Nach längerer Zeit wieder ein Beitrag von mir, der mich gerade in den letzten Tagen sehr beschäftigt. Über das wo kommen wir her und wo gehen wir hin, kann man ja tagelang, mitunter ein Leben lang diskutieren.

Aber was ist das wichtigste im Leben, der eigentliche Sinn...

Nachdem die Menschheit ja kein Kollektiv ist, haben wir wahrscheinlich unterschiedliche Dinge, die wir ein Leben lang verfolgen.

Aber vom ersten Atemzug bis zum Letzten sehnen wir uns nach Nähe und Geborgenheit. Babys brauchen keinen Porschen,
keine iPhone oder größere Brüste, sie wollen die Nähe ihrer Mutter spüren.

Und alte Menschen, die dem Tode sehr nahe sind, bevorzugen eine Hand zu halten als einen Koffer voll Geld zu bekommen.

Warum benehmen wir uns den Rest der Zeit so, als ob wir diese Nähe nicht mehr brauchen?

Meine Theorie ist, dass viele von uns und auf alle Fälle ich, in der Kindheit zu wenig Nähe bekamen. Nun kommt die Individualität der Menschheit zum Tragen.

Die eine Gruppe ( gesund) reagierte darauf mit einem vehementen Einfordern. Die Eltern gaben mehr Nähe und das Kind wuchs behütet auf.

Die andere Gruppe (zurückhaltende) reagierte mit Selbstvorwürfen und übernahm die volle Verantwortung dafür. Diese Gruppe teilt sich dann in die Resignierten, die ihr ganzes Leben keine Nähe mehr einfordern, da sie es ja nicht wert sind und jene, die auf einer anderen Ebene darum kämpfen.

Aus dem Wunsch nach Nähe und Geborgenheit wird ab dem Schuleintritt, der Wunsch nach Aufmerksamkeit und Anerkennung. Auf einmal können wir uns im Sport, in der Schule und später im Berufsleben die "Liebe" holen, die wir immer wollten.

Lange Zeit war ich süchtig nach dieser Aufmerksamkeit und Anerkennung. Es ist eine Triebfeder und bringt uns im Leben auch sehr weit.

Bis zu dem Moment, wo wir erkennen, dass es nicht das ist, was wir eigentlich wollen. Denn hinter diesen Bedürfnis steckt, zumindest bei mir, der Wunsch nach Nähe und Geborgenheit.

Und wer sich den Club 27 (https://de.wikipedia.org/wiki/Klub_27) näher anschaut, wird erkennen, dass öffentlicher Ruhm für viele keine Garant für ein glückliches Leben ist.

Was bedeutet diese Erkenntnis nun für uns. Keine Ahnung, dass findest du sicher heraus.

Für mich bedeutet es, dass ich dem ursprünglichen Wunsch nach Nähe und Geborgenheit schon jetzt nachkomme und in den Beziehungen zu meiner Familie und Freunden, die Liebe gebe und einfordere, die ich brauche.

Warte nicht damit bis du im Altersheim gelandet bist.

PS: Auf der Bühne stehe ich trotzdem noch gerne.

Alles Liebe
Chris