Ziegen, die über Schafe meckern
Bild mit Dank an Zahaoha.
Unzufriedene Bürger schimpfen seit Jahren gerne „Schiebung“. Sie dichten, getrieben kreativ, despektierliche Begriffe für Rundfunk, Medien im Speziellen und unser politisches System im Allgemeinen. Wer nicht mit ihnen im Chor meckert, den nennen sie Schaf. Jetzt kommt bei ihnen die FFF–Bewegung auf den Schirm, was sie unter gewohnter, verbaler Routine so locker niedermachen, wie jeden anderen Versuch ihre Ruhe zu stören. Sie kommen gar nicht auf die Idee, dass mit dem Erscheinen von FFF ein Impuls gegeben ist, der selbst den zähesten politischen Ärgernissen endlich Vernunft einhauchen könnte.
Während die Wirtschaft routiniert Zähne und Klauen gegen jede Veränderung einsetzt, sehen sich Politiker vom Wähler nur getrieben. Wie in einem Spiel regieren sie möglichst moderat in wirtschaftliche Belange hinein, wogegen die Wirtschaft ihrerseits Legionen von Beratern und Lobbyisten aufgestellt hat. Das sind vom Bürger selbst ausgebildete Fachleute, die in seinen eigenen, demokratischen Universitäten gelernt haben, Menschen zu manipulieren. Bezahlt werden die aus Gewinnen des zügellosen Konsums, weil jeder der fein bezwirnten Industriebotschafter in jedem Produkt mit eingepreist ist. Ihre Arbeit läuft immer auf das Gleiche raus: Der Konsument zahlt die Zeche.
Viele der Betroffenen wenden sich daher beleidigt vom Staate ab, anstatt für ihre verfassungsmäßigen Rechte zu kämpfen. Zusätzlich zur geistigen, wirtschaftlichen und nicht zuletzt politischen Notlage der Bürger, beschädigen sie sich damit selbst. Freiheitsfreunde, wahlweise Anarchisten oder Volksfreunde vergessen nämlich, dass per Definition, rein formal, der Staat noch immer ihnen selbst gehört. Für dessen demokratische Instanzen sind aber die wenigsten bereit, aktiv einzutreten. Sich persönlich von offensichtlichen Problem zu distanzieren, ist so ziemlich die albernste Form von Protest. Das beleidigte Abwenden, unter heftigem Meckern im Abgang, stört nämlich niemanden.
Dass seit Dekaden Parteien, Wirtschaft und Kirchenpolitik unwidersprochen um sich greifen und eigenwillig demokratische Bedingungen modifizieren dürfen, ist alleine der jahrzehntelangen, politischen Zurückhaltung des Souveräns selbst geschuldet. Der lässt sich sogar gefallen, dass in seiner konstitutionell säkularen Demokratie Kirchen noch immer Privillegien genießen, die ihnen nicht einmal nach schwerstem, klandestinem Missbrauch entzogen werden. Der gleiche, schleichende Vorgang bürgerlicher Selbstentmündigung erfolgt angesichts unseliger Allianzen von Wirtschaft und Politik. Alleine das Ablehnen aller öffentlicher Medien zeigt, wie tief Bürger fallen können. Ein großer Teil des Souveräns hat sich, völlig ohne Not, zum albernen Clown entmündigt.
Demokratie kann eben nicht bequem an Politiker delegiert werden, während der Auftraggeber selbstvergessen in zügellosem Konsum schwelgt. Politiker sind von dem Menschenschlag, der das Konkurrenzprinzip mit der Muttermilch aufgesogen hat. Sie wurden in bitterem Wettbewerb getrieben und auf langem Weg durch eine Partei weitergereicht. Wie wir in den quälend langen Jahren dieser Republik erfahren durften, lernen gerade solche Menschen nur, wie man dem Stärkeren dient ohne vom Schwächeren abgewählt zu werden. Unter solchen Bedingungen nähren wir den natürlichen Feind unserer Ressourcen. Die Aufklärung braucht deshalb ihren nächsten Kick, den nächsten Entwicklungssprung. Sonst tritt unsere Gesellschaft auch in den kommenden Jahrzehnten bestenfalls auf der Stelle. Faktisch geht es im ungezügelten Kapitalismus um die Ausplünderung der Bürger selbst, also um Verhältnisse, die der Souverän ganz sicher nicht legitimieren wollte.
Bild mit Dank an Fyrtaarn.
