftig könnten zum Beispiel induktives Laden für Fahrzeuge der E-Mobilität zur Verfügung gestellt werden sowie Messgeräte für Ozon, Feinstaub oder der Stickstoffkonzentration integriert werden.» Ströer scheint den Grünen also nicht völlig abgeneigt zu sein, um es ganz vorsichtig zu formulieren, vielleicht auch deshalb, weil man meint, mit der grünen Ideologie gigantische Geschäfte machen zu können. Ob noch mehr dahinter steckt, kann man zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sagen, fest steht aber: Tube One, Ströer und seine Tochter T-online haben massiv in die EU-Wahl eingegriffen, indem sie mit Hilfe von Rezo, einem reichweitenstarken Influencer, der von Politik in etwa so viel Ahnung haben dürfte wie Boris Becker vom Umgang mit Geld, von diesem aber wohl nicht wenig bekommen hat, eine Woche vor der EU-Wahl eine gross angelegte Kampagne gegen die CDU, SPD und AfD und für die Grünen inszeniert haben.

Mit der «Grünen Kulturrevolution» in die weltweite Klimadiktatur?

Dieser Kurzartikel stammt aus unserer aktuellen Ausgabe über die "Grüne Kulturrevolution", FridaysForFuture, Greta, Rezo, Mao, Pol Pot und Habeck uvm. In diesem Video erhalten Sie einen genaueren Überblick über die Themen:

 

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