Warum aufräumen manchmal wichtiger ist als arbeiten
Vor ziemlich genau einem halben Jahr habe ich meinen Account hier eröffnet und bin sehr enthusiastisch eingestiegen. Genau so schnell war ich dann auch wieder weg.
Durch den ersten Steemit Online Kongress von Swantje Gebauer hab ich wieder rein geschaut und reflektiert.
Mein Leben war damals in einer Umbruchphase vom Offlinebusiness zum Onlinebusiness. Und was soll ich sagen? Ich bin nicht sehr Technik affin. Ich kann alles lernen – es braucht nur (viel) länger.
Rückblickend habe ich im letzten dreiviertel Jahr eine Menge bewegt, gelernt, erstellt und aufgebaut. Allerdings war ich dann im Januar so weit, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen habe.
Ich, die Meisterin der To-do-Listen und der strategischen Planung, hatte das Gefühl, in einem Chaos zu versinken. Also habe ich getan, was ich (so dachte ich) am besten kann: einen Plan gemacht. Und einen Plan für jedes Aufgabenfeld in meinem Plan. Und ich bin nicht in die Reihe gekommen.
Eines Morgens stand ich in meiner Bürotür und hab gedacht: hier steht die Energie! Hier ist eine Sackgasse. Bei dem Wort Sackgasse bin ich zusammen gezuckt und habe mich gefragt, wieso mir das in den Kopf gekommen ist.
Tatsächlich ist es so, dass sich dieser Raum schlecht lüften lässt, weil er in meiner Wohnung vor Kopf liegt, während alle anderen Räume rechts und links vom Flur abgehen. Aber er war auch sehr voll und ich fühlte mich auf einmal erdrückt.
Ich habe beschlossen, meiner Intuition zu folgen.
Eine Woche lang habe ich jede freie Minute genutzt, um auszumisten (reichlich auszumisten! Ich war in einem absoluten Loslass-Wahn), aufzuräumen und bis in die tiefsten Ecken und Ritzen zu putzen. Ein paar Möbel hab ich auch noch umgestellt. Und ich habe jetzt Deko in meinem Büro. (Wenn mir das jemand vor einem halben Jahr gesagt hätte, hätte ich das für unmöglich gehalten.)
Nachdem das alles erledigt war, hab ich mich total gefreut. So doll, dass ich auch zwischendurch immer wieder in mein Büro gegangen bin, um den Raum zu genießen.
Und ich hab mich gefragt, was eigentlich passiert ist.
Um sich geschäftlich weiter zu entwickeln ist persönliche Entwicklung nötig.
Aber es funktioniert auch anders herum: wer sich geschäftlich entwickelt, tu dies auch persönlich.
Es hat sich so viel verändert in den vergangenen Monaten, während mein Büro mich in den alten Energien fest gehalten hat. Wir passten einfach nicht mehr zusammen. Jetzt ist mein Büro ein Raum, in dem ich gerne und produktiv arbeite. Und seitdem die äußere Ordnung stimmt, klappt es auch mit der Inneren.
Unsere Persönlichkeit spiegelt sich in unserem Umfeld wieder. Wenn sie das nicht tut, fühlen wir uns nicht wohl. Und so wie mein Arbeitsbereich außen neue Strukturen hat, hat er sie jetzt auch innen. Ich habe viele Dinge losgelassen, alte Projekte beendet und einige Ideen gestrichen.
Rückblickend weiß ich, dass letzten September nicht der richtige Zeitpunkt für mich war, einen zusätzlichen Blog zu starten. Doch jetzt freue ich mich darauf, hier wieder zu schreiben. Und ich werde mir keine Regelmäßigkeit dafür auferlegen. Ich möchte hier schreiben um der Freude des Schreibens willen und nicht weil ich muss. Es gibt schon genug Dinge, die ich muss.
Dieses hier möchte ich tun, einfach weil es mir Freude macht.
Weil ich die Community schätze.
Weil hier tolle Menschen mit spannenden Geschichten unterwegs sind.
Ich bin froh, dass ich im außen aufgeräumt habe, denn es hat im Inneren viel Klarheit geschaffen.
Ich bin dankbar, dass ich viele Dinge los gelassen habe, denn es hat mehr Leichtigkeit in mein Leben gebracht.
Ich freue mich, dass mir grade viele Menschen begegnen, die positiv eingestellt sind.
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