Angesichts all der üblen Vorzeichen des gesellschaftlichen Niedergangs kann man der FFF–Bewegung gar nicht genug Bedeutung beimessen. Hippies hatten FFF einst als Kürzel für Fuck For Freedom erdacht, unzählig Kinder in die Welt gesetzt und auf die Entwicklung einer lustvollen Parallelkultur gesetzt. Nicht ganz zufällig reklamieren die Kinder dieser Kinder nun den Friday For Future. Denn laut ernst zu nehmenden Wissenschaftlern gefährden moderne Probleme die Existenz der gesamten Menschheit. Wer heute einen Bunker bewohnt, sieht sich für die Zukunft gut aufgestellt. Das macht zwar Kindern Angst, ist aber offenbar noch immer nicht Ungemach genug, um die ewigen Nörgler zum Handeln zu bewegen. Die wirken eher systemrelevant, denn lässt der Bauer seine Ziege meckern, wird sie kein Parkett bekleckern. Was meint: Wer meckert, wird ganz sicher keine Revolution anzetteln.
Ist man von physikalischen Kausalitäten nicht überzeugt, könnte man auch auf das Klimathema pfeifen und trotzdem mitmachen. Der verbleibende Rest im Paket unserer gemeinsamen Probleme hat, selbst ohne das Klima, Sprengkraft genug um gegen herrschende Verhältnisse aufzubegehren. Eiszeit, Zwischeneiszeit, Warmzeiten – niemand hat versprochen, das Klima bliebe immer gleich. Wir kennen den Wortlaut der standardisierten Argumentationslinien. Dass aber auf massive Änderungen der physikalischen Parameter jedes darin eingebettete System reagiert, ist kein Expertenwissen mehr. Das haben sogar die stursten Politiker seit dem Ozonloch kapiert. Ronald Reagan und Maggie Thatcher sei Dank, wurde das FCKW–Problem machtpolitisch überraschend zügig beseitigt, nachdem sie endlich kapiert hatten, was FCKW anrichtet. Sie haben der betonartig leugnenden Wirtschaft Verordnungen in das große Maul gestopft und ruhig wurde es um das Ozonloch obwohl die Hofnörgler der Industrie kräftig weiter gemeckert haben.
Sonnensturm hin, Magnetfeld her, viele existenzbedrohende Plagen werden vom Menschen selbst verursacht. Gegen die tödlichen Symptome der allgegenwärtigen Gier, ist das Klima geradezu ein Sekundärproblem. Gesellschaftspolitisch raffiniert ist am Klima aber nun, dass die Ursachen seiner Anomalie nur noch schwerlich von den Verursachern geleugnet werden können. Sie sind eng mit den wichtigsten Parametern unseres täglichen Lebens verbunden und das verleiht dem Thema seine erhöhte Sprengkraft. Weil nun nahezu jeder von uns zu einem Teil des Problems geworden ist.
Doch die Wirtschaft will nicht zulassen, dass Konsumenten sich schuldbehaftet fühlen. Unter solchen Vorzeichen konsumiert keiner völlig ungezwungen. Mit Wasserstoff, oder wenigstens mit preiswerten LiFePO4–Akkumulatoren (Danke für den erhellenden Hinweis, lieber @jaki01) wollen sie uns auch nicht fahren lassen. Die Industrie lässt lieber seltene Erden für teure Batterien kratzen. Mit knappen Ressourcen ist erfahrungsgemäß mehr Profit zu generieren, als mit alltäglichen, weit verbreiteten Stoffen.
Die mächtige Mineralölindustrie mit cleverer Technik zu marginalisieren, das traut sich schon gar niemand. Geht es an die Geschäftsmodelle systemrelevanter Profiteure, ist Schluss mit Demokratie und jede, als notwendig erkannte Maßnahme wird raffiniert auf die lange Bank getrickst. Bis in unabsehbare Zukunft hinein, soll der Raubbau an Bürger und Ressource weiter gehen. Jeder hätte sich gerne davor gedrückt, aber unter den gegebenen Umständen wird Revolution tatsächlich zur Option. Gut vorbereitet natürlich, unblutig und hochgradig intelligent, sollte die Macht im Staat neu justiert werden. Das Diktat der Profiteure hat sich so sehr überlebt, wie das der pöbelnden Gosse. Wir wissen mittlerweile, wie beides zusammen hängt. Dass solche Systeme sich letztendlich im Wahnsinn manifestieren, erkennt man deutlich an ihren menschen- und naturverachtenden Begleiterscheinungen, die nicht ansatzweise einem vernunftbegabten Wesen entspringen können.
