RE: Das schleichende Leben und wie man den Tod feiert ... DAS PETER-PAN SYNDROM
Ich stand früh auf eigenen Beinen. Habe mit 16 alleine gewohnt. Die Miete und das Geld fürs Essen muss ja reinkommen. Also habe ich eine Ausbildung gemacht. Bin durch Zufall an diese Stelle gekommen und musste feststellen, dass ein toller Beruf ist. Konnte nach 3 Jahren nicht weiter machen, Allergie. Also was neues. Heute bin ich im Büro tätig. Nichts aufregendes, aber es reicht zum leben. Außerdem habe ich ja meine Familie, die ist mir wichtig. Okay ich habe ein Auto aber ich kann auch nicht losziehen und einfach kaufen was ich möchte. Muss schon überlegen wie viel ich wo für ausgebe. Wie lebt man ohne Wohnung, ohne Job? Essen muss ja jeder. Krankenversicherung sollte ja auch sein. Wie geht das? Selbst wenn du auf Renteneinzahlung verzichtest. Nein, ich könnte das nicht. So mit dem Wissen, ob du im nächsten Moment auf der Straße sitzt und weißt nicht wohin. Wo kommt die nächste Mahlzeit her. Da brauche ich einfach die Sicherheit. Wir haben ein altes Haus und auch keine neuen Autos, aber sie fahren. Und wenn mal was kaputt geht kaufen wir meist schnell was neues. Männe geht ja auch arbeiten. Vollzeit. Ich ja nur Teilzeit. Unsere Sofabezüge waren schon länger nicht mehr schön. Vor Ostern gab es jetzt neue Bezüge. Keine neuen Sofas, nur Bezüge. Ikea sei dank. Ich freu mich halt noch über kleine Sachen. Mein größter Ballast sind wahrscheinlich meine Bücher. Beim letzten Umzug kamen da so 10-12 Kisten zusammen, aber ich kann doch kein Buch weg werfen. Ich reise mit meinen Büchern durch Zeit und Raum.
Oh ich bin normal Krankenversichert und ich bezahle meine private Altersvorsorge seit ich Selbstständig bin. Wieso sollte ich keinen Job haben, dass wär ja grauenhaft langweilig, ein Leben ohne etwas zu tun, o Schreck. Ich sitz nicht auf der Strasse, ich kann mir jederzeit meine Unterkunft selber bezahlen mit dem Geld, welches ich verdiene. Bücher sind niemals ein Ballast <3