Glücklicher allein? Die Propaganda der Kinderfeinde

in #deutsch7 years ago


Biergarten in Düsseldorf. (c) dpa

Die europäischen Völker leiden unter einem dramatischen Geburtenrückgang. Bewegungen wie childfree und die Antinatalisten werben dafür, dass sich dieser selbstmörderische Trend fortsetzt.

von Viktor Timtschenko

Amazon.de hat mir per Mail drei Bücher zum Kauf angeboten: Ich will kein Kind. Dreizehn Geschichten über eine unpopuläre Entscheidung, neu für nur EUR 16,90. Dann war da noch Unsere Glückszahl ist die Zwei: Wie wir uns von unserem Kinderwunsch verabschiedeten und unser neues, wunderbares Leben fanden. Und das dritte im Bunde: Wer sagt, dass Kinder glücklich machen?

In der Beschreibung zum ersten Buch steht: «Die Autorinnen (…) räumen mit Vorurteilen auf, die zum Thema verbreitet werden: Die Kinderlosen sind nicht schuld an einer ”demografischen Katastrophe”. Kinderlose sind nicht egoistischer als Eltern. (…) Und nein: Ein Kinderwunsch ist nicht ”natürlich”.»

«Ich lebe in einem Land, wo ich entscheiden kann, ob ich Kinder haben will oder nicht», wird Ilu, 45, Köchin und Künstlerin, zitiert.» «Ich hätte mein Leben mit einem Kind anders einrichten müssen. Und ich habe mein Leben, so wie es war, sehr genossen », sagt in dem Buch Eva, 76, Journalistin und Gutachterin im Ruhestand. «Die Annehmlichkeiten des Singledaseins habe ich höher geschätzt als die Freuden der Mutterschaft. Natürlich hat mein Beruf auch eine große Rolle gespielt, die Reisen, ich habe so interessante Leute getroffen, ich habe viel dabei gelernt. Das hat mich glücklich gemacht, glücklicher, als eine Ehe mich hätte machen können.»

Manche Kommentare zum Buch sind bissig: «Geistiger Dünns***, mit dem verzweifelt versucht wird, das eigene Gewissen zu beruhigen.» Aber die Mehrheit stimmt zu. So Vivi: «Dieses Buch gibt Einblicke in das reale Leben gewollt kinderloser Menschen. » Mila: «Macht Mut, zu der Entscheidung zu stehen, keine Kinder haben zu wollen. Gut erklärt und keine Hetze gegen die, die Kinder haben.» Casareich: «Jedem gebührt die Freiheit, selbst über sein Leben, seinen Körper und seine Sexualität zu entscheiden.»

Das Buch will ich trotz guter Bewertungen nicht lesen, weil ich mir bereits den Klassiker von Corinne Maier No Kid: 40 Gründe, keine Kinder zu haben zu Gemüte geführt habe. Die Französin schreibt über die unerträglichen Schmerzen bei der Geburt und über die Unmöglichkeit, Arbeit und Kindererziehung zu
verbinden. Außerdem hat sie herausgefunden, dass ein Kind zu einem fetten Dummpratz heranwachsen
oder zu einem uneinsichtigen Süchtigen werden kann. Die Hauptthese des Buches: Wer Mutter- oder Vaterschaft ablehnt, ist völlig normal.

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https://www.compact-online.de/gluecklicher-allein-die-propaganda-der-kinderfeinde/

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