Wozu ziehen wir all die Wissenschaftler heran? Sicher nicht dafür, dass die Wirtschaft fröhliche Urstände feiert und Reiche immer reicher werden. Das war nicht die Intension, als im Zuge lebendiger Aufklärung Schulen und Universitäten gebaut wurden. Profit, liebe vergrätzte Bürgerschaft, beginnt leider beim Konsumenten und nicht etwa beim Anbietenden. Womit jeder von uns an der eigenen Nase angekommen ist. Die FFF-Bewegung ist keine rein klimatechnische Veranstaltung. Es geht um systemrelevante Prinzipien und das, was viele dafür halten. Die Gesellschaftsordnung, die Doktrin von Vollbeschäftigung, Freiheit, Religion, Wachstum, Verteilung von Ressourcen, alles gehört auf den Prüfstand einer Gesellschaft, die um ihr Überleben bangt.
Bild mit Dank von C.Suthorn.
Es sind unsere Enkel und Kinder, die unter den herrschenden Bedingungen nicht weiter parieren wollen. Darin kann doch selbst jeder notorisch passive Nörgler einen besonderen Moment der Geschichte erkennen. Eine derart weltweite, soziale Bewegung sollte wohlwollend als Chance verstanden werden. Statt dessen wird selbst so eine hoffnungsspendende Bewegung von den üblichen, schlecht gelaunten Verdächtigen zerredet. Dabei macht jede Klage über Symptome so wenig Sinn, wie ein bequemes „Weiter so!“. Bürgerliches Selbstbewusstsein und Wahrhaftigkeit sind gefordert. Das ohnmächtige Gemecker, ohne selbst Konstruktives zu liefern, ist ein Armutszeugnis und vermutlich fühlen sich diese Leute einfach nur in ihrer bürgerlichen Wohlfühlzone gestört. Das wirkt so jämmerlich und es auch nur mit ansehen zu müssen, ist ganz schwer zu ertragen.
Hallo lieber Afrog,
danke für deinen, wie immer, blitzgescheiten Artikel, ich gehe mit vielen von dir genannten Punkten absolut konform und würde mir wirklich mehr ernsthaften Disput und Diskussion über diese Themen wünschen. Leider ist es wie von dir ebenfalls angesprochen irgendwie en vogue jetzt die Haltung eines Antagonisten einzunehmen, auch hier auf der Chain hat man das die letzten Tage und Wochen doch deutlich sehen können.
LG
Jan
Danke für deinen willkommenen Kommentar! Genau das was du schreibst musste ich auch feststellen, Jan, und alle in dieser „libertären“ Echokammer abgegebenen Monströsitäten sind eine derart erschreckende Sammlung absurder, bösartiger Unterstellungen, dass ich nicht mehr an mich halten konnte.
Es sind ja immer die gleichen Autoren, die sich als politische Durchblicker präsentieren. Alle kaum gevotet, alle inhaltlich deckungsgleich, ignoriert man dieses Genre des notorisch zynischen Elaborats gerne. Doch FFF ist noch immer so neu und mir persönlich so wichtig, dass ich den Steem nicht mehr alleine kaputten Pharisäern überlassen wollte.
Lieber Frosch, du sprichst mir aus der Seele. Am liebsten würde ich dich zwei Mal resteemen, geht aber leider nicht.
Ich glaube ein Aspekt des Ganzen ist auch, dass die letzten 2 Generationen jeden einzigen Kampf gegen das Establishment verloren haben. Schlimmer noch, wir haben uns assimiliert und sind zu genau den Konsumschafen geworden, die sie haben wollten. Und daher stecken wir sehr gerne aus reinem Erfahrungswert den Kopf in den Sand, nach dem Motto: "Bringt eh nix."
Ich jedenfalls wünsche den Jungen zur Abwechslung mal einen Sieg.
Danke für deinen treffenden Kommentar, lieber @sco. Vergiss bitte nicht, dass du mit deiner Erfahrung zum Fortschritt, eventuell auch einer bürgerlichen Revolution beitragen kannst. Man muss dazu nur einfach den Kopf wieder aus dem Sand ziehen und sich einer aufrichtigen Bestandsaufnahme, sowie einer Eigenrevision stellen. Wer danach noch immer nicht sieht wo die Bombe tickt, dem ist in diesem Leben nicht mehr zu helfen.
Hallo Martin,
meine Reaktion hinkt zwar, gemessen an der klaglos akzeptierten Kurzlebigkeit bemerkenswerter Beiträge auf dieser Plattform, unendlich hinterher, doch sehe ich nicht ein, weshalb sich daraus für mich ein Hemmschuh entwickeln sollte.
