Mein Chefhund Todi:-)))

Heute gibt es mal eine Story zu Todi, meinem ältesten Bewohner hier in der Auffangstation.
Er wurde in Köln geboren als Andoro vom Heizefeiz, am 13. Juli 2004. Eine Familie aus Württemberg hatte ihn gekauft, dort wurde er nie reglementiert, durfte viel. Er saß als Welpe in der Tür und hat die Leute angeknurrt - du kommst hier nicht rein:-))
Als er älter wurde, machte ihm das immer mehr Spaß und er ließ die Familie im Flur stramm stehen. Die riefen dann immer den Nachbarn an, der kam rüber, warf Futter durchs Kellerfenster und der Herr lief in den Keller um zu fressen, dann warf die Familie die Kellertüre zu und konnte sich wieder frei bewegen. Das wurde immer schlimmer und die Familie entschloß sich, den Hund abzugeben, weil sie ihm einfach nicht gewachsen waren. Ich telefonierte damals schon mit ihnen, sie klagten mir ihr Leid und ich sagte, ich nehme den Hund. Aber sie wollten nicht, daß er zu mir kam, ich wäre zu "harsch", das wollten sie ihrem Bubi nicht antun. Also zog er zu einer total lieben, jungen Frau, die sich um Tageskinder kümmerte neben ihrem Studium. Es kam wie es kommen mußte, auch sie war dem starken, selbstbewußten Hund nicht gewachsen und bei einer Abschiedsszene mit ihrer Mutter am Auto biß er der Mutter herzhaft in den Arm, worauf diese ins Krankenhaus mußte. Nach ca. 3 Wochen bei der jungen Frau. Dann rief mich der Züchter an - entweder du nimmst ihn oder er wird eingeschläfert. Ich fuhr hin, übernahm den Hund mit viel zu kleinem Maulkorb, mit Leine gefesselt aus einem Kleinwagen.
Erstmal hab ich ihm alles ausgezogen, hab ihn auf eine Wiese gefahren und hab ihn erstmal laufen lassen. Mein damaliger Hovawart sah ihn an - wedelte - und es entstand eine Freundschaft fürs Leben zwischen den Beiden. Von da an waren sie unzertrennlich.
Was soll ich sagen - ich hatte vom ersten Tag an keine Probleme mit Todi, wie ich ihn taufte - neues Leben, neuer Name. Ich trainierte fleißig auf dem Hundeplatz mit ihm, machte eine Prüfung nach der andern - es machte ihm Spaß, es machte mir Spaß. Todi blühte auf und wir wuchsen immer enger zusammen. Er war ein sehr schlaues Kerlchen. Einmal beim Schutzdienst blockierte ihn der Helfer mit dem Stock, sodaß er nicht an den Arm kam. Was machte mein Schlaumeier? Rannte fix ums Versteck, schnappte sich den Helfer am Hintern und zog ihn aus dem Versteck. Der ließ sich das auch völlig erstaunt machen. Todi schnapp an den Ärmel und ans Tor vom Platz - gewonnen. Er arbeitete gerne, viel und liebte den Hundeplatz.

Ich hatte mittlerweile meinen Jagdschein gemacht, Todi war gern mit mir auf den Streifzügen im Revier.

Im Sommer waren wir viel schwimmen an einem einsamen Grubensee.

Hier mit seiner Schwester im Revier. Wie seine Schwester zu mir kam, erzähl ich in einem andern Artikel.

Ich wollte aber für und mit dem Hund mehr. Also bewarb ich mich für den Werkschutz und wurde sofort genommen. Todi und ich arbeiteten jahrelang zusammen, bewachten Windradbaustellen, Sägewerke, Schrottplätze, Altstadtfeste, Weihnachtsmärkte... war eine schöne Zeit.
Zum Schluß waren wir auf der Hambachbahn eingesetzt, gegen die Aktivisten, die die Kraftwerke im rheinischen Braunkohlerevier lahm legen wollten, die Rodung des Hambacher Forstes verhindern wollten etc. Todi hat seine Aufgabe bis zum letzten Tag pflichtbewußt und toll gemacht.

Unser letzter Einsatzort.

Und heute, mit 13 Jahren - immer noch uneingeschränkter Chef im Hause, mein Hund, der mit 1,5 Jahren an meine Seite kam und immer noch an meiner Seite ist, hoffentlich noch ein paar Monate - Jahre in dem Alter trau ich mich nicht zu sagen.