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RE: Besser Texten - Tipps vom Ghostwriter - Folge 3

in #deutsch7 years ago

Dass die Leser 100% des Textes lesen sollen, klingt zwar erstmal gut, aber ist auch nicht ganz richtig. Es geht meiner Ansicht nach darum, dass möglichst viele Leute die Botschaft des Textes verstehen. Das ist eben Kommunikation und die ist immer zielgerichtet.

Wenn jeweils 100 Leute aus 10 Sprachen nur die Überschrift, Teaser und Fazit lesen, hast du mehr erreicht (doppledeutig), als wann nur 100 Leute aus einer Sprache 100% des Texts lesen. Und ein Zeitungsartikel, eine Werbebroschüre oder eine wissenschaftliche Arbeit sind da auch recht unterschiedlich und DIE Zielgruppe gibt es in dem Sinne auch nicht.

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Ich stimme Dir zu, dass jeder Text einzigartig ist. Ich versuche hier auch weniger eine Analyse von Texten zu betreiben, sondern Hilfestellung für das Verfassen von Texten zu geben. Deswegen möchte ich dazu anregen, sich vorher Gedanken über die Zielgruppe zu machen. Wenige werden einen Zeitungsartikel schreiben, der gleichzeitig als Werbebroschüre dient und in wissenschaftlichen Fachjournalen erscheint.

Du hast vollkommen Recht mit der Botschaft. Wenn ich eh weiß, dass Leser nur Überschrift, Teaser und Fazit lesen, dann kann ich den Rest auch weglassen. Das war ja genau mein Punkt, nur das zu schreiben, was auch gelesen wird. Dann ist der Text auf das Wesentliche reduziert und die Leser verstehen meine Botschaft.

Stimmt, sich darüber Gedanken zu machen, ist wichtig. Ich meinte eher, dass die Zielgruppe nicht einheitlich ist und anders an Texte rangeht. Statt zu sagen, jeder Leser sollte 100% lesen, müssen die verschiedenen Interessen und Herangehensweisen berücksichtigt werden.

Also bspw. ein neues wissenschaftliches Werk und eine Handvoll Forscher aus dem selben Fachgebiet - quasi alle scheinbar die selbe Zielgruppe. Der eine liest dann nur den Titel und die Zusammenfassung, um im Diskurs auf dem aktuellen Stand zu sein. Der nächste schaut sich zunächst nur das Inhaltsverzeichnis an und sucht sich vielleich ein interessantes Kapitel aus. Der nächste will schauen, worauf man sich bezieht und worauf man aufbaut und schaut erstmal ins Literaturverzeichnis. Der näcshte will es ganz genau wissen und liest wirklich im Detail nach etc.

Aber auch wenn du weißt, dass es so ist, kannst du keinen Teil einfach weglassen. Das ist ja eben genau das Problem, auf das du vielleicht auch mit anspielst. Am Ende weißt du nichts so viel über die Zielgruppe. Du kannst eben nicht in ihren Köpfen reinkriechen. Irgendwie musst du alles unter ein Hut bekommen, weil du nicht weißt, wie und was sie genau lesen.

Also das sollte jetzt auch keine scharfe Kritik sein, sondern nur eine zusätzliche Ansicht sein. Aber trotzdem gute Serie.

Keine Sorge, ich sehe Kritik nicht als negativ an, sonder als Gedankenaustausch.
Ich sage ja auch nicht, der Leser soll 100 % lesen, sonder ich als Autor sollte so schreiben, dass der Leser so viel wie möglich von dem Text lesen möchte. Natürlich ist es schwierig (sogar nahezu unmöglich), die 100%-Marke zu erreichen. Trotzdem versuche ich es. Vielleicht funktioniert ja das Metzger-Prinzip ("darf es auch etwas mehr sein") und jemand, der eigentlich den Beitrag nur überfliegen wollte, liest dann doch ein oder zwei Absätze mehr. So etwas sehe ich als Erfolg an.

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