Artikel 13...

in #deutsch6 years ago (edited)

So, wie ich bereits vor einigen Tagen in Aussicht gestellt habe, wurde Artikel 13 durchgedrückt. Das Absurdeste an dieser ganzen Sache ist, dass sich Deutschland im Parlament stets für Artikel 13 positioniert hat, auf nationaler Ebene aber immer wieder beteuert wurde, dass man Uploadfilter doch bitte bitte verhindern möchte. Eine Farce. Noch nie war es offensichtlicher, welch ein falsches Spiel hier mit uns getrieben wird, wie wir mit politischer Doppelzüngigkeit von diesen Schlangen verarscht werden und wurden. Und da wundern sich die Altparteien noch über Politikverdrossenheit?

Naja, einige Monate werden wir wohl noch Schonfrist haben, doch ich denke nicht, dass wir annähernd an die angekündigten "zwei Jahre" kommen. Ich gehe eher davon aus, dass schon lange an den fertigen Texten zur nationalen Umsetzung gearbeitet wurde, es würded jedenfalls wie die Faust aufs Auge passen, wo doch seit Beginn des Aufschreies die Reform beschönt und glorifiziert wurde, mit großen PR-Aktionen, Werbefilmchen und Kampagnen.

Ebenso war es doch auch von Anfang an, dass diese Reform durch kommt. Die PR dazu war nur der gescheiterte Versuch, es der Bevölkerung schmackhaft zu machen, so als würde man auf einen halbverbrannten Kuchen noch schnell Schokolade anhäufen, um geschmacklich den "Dunst" zu kaschieren.

Unsere Aufgabe ist jetzt, diese Entscheidung und vor allem das ganze Benehmen der Entscheidungsträger eben diesen Leuten konstant bei jedem Auftreten hinterher zu tragen, ihnen auf Schritt und Tritt diesen Fehler vor die Füße zu werfen. Hier wurde die Bevölkerung außen vor gelassen, die Kritiker verunglimpft und die Geldkasper der Verlag und Musikbranche verarscht, um letztlich diesen "Verwertungsgesellschaften" einen noch größeren Zustrom an Geld zuzusichern, wobei nicht einmal das sicher ist. Dieses Geld käme nämlich von den Webseiten, welche -eventuell- dazu verleitet sein könnten, ihre Dienste europäischen IPs nicht mehr zur Verfügung zu stellen.
Das wäre nicht nur entgegen der Intention der Verwertungsgesellschaften, sondern auch ziemlich beschissen für uns Nutzer, und noch beschissener für die Autoren und Musiker... Denn ohne Plattformen gibts nicht mal jenes Geld, das sie derzeit schon bekommen.
Und ganz ehrlich: Ich könnte es Google und co. nicht einmal verübeln. Dass die Politik bzw. die Politiker, die diese Reform durchgedrückt haben, jedoch nicht mal diesen Hauch an "Weitsicht", wenn man es überhaupt so nennen will, besitzen, spricht bereits Bände darüber, was für inkompetente Untermenschen da in die Parlamentssitze furzen.

Ich sage vorraus, dass sich in einigen Jahren das politische Klima ganz gewaltig ändern wird. Und möglicherweise wird diese Veränderung sogar "übers Ziel hinaus schießen"... Und den Rest kennen wir ja aus dem Geschichtsbuch...

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Es gibt leider keine Vertreter des Volkes. Ich kenne jedenfalls keine. Die Bonzen haben sich komplett von jeder Bürgernähe verabschiedet und feiern unsere Blödheit in ihren Palästen mit 50 Dollar-Zigarren, bewacht von Bodyguards und -- Die komplette Politik ist eine Timeline von nicht enden wollenden Versagen.

Auf einer rein demokratischen Ebene könnte ich sogar mit der Entscheidung leben, wenn es denn überhaupt irgendwen aus der Bevölkerung gegeben hätte, der sich tatsächlich für diese Reform ausspricht.
Die Kasper, die bei "Yes2Copyright" dabei waren z.B. hätten doch nie im Leben da mit gemacht, wenn sie nicht von ihren Bossen mit süßen Banknoten gelockt worden wären.
Alleine schon, dass es überhaupt diese Kampagnen gab zeigt, dass da was faul dran war...

Qui bono? Nicht dem einfachen Bürger. Ich habe jedoch da Gefühl, dass die Politik sich dieses mal einen echten Bärendienst erwiesen hat. Diese Diskussion hat die Jugend wieder etwas politisiert, was letztlich eine gute Sache ist.

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