Viele Begriffe werden einfach viel zu wörtlich genommen und somit zwangsweise falsch interpretiert. Die Herkunft des Begriffes Angsthase wird gerne darauf bezogen, dass es sich bei dem Hasen um ein Beutetier handelt, welches natürlich ständig auf der Hut sein muss und daher als ängstlich gilt. Jedoch stecken auch in vermeintlichen Opfern oftmals Helden.

Der (Angst)Hase wurde ein Opfer von Fehlinterpretationen

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Die Herkunft des Begriffs Angsthase muss mit dem Tier nicht in Verbindung stehen

• Den Hasen an sich als ängstlich anzusehen ist vielleicht ähnlich falsch wie Raben als schlechte Eltern darzustellen. Ein Hase hat viele Feinde, auf deren Speisekarte er ganz oben rangiert, daher ist es ihm nicht zu verübeln, sich bei Gefahr seinen Fähigkeiten zu erinnern und Reißaus zu nehmen. Hierbei geht er noch, im Bewusstsein einer nahenden Gefahr, sehr besonnen vor, da er erst im letzten Moment die Flucht ergreift und nicht bereits wesentlich früher.

• Wer jemals eine Häsin dabei beobachtet hat wie sie, während sie Junge aufzieht, gegen Fressfeinde vorgeht, um ihren Nachwuchs zu beschützen, wird mit Sicherheit daran zweifeln, dass der Begriff Angsthase auch nur im Entferntesten mit diesem Tier in Verbindung zu bringen ist. Es ist auch tatsächlich anzunehmen, dass es sich hier nur um eine Abänderung der tatsächlichen Schreibweise dieses Begriffs handelt.

• Ist die Herkunft also eine ganz andere, so wäre der Hase von dem Vorwurf, als besonders ängstliches Geschöpf zu gelten, freizusprechen. Wer aus vernünftigen Gründen das Weite sucht und dabei Besonnenheit zeigt, beweist damit, dass er mehr als nur instinktiv handelt.

Im Laufe der Jahrhunderte ändern sich Schreibweisen

• Wenn der Hase der Ursprung des Begriffes Angsthase gewesen wäre, warum wurde dann aus dem angedachten Synonym für ängstliches Verhalten der "Angsthase" und nicht einfach nur "Hase"? Vieles spricht einfach dagegen, das Verhalten des Tieres mit dem zu erläuternden Begriff in Verbindung zu setzen.

• Zerlegen wir das Wort in seine zwei Einzelwörter und nehmen dann ein altes Wörterbuch zur Hand, werden wir bei dem Wort Hase eine Ähnlichkeit mit dem alten Begriff Hasze erkennen. Hasze hatte vor vielen Jahren die Bedeutung von "verfolgt, verfolgen". Der Begriff Angshasze hieß somit "der von Angst Verfolgte".

An diesem Beispiel der Herkunftssuche lässt sich nun erkennen, welche Folgen eine Rechtschreibreform für die nachkommenden Generationen nach sich ziehen kann.
Vollkommen Unschuldige geraten in Verdacht, an Dingen beteiligt zu sein, mit denen sie gar nichts zu tun haben.
Wenn auch Du dieser Definition folgen kannst, dürfte der Hase nun endlich rehabilitiert sein.

Ein altes Wörterbuch online:

http://dwb.uni-trier.de/de/

Die "Autoren" werden den meisten von euch bekannt vorkommen.

Es soll anscheinend immer wieder zu Verwechselungen zwischen Hasen und Kaninchen kommen. Nach diesem Video sollten hier alle Missverständnisse ausgeräumt sein.

Und ich hoffe jetzt nur noch, dass das auf dem einleitenden Bild wirklich ein Hase ist. :-)