Wie ernsthaft werden Kryptosteuern verfolgt?

in #deutsch6 years ago (edited)

Der Markt scheint sich in den letzten Wochen zu drehen und damit steigt auch wieder das Interesse großer Institutionen nach mehr Kontrolle. Wo zu Beginn noch alles im "Schatten" ablief, haben nun Regierungen die Finger mit im Spiel und versuchten ein merkbares Maß an Kontrolle zu erlangen. Ziel lt. eigenen Angaben ist es kriminelle Aktivitäten mit Kryptowährungen zu stoppen und die Individuen dahinter zu identifizieren. Verschiedene Länder weisen dabei starke Unterschiede auf, was die Akzeptanz und Einstellung gegenüber Kryptowährungen betrifft. Einige Länder in Asien beispielsweise verbieten Bitcoin und Co. komplett - viele europäische und nordamerikanische Länder hingegen wählen den Weg der Regulierung des Marktes sowie Prävention auffälliger Aktionen. Inwiefern die eigenen Transaktion dabei als transparent gesehen werden können und was Regierungen machen, um Personen hinter Transaktionen auszuforschen erklären wir in diesem Beitrag.

2014 hat die USA erstmals damit gestartet Krypto-Trader zu kontrollieren. Vier Jahre später (Juli 2018), setzte die IRS (Internal Revenue Service) dafür eine internationale Taskforce auf, um die Bedrohung für Steuerverwaltungen zu reduzieren. Neben den USA sind Australien, Kanada, die Niederlande und Großbritannien noch mit dabei. "The Joint Chiefs of Global Tax Enforcement", kurz auch "J5", kombinieren ihre internationalen Fähigkeiten, um Strategien zur Informationssammlung zu entwickeln und in gemeinsamen Untersuchungen zu operieren. Auch andere Behörden, wie die belgische STI (Special Tax Inspectorate), folgen dem Beispiel und suchen nach Möglichkeiten Kryptobörsen dazu zu bringen, Nutzerdaten zur Einsicht freizugeben.

Daten Tracking der Regierung:

  • Die österreichische Regierung arbeitet bereits mit Krypto-Börsen und Programmen zum Screening von User-Daten und Vorschriften zusammen, um Risiken zu erkennen und die Compliance zu verbessern
  • Amerika sucht nach einem Big Data Tool zum Monitoring von Blockchains. Dabei nutzen bereits sieben Börsen Monitoring Technologie um illegale Marktaktivitäten zu erkennen
  • Dänemark hat im Januar 2019 die Steuerbehörde beauftragt alle Informationen aus Krypto-Transaktionen von drei Börsen einzufordern. Betreffende Exchanges sind rechtlich gezwungen bei Nachfrage die Daten ihrer Nutzer preiszugeben (Namen, Adressen, persönliche Steuernummer sowie Angaben zu Transaktionen aus den Jahren 2016, 2017 & 2018)

Methoden & Strategien zur Überwachung:

  • Japan ist kurz vor der Einführung eines Systems zur Nachverfolgung von auffälligen Transaktionen
  • Russland setzt bereits auf ein Profiling von verdächtigen Nutzern
  • Die USA verwertet rohe Internetdaten, welche Zugriff auf IP Adressen und IDs von Bitcoin-Transaktionären erlauben
  • Die Public Information Network Security Supervision Agency (PINSS) in China überwacht ausländische Exchanges, um auffällige Aktivitäten zu erkennen
  • Mit Jänner 2020 treten in der EU strengere Anti-Money-Laundering Richtlinien für Krypto-Börsen in Kraft
  • Rechtliche Rahmenbedingungen zwingen Krypto-Börsen dazu KYC Policies (Know-your-Customer) einzuführen

Lage in der EU:

Auf europäischer Ebene veröffentlichte das EU-Parlament im Juli 2018 eine detaillierte Analyse über virtuelle Währungen (“Virtual currencies and central banks monetary policy: challenges ahead”), in der erklärt wird, dass „wenn auch zurzeit kein einheitlicher Ansatz bezüglich finanzieller Regulierungen zu finden ist, Anstrengungen gemacht werden die Regulierungen aller Länder abzustimmen.“ Dabei wird versucht zu garantieren, dass Kryptobörsen KYC- und AML-Richtlinien Folge leisten. Die EU übt Druck auf Exchanges aus, damit diese KYC-Prozesse bei der Registrierung einbinden, sobald Transaktionen ein gewisses Limit überschreiten. Weiters zielt die EU darauf ab Geldwäschereigesetze zu entwickeln, wodurch Kryptobörsen verdächtige Transaktionen an Finanzbehörden melden müssten. Mit dem Cyber Crime Competence Center (kurz: C4) gibt es in Österreich ein eigenes, dem Bundeskriminalamt untergeordnetes Institut, das bereits eigene Spezialteams darauf ansetzt, die Blockchains zu crawlen, um die Nutzer hinter den Transaktionen zu identifizieren.  Dem österreichischen Beispiel folgend, ist zu erwarten, dass neben der „J5“ auch andere national zusammengestellte Teams, den Krypto-Markt überwachen und verdächtige Aktionen bereits in der Entstehungsphase erkennen.

Was kann ich tun?

Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt, es drohen hohe Strafen und das Risiko, dem man sich aussetzt ist nicht gerechtfertigt. Vor allem, da im Verdachtsfall bis zu 10 Jahre rückwirkend nachgeforscht werden kann. Um vor den Finanzbehörden auf der sicheren Seite zu sein, müssen alle Transaktionen klar dokumentiert werden. Ein mögliches Tool dafür ist unsere Blockpit-Plattform. Dabei können Daten ganz einfach mittels API oder CSV, oder auch manuell, eingetragen werden. Alle Transaktionen werden somit übersichtlich dargestellt und die Steuerlast, die aus den Gewinnen realisiert wird ermittelt. Der daraus entstandene Steuerreport kann ohne weitere Probleme bei der Steuerbehörde eingereicht werden. Ein schneller und einfacher Weg, ungerechtfertigten Verdacht durch die Regierung zu vermeiden.

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Quellen:

Blockonomi: Bitcoin money laundering
European Parliament: Virtual currencies and central banks monetary policy: challenges ahead 
Cointelegraph: Fünf Nationen schließen Allianz zur Durchsetzung von Steueranforderungen 
Cointelegraph: Belgische Steuerbehörde auf der Suche nach einheimischen Investoren auf ausländischer Kryptobörsen
Cointelegraph: Australisches Finanzamt will härter gegen Krypto-Steuerbetrüger vorgehen 
Cointelegraph: USA: Krypto wurde in Steuererklärungen 2017 bisher nur selten angegeben 
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Super Überblick, danke vielmals!

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