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RE: [DE] "Geist-Materie" · Wer wir sind

in #deutsch6 years ago (edited)

Hallo liebe Erika, ich freue mich sehr über dein Kommentar :) hüpf hüpf (Das ist ein Erikativ :D).

Die zwei Dimensionen bei Alan Watts sind sehr interessant. Das erste ist der typische patriarchale Dualismus, also der Glaube, dass das Leben vom Mann als Gott, Vater oder Herrscher ausgeht. Es ist aber ein Irrglaube, dass der Glaube an einen Vatergott die erste Religion der Menschheit war. Gut, dass Watts bzw. du darauf hinweisen.

Das zweite ist ein ebenso trauriger Determinismus, der aus einem exoterischen Glauben entsteht, welcher ebenfalls typisch für das patriarchale Denken ist. Das ist der Glaube, der Welt gewisser Maßen enthoben zu sein, über ihr zu stehen. Die Entwurzelung schlechthin.

Vergangenes Wochenende war ich auf einer Tagung über Psychohistorie (Vielleicht ist dir das ja ein Begriff, wenn nicht, kann ich gerne noch mehr darüber schreiben), auf der ich einen weiteren interessanten Aspekt über dieses Phänomen gelernt habe. Es ist wohl denkbar, dass unsere Geburt und die Zeit der Schwangerschaft sehr großen Einfluss auf uns haben. Mehr als wir glauben. Auch Autismus und viele andere Auffälligkeiten/Erkrankungen können damit zusammenhängen, dass unsere vorgeburtliche Erfahrung negativ war. Das Traurige ist, dass die Betroffenen das nicht wissen, aber der Welt durch diese negativen Erfahrungen sehr kämpferisch und ablehnend gegenüber stehen. Oder ihr eben wie die Autisten nicht sehr viel abgewinnen können.

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Ja, da sprichst du ein interessantes Thema an. In der Psychologie bzw. z. B. der Traumaforschung ist es ein weithin bekanntes Phänomen, dass geburtliche und andere Erlebnisse aus der früheren Kindheit unsere Reaktionen auf die Welt beeinflussen. Und ich glaube auch, dass dieses mittlerweile so gut wie zum Allgemeinwissen gehört bzw. unbewusst auch ein Wissen ist, über welches wir verfügen.

Inwieweit solches den Alltag beeinflusst, hängt sicher davon ab, wie Menschen auf einen reagieren in Situationen, wo es uns wichtig ist bzw. wir besonders verletzlich sind. Beispielsweise bei Arzt-Besuchen, Untersuchungen, Operationen oder auch Beratungs- und Therapie-Situationen. Jeder kann von guten wie schlechten Erfahrungen in diesem Zusammenhang berichten.

Prinzipiell denke ich, dass es einen Wechsel gibt zwischen Ablehnung und Kampf sowie Zustimmung und Zusammenarbeit. Nur Menschen, die nicht mehr diesen Wechsel erleben und auf Dauerkampf und Ablehnung eingestimmt sind, fallen sehr auf und bewirken, dass man auf sie ebenfalls negativ reagiert. Da spricht man dann von ausgeprägten Krankheitsbildern.

Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass jeder Mensch im Leben Erfahrungen macht(e), die ihn stark negativ beeinflussen und an die er sich immer dann erinnert fühlt, wenn ähnliche Situationen, Gerüche, Geräusche, visuelle Eindrücke und sprachliche Formulierungen auftauchen. Doch genauso geht es mit positiven Einflüssen. Beides ist immer vorhanden und kann gleichwohl verstärkt werden. Das eine sind die Ressourcen und das andere sind die eher destruktiven Elemente. Aber selbst die können positiv umgedeutet werden.

Ich lese gerade zum Thema Hypnose sehr viel und habe hier einen interessanten Beitrag, falls es dich interessiert sowie einen sehr altes, von vor hundert Jahren geschriebenens Buch eines Arztes. Sehr spannend!

http://www.igm-bosch.de/content/language2/downloads/4a_NegPosSuggAnaestesist10.pdf

https://dolphinpower.eu/pdf/Die_Hypnose_und_die_Hypno-Narkose.pdf

LOL! "Erikativ" :-)

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