Wie Japan zum Bitcoin-Mekka heranwächst
Japan gibt In Sachen Kryptowährung nun richtig Gas. Durch die Legalisierung will es sich einen Vorsprung sichern und zum Zentrum der neuen digitalen Finanzwelt werden.
Japan gehört derzeit weltweit zu den Pionieren bei den jungen Kryptowährungen und ist wichtiger Testfall für Länder weltweit. Seit Frühling 2017 hat das Parlament in Tokio die Cryptowährungen Bitcoin und Ether als legales Zahlungsmittel zugelassen. Und seit Juli entfällt die Umsatzsteuer beim Ankauf und Verkauf von Kryptogeld.
Es gibt viele Gründe, warum ausgerechnet Japan auf diesem Gebiet Finanzgeschichte schreibt. Einerseits zieht Japan eine Lehre aus dem Niedergang von MTGox, der einst grössten Handelsplattform für Kryptowährungen mit Sitz in Tokio, bei welchem 650 000 Bitcoins verschwunden sind. Die Finanzaufsicht in Japan will eine Wiederholung durch gesetzliche Rahmen verhindern.
Auf der anderen Seite verfolgt die Finanzbehörde mit der Zulassung der Cryptowährungen vor allem das Ziel, die träge Geldbranche des Landes grundlegend zu modernisieren und mehr Dynamik in den Markt für Innovationen zu bringen. Tokio hofft dabei vor allem auf mehr Investitionen in neue und kreative Startups. Investitionen in die IT-Infrastruktur der Cyber-Bezahlmittel könnten zu starkem Wachstum verhelfen. Und zu guter Letzt verspricht sich die japanische Regierung von den Investitionen in die Cyberwährungen technologische Folgewirkungen in anderen Bereichen.
Der Ansturm auf neue Digitalwährungen
Seit April 2017 erlebt die japanische Financial Service Agency (FSA) einen wahren Ansturm von Anträgen auf eine Lizenz zur aufstellung eines Handelsplatzes für Digitalwährungen. Insgesamt ist der Handel von 17 Kryptowährungen genehmigt worden. Der Prozess ist aber teuer, schwer, und keineswegs sind alle Antragssteller erfolgreich.
Betreiber von Bitcoin-Börsen müssen sich beim Staat anmelden, ein Eigenkapital vorweisen, und sich an strenge Vorschriften halten, wie zum Beispiel an diese zur Bekämpfung der Geldwäsche. Die Betreiber müssen vor allem in der Lage sein, ihre Kunden zu identifizieren. Was dem eigentlichen Grundgedanken des Cybergeldes wiederspricht, denn es kennt keine Personen, sondern nur Prüfsummen und kryptografische Schlüssel. Die Währung verliert zwar dadurch ein Stück Anonymität und Unabhängigkeit, jedoch will Tokio mit der Regelung vor allem Sicherheit schaffen und das Entstehen von Grauzonen verhindern.
So sind Bitcoins in Japan längst kein Nischenprodukt mehr. Das Interesse an dem digital Geld wächst immer weiter.
Das Cybergeld setzt sich vor allem im Einzelhandel durch und verliert somit das Image des spekulativen Zahlungsmittels für Nerds und Computerfreaks. Einer der größten japanischen Elektronik-Einzelhändler, Bic Camera, anerkennt Bitcoins seit Neuestem als Zahlungsmittel, der Gasversorger Nippon Gas akzeptiert das Cybergeld und Peach Aviation ist die erste japanische Fluggesellschaft, die Bitcoin zur Bezahlung von Flügen annimmt. Seit Ende 2017 können Tickets mit der Kryptowährung gekauft werden. Sieplanen auch die Installation von Bitcoin-Automaten in zahlreichen Flughafen-Terminals.
«Wir erwarten, dass Japaner und ausländische Touristen zu Beginn des Jahres 2018 in bis zu 400 000 Geschäften mit Bitcoin zahlen werden», Midori Kanemitsu, Finanzchef vin Bitflyer, der grössten Bitcoin-Börse.Viele Unternehmen schalten im japanischen Fernsehen schon Bitcoin-Werbespots. Viele sehen das als ein Anzeichen dafür, dass das Zahlungsmittel nun auf den Massenmarkt angekommen ist.
insbesondere Japans Banken, die seit Jahren unter schwachen Kreditnachfragen leiden, sehen Chancen ihr Geschäft auszubauen und interessieren sich vor allem für die hinter den Kryptowährungen stehende Technologie: Blockchain. Vorallem, um ihre Unternehmen zu automatisieren und zu beschleunigen.
Hört sich gut an. Dann sollte das Schwächeln der Kryptos ja in absehbarer Zeit abgehakt sein.
Danke für diesen interessanten Hintergrundartikel.
Ich werde dich ab sofort im Auge behalten. 😉
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