Akademische Forschungen zeigen, dass Dash ohne Probleme der Leistungsstärke von PayPal nahe kommen könnte
This post is also available in: English Français Português Русский
In den nächsten Wochen wird eine Studie der Arizona State University (ASU) veröffentlicht werden, in der dargestellt wird, dass Dash sehr einfach die Hälfte von PayPals Transaktionsvolumens erreichen könnte. Der bald erscheinende Bericht mit dem Namen „Block Propagation Applied to Nakamoto Networks“ betrachtet die Skalierbarkeit des Dash-Netzwerks durch die Erhöhung der Blockgröße. In dem Bericht geht es auch darum, dass die Rate an „Orphans“ geringgehalten werden muss:
„Wir haben beobachtet, dass xthin-Blöcke es dem Dash-Netzwerk ermöglichen um eine Größenordnung zu skalieren.
Wir nehmen jedoch an, dass Kompaktblöcke bei noch größeren Blöcken nicht mehr so gut funktionieren werden. Wir sind dabei auf zwei Grenzen der traditionellen Blöcke gestoßen. Dabei handelt es sich zum einen um das wirtschaftliche Interesse der Miner und zum anderen um den Punkt, an dem das Netzwerk selbst instabil würde.“
Der Bericht kam zu dem Schluss, dass Dash sehr leicht auf 10MB-Blöcke umstellen könnte und dabei trotzdem nur eine Orphan-Rate von 0,1% aufweisen würde. Mit dem Blockintervall von 2,5 Minuten entsprächen 10MB-Blöcke für Dash also 40MB-Blöcken für Bitcoin. Dr. Darren Tapp, einer der Autoren des Berichts, sprach davon, dass Dash durch diese Erweiterung bereits mit sehr großen Zahlungssystem konkurrieren könnte:
„Mit 10MB Blöcken könnte Dash bereits 120 tx/s verarbeiten, was etwa der Hälfte des jetzigen PayPal-Transaktionsvolumens entspräche.“
Bitcoin verarbeitet momentan etwa 2,3 und Ethereum 8,7 Transaktionen pro Sekunde. Aufgrund geringerer Nutzerzahlen muss Dash momentan gerade einmal eine Transaktion alle 5 Sekunden verarbeiten.
Dash kann so weit skalieren, dass es mit großen Netzwerken konkurrieren kann
Die ASU beweist durch den Bericht, dass On-Chain-Skalierung langfristig möglich ist. Dr. Tapp ist dabei der Ansicht, dass Dash weit über die bisher erforschten 10MB hinaus skalieren können wird:
„Ich bin optimistisch. Die Forschung hat sich nur mit einem Aspekt des Themenkomplexes befasst. Peter Rizun und Andrew Stone zeigen, dass X-Thin viel größere Blöck möglich machen wird und Brian Levine und George Bissias erzielen große Fortschritte bei der Erforschung von Graphene-Blöcken. Wenn ein paar Aspekte der Software verbessert werden und die Hardware sich weiter verbessert, wird noch viel mehr möglich sein. Das Ass im Ärmel des Dash-Netzwerks ist dabei natürlich, dass besser Hardware auch bezahlt werden kann.“
Dr. Tapp ist auch der Ansicht, dass On-Chain-Skalierung langfristig praktikabel ist und eventuell auch technisch den alternativen Skalierungsmethoden gegenüber überlegen sein könnte:
„On-Chain-Skalierung ist meiner Meinung nach auf jeden Fall eine praktikable Lösung. Wir werden wohl in den nächsten Jahren herausfinden, dass sie sogar praktikabler ist als andere Skalierungstechniken.“
Dash vs. Lightning-Netzwerk
Um die Skalierungsprobleme des Bitcoin-Netzwerks zu umgehen, ohne die Blockchain zu vergrößern, wurde die Alternative des Lightning-Netzwerks erdacht, die Off-Chain-Zahlungskanäle ermöglicht. Dr. Tapp sieht dies jedoch nicht als den richtigen Weg in der Skalierungsfrage an:
„Bitcoin ist deswegen so eine geniale Neuerung gewesen, weil es in einem stabilen Nash-Gleichgewicht läuft. Transaktionen durch das Lightning-Netzwerk sind ein Schritt von diesem stabilen Gleichgewicht weg. Ich bin dem Dash-Netzwerk dankbar, dass es die Forschung bei der Findung der effektivsten Skalierungsmethode finanziell unterstützt. Meiner Meinung nach wird die On-Chain-Skalierung in Verbindung mit SPV Wallets, wie sie von Dash und anderen Kryptowährungen angestrebt wird, ein einfacheres und sichereres Zahlungsnetzwerk schaffen, als dies beim Lightning-Netzwerk der Fall sein wird.“
Bitcoin hat Lightning bereits aktiviert, wird jedoch noch nicht von einer Mehrheit der Nutzer verwendet. Im Vergleich zu On-Chain-Transaktionen gibt es jedoch einige Nachteile, etwa bei Sicherheits- oder Routing-Fragen.
Akademische Forschung zum Wachstum des Dash-Netzwerks
Forschung im Blockchain-Bereich konzentriert sich zu einem großen Teil auf Bitcoin und wird von dort auf andere Kryptowährungen umgedeutet. Laut Dr. Tapp ist es wichtig, dass Forschungen auch speziell für andere Kryptowährungen, wie etwa Dash, durchgeführt werden:
„Ich denke, diese Forschungen sind sehr wichtig. Wenn Peter Rizun davon spricht, dass Bitcoin Cash alle 10 Minuten einen 1GB-Block verarbeiten könnte, so können wir daraus nicht einfach schließen, dass Dash alle 2,5 Minuten einen 250MB-Block verarbeiten kann, ohne, dass wir dies zuvor getestet haben. Ich wäre nicht überrascht, wenn eine geringere Block-Zeit mehr Transaktionen ermöglichen würde.“
Nakul Chawla, der Co-Autor des Berichts, spricht ebenfalls davon, dass Dash weiterhin mit akademischer Forschung zusammenarbeiten sollte, damit es sich zu einem globalen Zahlungsnetzwerk weiterentwickeln kann:
„Ich nehme nicht an, dass Dash ein globales Zahlungsnetzwerk werden kann, wenn wir nicht wissen, wo die Grenzen liegen. Wir haben in unserer Untersuchung die Technologie der verschiedenen Netzwerke einem Stresstest unterzogen. Wer heute eine Technologie verwendet kann morgen genauso auf eine andere umsteigen, wenn die alte Technologie ihm nicht die versprochene Leistung geliefert hat. Wer Dash verwendet muss sich daher sicher sein, dass das Team daran arbeitet ein extrem skalierbares Netzwerk herzustellen.“
Dash hat bereits mehrmals in das ASU-Blockchain-Labor investiert, welches diesen Bericht nun veröffentlicht hat. Auch Evan Duffield, der Gründer von Dash, arbeitet mit seiner Forschungsgruppe im Dash Labs daran, dass das Wachsen des Netzwerks ermöglicht wird.