Nepal #7 Trautes Heim, so klein
Liebe Deutsch Kommune
Mit diesem Beitrag möchte ich unser einstiges, geliebtes Domizil in den Bergen des Himalayas vorstellen
Meine Frau
Ich möchte gleich vorweg nehmen, das dieser Teil meines Lebens kein klassisches Happy End nahm, denn leider wurde das Haus 2015 durch das grossen Erdbeben in Nepal stark in Mitleidenschaft gezogen und war nicht mehr gefahrenfrei zu behausen. Wir gaben es auf und überliessen es mit Wehmut der Familie meiner Schwägerin, auf deren Grund es sich befindet.
Vier sportliche Stunden und 900 Höhenmeter müssen erst bewältigt werden um von der nächsten unbefestigten, durch den Monsun ausgewaschenen Strasse hinauf ins Dorf Tatopani zu gelangen. Mit sämtlichen Nahrungsmitteln die in der Höhe von 2600MüM nicht wachsen.
In Tatopani gibt es erst seit 2013 Elektrizität und der Mobilfunkempfang gelingt nur am äussersten Ende des Dorfes.
Bald geschafft! das ist kein Fakebild! Der Rucksack hatte 25kg
2010 erbaute meine damals geschiedene Frau dieses Haus mit Hilfe ihrer Familie. Es liegt nur ein Steinwurf entfernt des Hauses ihrer sieben Jahre älteren Schwester und derer Familie, auf deren Grundstück sie nun Hauste.
Mit Hilfe von einfachsten mitteln (ohne Elektrizität) brachen sie Steine aus dem Grund die beim ebnen des Geländes hervortraten, fällten und zersägten Bäume im nahen Wald zu Brettern und stachen Lehm für den Boden und die Kochnische aus der zwei Stunden entfernten Lehmgrube.
Beispiel Bild: Gelände ebnen und Steine brechen
Beispiel Bild: Sägewerk im Wald. Der Stamm wird auf das Gerüst gerollt und in Bretter gesägt. Ein Säger unten, der andere oben.
Ihr Vater spaltete Bambus in Streifen und flocht diese zu einem Gewebe als Unterlage für das Dach. Die übriggebliebene äussere Bambusrinde diente um den Dachstuhl zusammen zu binden.
Beispiel Bild: Mein Schwiegervater beim spalten der Bambusheine
Eine Hand voll Nägel und eine feste Plastikplane, musste sie im Dorf an der Strasse kaufen. Alles andere am Haus war aus der nächstmöglichen Umgebung und 100% Bio.
Nun habt ihr noch nichts darüber gelesen, was es mit dem Haus und mir auf sich hat.. Doch hat der Beitrag schon die kritische Länge erreicht um die Aufmerksamkeit nicht zu strapazieren.
Gespannt? Wie wird es wohl hinter den Mauern und Brettern aussehen? Warum ist mir diese bescheidene Bude ans Herz gewachsen?
Also bleibt dran, wen es euch interessiert, welche Erfahrungen wir mit dem Haus hatten.
Und natürlich freue ich mich über ein Upvote, Follow und Resteem
All original content of @Brixter
Super !!! Mir gefält das einfache Leben leider bin ich dafür 1. im falschen Land und 2. mit einer Chinesin verheiratet die hält überhaupt nicht‘s vom einfachem leben am lande. Haha:)
das ist für uns auch eine herausforderung, mir sagt mehrheitlich bescheidenheit zu, doch meine frau, die so aufgewachsen ist, schätzt die errungenschaften der moderne. yin und yang!
Wow brixter, das ist ja super. Nicht nur die Aufnahmen, sondern überhaupt. Selbstverständlich Upvoted und Resteemed
Danke!
Als du in deinem letzten Bericht (19Jahre SOA) dies erwähntest:
...saßen wir am Abend auf der kleinen Veranda unserer baufälligen Hütte, hinter dem Restaurant, genossen die Ruhe und lauschten den Geräuschen des Dschungels.
da vermisste ich gleich wieder dieses Häuschen und konnte genau nachvollziehen was hinter deinm Satz steckt.
Alles klar, verstehe vollkommen. :)
Wahnsinn..... sieht richtig einfach aber auch sehr idyllisch aus :)
Danke, liegt die Idylle nich auch in den einfachen, ursprünglichen dingen?
