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RE: Gedanken zum deutschen Steuerrecht; auch bezüglich der Nutzung von Steem(it).

in #deutsch6 years ago (edited)

Ich werde Deinen Artikel noch in Ruhe komplett lesen.
Aber beim Lesen der ersten Zeilen schoß mir der Gedanke durch den Kopf, daß Du noch zum Minimalstaatler oder Verfechter der Privatrechtsgesellschaft wirst, wenn die Entwicklung so weitergeht.
;-)

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:)
In den Augen anderer wiederum bin ich linker Kommunist, haha - scheint immer eine Frage des Blickwinkels zu sein.

Ich finde den Gedanken, daß Steuern an sich das Problem sein könnten, wirklich schwer von der Hand zu weisen - oder besser gesagt, ich würde diesen Gedanken nicht einfach undiskutiert als Quatsch abtun. Aber auf der anderen Seite hat mich noch niemand überzeugen können, wie die Wasserversorgung in einer Privatrechtgesellschaft funktionieren sollte.

Man könnte tatsächlich ganz prinzipiell über Sinn und Unsinn von Steuern diskutieren, aber das habe ich hier gar nicht getan. Ich habe zunächst vor allem die komplizierte Art und Weise kritisiert, auf welche sie erhoben werden.

Gerade deines zweiten Punktes wegen bin ich ja "Kommunist": Ich sprach mich an anderer Stelle dafür aus, essentielle Infrastruktur in staatlicher Hand zu belassen ...
Allerdings auch das nicht so, wie es in Deutschland geschieht. Hier soll die Bahn Profit machen, was zu längeren Wartungsintervallen, fehlenden Waggons, Unpünktlichkeit, ... führt. In Frankreich oder Spanien soll sie vor allem funktionieren!

Ich sprach mich an anderer Stelle dafür aus, essentielle Infrastruktur in staatlicher Hand zu belassen

So sehe ich das auch: Stromnetze, Straßen, Schienen, Internet-Infrastruktur sollte in die öffentlichen Hand und rein private Unternehmen bieten auf dieser Struktur dann Dienstleistungen an.

Problematisch wird es immer wenn man das vermischt, wie im Falle der deutschen Bahn: weder wirklich staatlich und auch nicht richtig privat.

Über die Rentabilität der Bahn hat der gute Horst Lüning mindestens ein Video abgedreht. Ich fand es sehr interessant. Da die Bahn, mitsamt der dazu gehörigen Technik etc., nicht gerade mein Hauptwissensgebiet darstellt, halte ich mich mit Urteilen darüber lieber vornehm zurück.

Aber es liegt für mich auf der Hand, daß die Bahn funktionieren und Gewinn abwerfen sollte.
Funktioniert sie nicht, kann sie sowieso keinen Gewinn abwerfen.
Ob die Bahn noch zeitgemäß und rentabel ist - zumindest großflächig - vermag ich nicht zu beurteilen.
Aber auf der Strecke Husum - Westerland fährt sie mit Sicherheit Gewinne ein. Allerdings kam es diesen Sommer gerade dort auch zu extreme Verzögerungen.....

(wird jetzt sehr "off-topic" ... ;-) )

Aus meiner Sicht müssen nicht alle staatlichen Leistungen 'rentabel' sein. Soll z. B. eine Universität (oder gar eine Schule) dem Staat mehr Geld einbringen als sie kostet? Oder soll sie es Menschen ermöglichen, später einen Beitrag zum Funktionieren der Gesellschaft leisten zu können?

Die Bahn ist dann 'rentabel', wenn sie ihren Zweck erfüllt, also Menschen zuverlässig an Orte bringt, wo sie arbeiten und damit der Gesellschaft helfen oder sich entspannen können. Das ist keine so einfach messbare Rentabilität. Erfüllt sie ihre Aufgabe nur unzureichend, nutzt auch (finanzielle) Rentabilität nichts.

Ich glaube zu verstehen. Es ist die alte Frage, wie viel Staat brauchen wir. Welche Aufgaben sollte er übernehmen, und in welchem Maße.

Und wenn der Staat die Aufgabe der Sicherheit im Außen übernimmt, sprich die Hoheitsrechte über das Heer hat, dann möchte ich mir lieber nicht ausmalen, wie eine Armee agieren soll, um rentabel zu sein.... ;-)
Das dürfte ein gutes Argument für Deine Sicht der Dinge sein.

Wo wir gerade etwas off topic sind, schreibe ich das auch hier:
Der "Piano In Love-Mix" von "You're The One" hat mir übrigens sehr gut gefallen! Ich sollte mir deine Songs öfter mal anhören, statt mir immer nur die schönen Bilder anzusehen. :)

Dieses off-topic Lob hat mir sehr gut gefallen. Sowas geht immer runter wie Öl - auch nach 20 Jahren des Musikschaffens noch! ;-) Das wollte ich doch hier noch schreiben, falls meine Discordbotschaft nicht angekommen sein sollte...

Ich habe mal einen Artikel zur Wasserversorgung in der Privatrechtsordnung geschrieben.
https://steemit.com/deutsch/@stehaller/muessen-wir-in-einer-privatrechtsordnung-alle-verdursten?sort=votes

Aber das ist sowieso nicht das Problem, da die Wasserwerke ja von den Gebühren leben und kostendeckend arbeiten müssen.
Von Steuern sind die also gar nicht betroffen.

Ich habe den Artikel erst mal "quer" gelesen. Dafür werde ich mir aber noch richtig Zeit nehmen, da mich das Thema interessiert.
Bei der Problematik der Wasserversorgung dachte ich v.a. an das Leitungsnetz, das jemandem alleine gehören könnte. Und Tanklastzüge als Konkurrenz? Das hatte ich schon mal gehört. Und hat mich nicht überzeugt. Aber ich werde Deinen Artikel noch genau lesen, bevor ich endgültig etwas dazu sage. Das nur vorab, weil das immer meine Bedenken waren.

In Neubau-Wohnsiedlungen hast du doch auch erstmal keinen Abwasseranschluss. Also ggf. über Pumpe, Brunnen etc. deinen eigenen Grundwasseranschluss und dann bis zum Abwasseranschluss (kann Monate bis Jahre dauern) Kloake.
In Deutschland kein Ding. Viel interessanter wird das in Wüstenregionen (denke für Beispiele an Israel und Kalifornien)...

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