Wie Der Krieg gegen den Terror 900% mehr Terror erzeugte
Die Interventionisten werden alles dafür tun, um die Amerikaner von der Erkenntnis abzuhalten, dass ihre Auslandspolitik den Terrorismus aufrechterhält und andere dazu verführt, uns schaden zu wollen. Die Neokonservativen (neocons) wissen: Sobald einmal verstanden wurde, dass dieser Schuss nach hinten losgeht – das die Menschen uns nicht deshalb angerifen wollen, weil wir so gut und frei sind, sondern weil wir ihre Länder bombardieren und besetzen – dann wird ihnen der Würgegriff über die Auslandspolitik langsam entgleiten.
Aus diesem Grund stürmen sie jedesmal die Fernsehstationen, wenn es einen Vorfall wie die Anschläge von Paris im November 2015 gibt, um die Amerikaner so sehr in Angst und Schrecken zu versetzen, dass sie sogar zu noch mehr Bombardements, Besetzungen, Überwachung zu Hause und Einschränkungen ihrer Bürgerrechte zustimmen. Sie sagen uns, dass das zur Bekämpfung des Terrorismus notwendig ist, aber ihre Politik verstärkt den Terrorismus tatsächlich nur weiter.
Wenn sich das schon hart anhört, dann betrachtet einmal den kürzlich veröffentlichten Bericht zum Index des weltweiten Terrorismus 2015 (2015 Global Terrorism Index report). Der Bericht zeigt, dass die Tode aufgrund von Terrorismus in den letzten 15 Jahren dramatisch angestiegen sind – ein Zeitraum, der mit dem „Krieg gegen den Terrorismus“ übereinstimmt, der eigentlich den Terrorismus beseitigen sollte.
So steht im zuletzt veröffentlichten Bericht:
Terroristische Akvititäten haben sich um 80 Prozent im Jahr 2014 auf das bislang höchste aufgezeichnete Niveau erhöht. … Die Anzahl der Menschen, die aufgrund von terroristischen Angriffen getötet wurden, hat sich seit dem Jahr 2000 um das Neunfache erhöht.
Der Bekanntheitsgrad der beiden tödlichsten Terror-Organisationen weltweit, ISIS und Boko Haram, wurde als direkte Konsequenz der US-amerikanischen Interventionen erreicht.
Michael Flynn, der vormalige Leiter der Defense Intelligence Agency (US-Geheimdienst der Armee), wurde vor Kurzem mit der Frage konfrontiert, ob er die Invasionen in Irak im Angesicht des Aufstiegs von ISIS bereut. Er antwortete: „Absolut. … Die Geschichte lehrt uns nun, dass es ein strategischer Fehler war, in Irak einzumarschieren.“ Er fügte hinzu: „Anstatt zu fragen, warum sie uns angriffen, fragten wir, woher sie kamen.“
Flynn ist kein Anti-Interventionist. Aber er stellt eine Verbindung her zwischen der US-amerikanischen Invasion in Irak und der Enstehung von ISIS und von anderen Terror-Organisationen. Wenigstens er drängt uns dazu, zu hinterfragen, warum man uns angreifen will.
Nach einem ähnlichen Muster ist auch der Aufstieg von Boko Haram in Afrika eine direkte Konsequenz einer US-Intervention. Vor dem von US-amerikanischer Seite eingeleiteten „Regimewechsel“ in Libyen war Boko Haram nur eine schlecht ausgerüstete Gang. Sobald Gaddafi von den Vereinigten Staaten und ihren NATO-Alliierten gestürzt worden war, wodurch das Land im Chaos versank, besorgten sie sich selbst all die fortschrittlichen Waffen, die sie in die Hände bekommen konnten. Auf einmal besaßen sie anstatt nur ein paar Gewehren auch Panzerfäuste, Maschinengewehre mit Fliegerabwehr-Visieren, fortschrittliche Sprengstoffe und auf Fahrzeugen angebrachte leichte Fliegerabwehr-Artillerie. Sodann begannen sie mit dem Töten im großen Stil. Laut des Index zum globalen Terrorismus hat Boko Haram sogar ISIS als die weltweit tödlichste Terror-Organisation übertroffen.
Terrororganisation Boko Haram – Quelle: ibtimes.co.uk
Die Interventionisten bemühen sich verzweifelt darum, die Aufmerksamkeit von der Tatsache abzulenken, dass ihre Politik zum Terrorismus beiträgt. Nach den Angriffen in Paris schoben Neokonservative wie der ehemalige CIA-Leiter James Woolsey den schwarzen Peter sogar dem NSA-Whistleblower Edward Snowden zu! Woolsey behauptete, dass die Terroristen aufgrund von Snowdens Enthüllungen der NSA-Überwachungen ausgeklügelte Datenverschlüsselungs-Verfahren verwendeten. Er forderte sogar, dass Snowden deshalb gehängt werden sollte. Aber das entsprach nicht der Wahrheit: Die Angreifer von Paris verwendeten keine Datenverschlüsselung und andere Gruppen verschlüsselten ihre Daten schon lange vor den Snowden-Enthüllungen.