Na klar! Dort fühl ich mich persönlich auch am Wohlsten :)
Wobei, Strom und fliessend Wasser hätte ich dann schon gerne... Hattet ihr das da?
lg
Elektrizität hatten wir ja 2013, flissend wasser gab es im garten 10m entfernt aus der kunststoffleitung. näheres wird dan auch im nächsten post erläutert.
Ha, dann würde ich mich dort bestimmt pudelwohl fühlen. Freue mich auf deine weiteren Beiträge :)
Mich berühren diese Berichte immer so. Danke für deine Einblicke und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht...
Danke für dein interesse.
Trautes Heim.... Glück allein......
...!!!...
wow, toller beitrag! das klingt ja sowas von anstrengend :-o das häuschen war wirklich schön. schade darum :( ich folge dir für mehr!! :)
Durch Anstrengung erreichtes erhält auch ein Vielfaches an Wert
Danke fürs weitere verfolgen.
Na dann wollen wir gerne mehr von haben ;) Ich finde es klasse das leute immer öfters den drang haben ganz einfach zu leben. Wobei ganz ohne internet gehts wohl schon lange nicht mehr egal wo ;)
Doch, eigentlich in den Bergen geht durchaus ohne Internet. Die meisten kommen erst damit in berührung, wenn sie mal in den Städten waren. dazu kommt dan das problem der Alphabetisierung in den Bergen. Mobilfunk hingegen ist kaum mehr weg zu denken, wen auch manch einer zuerst eine halbe Stunde den Berg hoch muss um Empfang zu haben.
Aber Du könntest uns ohne Internet nicht berichten von daher alles super ;) gibt ja auch sinnvolle gründe ein mobilfunk zu besitzen z.B um ein Doktor zu rufen von daher schon empfinde ich es schon als sehr wichtig. Ist es denn eigentlich auch für jedermann dort bezahlbar?
ich war jau auch nie länger als einen monat dort. hauptwohnort war schon damals kathmandu.
das mit dem arzt funktioniert nicht so einfach in diesem dorf. da muss man im schlimmsten fall von der familie zum "hospital" (ein paar verbände und paar pullen penicilin) getragen werden. der arzt kommt aber nur ein mal die woche ins "hospital" sonst ist nur die krankenschwester anwesend.
aber dank dem handy, kann man ferndiagnosen erstellen um eine bessere entscheidung zu treffen. auch können lebensmittel bestellt werden die dan ein träger hoch bringt. oder busstikets für den nächste tag reserviert werden.
bezahlbar? arzt oder mobilfunk?
mobilfunk ist günstig und bezahlbar für nepali verhältnisse. allerdings muss man über irgendeine einnahmequelle verfügen.
arzt diagnosen sin umsonst in nepal. die behandlung wird aber nur auf vorkasse geleistet (ausnahme notaufnahme). dazu muss der durchschnittliche nepali in der familie das geld zusammenkratzen. meist suchen sie aber erst den lokalen alternativmediziner auf (schamane).
wow klasse... das sieht richtig klasse aus. Könnte mir vorstellen, dass man in diesem Haus - das so abgelegen ist - sehr viel Zeit für seine Lieben und vor allem für sich selbst hat.
Diese Ruhe und Abgeschiedenheit wahrhaft zu genießen ist auch eine Kunst, die man (=ich) erst erlernen muss.
die therapie gegen burn out! ich konnte nach meiner auswanderung erst in dieser zeit dort oben, mich so richtig von der schweizer arbeitswelt lösen. dazu brauchte ich nur 3 tage.
ja es kommt definitiv immer auf die aktuelle persönliche Situation drauf an. Dann geht es mal schneller oder auch langsamer, bis man sich auf eine solche Situation 100% einlassen kann/will. ;)
Unglaublich schönes Land, danke, dass du dies mit uns teilst. Eine Freundin von uns engagiert sich auch in Nepal mit dem Verein http://kauleev.blogspot.de
Auch sie mussten wie bestimmt leider viel zu viele ihre Häuser wieder aufbauen. Vielleicht kennst Du sie ...
Ich bin gespannt auf den weiteren Verlauf Deiner Erfahrung. Ein für mich faszinierendes Land, ins Herz gehende Farben - und doch zu weit, um es mal persönlich zu sehen (Stand heute) - so dass ich mich über Deine Berichte hier freue.
Namsté.