Der Terrorismus nimmt aufgrund der US-amerikanischen und westlichen Interventionen auf der ganzen Welt zu. Das heißt nicht, dass die Welt zu einer friedliche Version von Utopia werden wird, wenn wir plötzlich einer Strategie des Anti-Interventionismus folgen. Aber glaubt hier wirklich irgendjemand, dass es zu einem Rückgang des Terrorismus führen wird, wenn wir weiterhin das tun, was den Terrorismus zunehmen lässt?
Dieser Beitrag entstammt unserer Seite: http://derwaechter.net/der-krieg-gegen-den-terror-erzeugt-900-mehr-terror
Vielleicht ist das ja genau so beabsichtigt. Wie soll man denn sonst dem Kongress überzeugend beibringen, daß man mehr Gelder für das Militär braucht, wenn es keinen Feind mehr gibt, weil die blöden Russen damals nicht mehr mitspielen wollten?
Die DIA hat auch 2012 bereits zugegeben, daß der IS bewußt von der CIA aufgebaut wurde:
DIA Report: USA halfen den IS aufzubauen
Die Situation in Syrien ist leicht zu erklären:
Qatar und Iran bohren das selbe Erdgasfeld im Persischen Golf an. Beide wollen das Gas nach Europa verkaufen. Beide müssen mit ihren Pipelines durch Syrien.
Assad hat 2011 den Deal aber "ganz überraschend" mit seinen Verbündeten abgeschlossen, nämlich mit dem Iran und mit Russland (Gazprom). Da wurde er dann plötzlich zum Bösen Diktator und dann ist dem "syrischen Volk" plötzlich eingefallen, daß es einen Aufstand machen muß - zufällig nach 11 Jahren schlimmer Diktatur. Da mußte der Westen natürlich ganz selbstlos im Namen der Menschlichkeit die "moderaten Rebellen" unterstützen. Das Blöde ist: Diese moderaten Rebellen, die gibt es nicht.
Die sind eine reine Erfindung. Das ist Al-Qaïda mit neuem Label. Das ist so üblich. Al-Qaïda war auch nur das neue Label für die Mujahedeen. Immer wenn sie die Rolle von Gut zu Böse wechseln, wechseln auch die Namen: Mujahedeen - Taliban - Al Qaïda - Freie Syrische Armee - Al Nusra - ISIS / IS / Daesh...
Vielen Dank für den Beitrag!
Amerika hat sicher viele Fehler gemacht!
Aber alles immer nur den bõsen Amerikanern und deren Waffenlobby in die Schuhe zu schieben ist auch nicht richtig.
Tatsache ist das hier nicht gerade demokratische, zum teil künstlich geschaffene Staaten implotiert sind.
Leider haben es nur die wenigsten auf friedlichen wege geschafft ihre Diktatoren los zu werden.
Und trotzdem müsst ihr mir erst einmal erklären welche Alternativen es gegeben hätte Personen wie Sadam und Konsorten "abzuwählen"!
Unter Saddam, Gaddafi, Assad ging es den Ländern deutlich besser als nach den Interventionen, es gab fast gar keinen internationalen Terrorismus, der Terrorismus ist um mehrere tausend % nach den Interventionen gewachsen und in vielen Teilen erst entstanden, das belegen sogar amerikanische Studien, kann also keiner abstreiten. Und wenn du @ippua an das Gute in Menschen glauben willst, dann gibt es genug Personen an die du glauben kannst, aber nicht Politiker und Geschäftsleute, die sind in den meisten Fällen nur auf Macht und Geld aus. Außerdem sollte kein Land in die innerpolitischen Angelegenheiten eines anderen Landes eingreifen, das ist nicht meine Meinung, das sollte logisch sein, außerdem lehrt die Geschichte dies auch. Und wenn der Bush ein Witz darüber macht, dass es keine Massenvernichtungswaffen im Irak gab, dann sollte spätestens das für dich Indiz genug sein, worum es ging, und wie wichtig Menschenleben für diese Konsorten sind...
Fehler? Geopolitisch gesehen haben sie alles richtig gemacht. Ob die es schaffen, Ihre Diktatoren loszuwerden oder nicht ist übrigens *deren* Angelegenheit. Keiner hat je ein Land deswegen angegriffen, um das arme Volk von einem bösen Diktator zu befreien. Auch mit Hussein hat man jahrelang prima Geschäfte gemacht. Erst als er anfing herumzupampen hat man ihn beseitigt. Und in Saudiarabien denkt auch niemand daran, das Volk vom Haus Saud zu befreien. Dagegen waren die bereits beseitigten Diktatoren allesamt lupenreine Demokraten - angefangen bei Rehza Pahlawi damals in den 50ern im Iran. Es ging nie um Menschenrechte, sondern immer nur um Schürfrechte. Wieviele blutige Regime Changes und wieviel Millionen Tote braucht es denn noch, bis mal verstanden wird, daß es sich nicht um "Fehler" handelt, sondern um Geopolitik?