Fakt ist, dass du, in einem weit gezogenen Bogen, auch der letzten Schnarchtasse mit verständlichen Worten großzügig zwei Varianten für die Zukunft anbietest. Dabei nicht ausschließlich auf den Freitag konzentriert zu sein, klingt zwar im ersten Moment für den Dahinschlummernden nach mehr Energieaufwand (die in diesem Fall nicht aus der Steckdose zu ziehen ist), eröffnet ihm jedoch mehr Entfaltungsmöglichkeiten. Eine Perspektive, auf du getrost noch unmissverständlicher hättest hinweisen können, da die Gehirnleistungen meist noch seltener abgerufen werden, als Subventionspakete bei der EU.
Was will ich damit sagen?
Welche Kraft muss in den Tritt investiert werden, der den leise vor sich hin nörgelnden Ignoranten zur Wiederbelebung oder Aktivierung gesellschaftspolitischer Rechte motivieren sollte?
Aus physikalischer Sicht sehr schwer zu beurteilen, da es meist an grundlegenden Kenntnissen scheitert, wie zu Beispiel der, dass der Wichtigtuer auf dem Behördenstuhl lediglich dort sitzt, um die Durchsetzbarkeit deiner Interessen zu prüfen und möglichst umzusetzen. Genau hier beginnt bereits unsere Entfremdung vom eigenen Staat.
Laizismus oder Säkularisierung wird nur durchgesetzt, wenn beide an den Pranger gestellt werden - die, die das heiße Eisen meiden und die, die es ständig nach ihren Vorstellungen schmieden.
Die Auferstehung einer AfD zur Volkspartei ist nichts anderes, als unsere eigene Bankrotterklärung. Hier ist sogar jeder Insolvenzverwalter überfordert. Ohne nutzbare Energie, die nur aus dem, an sich selbst und seinen egoistischen Wünschen gescheiterten Wähler erzeugt werden könnte, scheint die braune Variante, die am leichtesten begehbare.
Bedenklich stimmt mich jedoch auch das Verhalten der Branche, die die Politur für so manche Anklagebank in ihren Redaktionsräumen hortet. Doch anstatt mit allen vorhandenen Informationen das Möbelstück mitsamt den darauf gehörenden Bankdrückern der Justiz zu übergeben, halten sie Typen wie Gerhard Schröder ein Mikrofon unter die Nase und dienen so als elitäres Scheißhaus für die zu veröffentlichende Lobbyisten-Kacke. Die Werbekundschaft und den Verleger wird es freuen.
Ich sollte mich zügeln.
Doch prompt wäre ich auf dem falschen Weg gelandet.
Beste Grüße
Wolfram
Danke für deinen Text Wolfram, wirft er doch so viel Material auf, dass man aus dem Thema Artikel in Serie stanzen könnte. Es ist aber tatsächlich so, dass eigentlich niemandem in der gesamten Fehlerkette ernsthaft ein persönlicher Vorwurf gemacht werden kann. Jeder ist sich selbst der Nächste und die meisten von uns gehen nicht einmal mit sich selbst besonders achtsam um. Das ist wohl nicht typisch menschlich, jedenfalls mag ich das nicht glauben, aber nahezu jede Ursache des kollektiven Versagens ist so zu verstehen. Das Verhaltensinventar eines Menschen kommt aus den Händen und Köpfen seiner Eltern. Dahinter zu kommen, was an dem Ausgangsmaterial nicht stimmen kann, braucht in den meisten Fällen schon ein ganzes Leben. Tradierten Irrsin, schädliche Gewohnheiten abzulegen und durch Vernunft zu ersetzen, das schaffen die wenigsten Individuen. Jetzt steht die Menschheit an dem Punkt, dass geradezu alles einer Revision bedarf. Ich kann die Ziegen sehr gut verstehen. Nur nutzt all das Verständnis nichts. Irgendwann muss gehandelt werden. Ich bin daher für eine bürgerliche Revolution auf Basis der vereinigten Wissenschaften.
Die Ideen und Visionen der vereinigten Wissenschaften sind leider nur spärlich gefragt.
Das beginnt bereits dort, wo Richtlinien erarbeitet und ins Machbare umgesetzt werden sollten. Bevor in Berlin auch nur ein Blatt Papier bedruckt den Schreibtisch eines Staatssekretärs berührt, haben mehrere Lobbyisten das Gerüst für den Gesetzesentwurf in Form von teuren Gutachten längst gebaut. Da darf die Wissenschaft nicht einmal die Mutter für eine Schraube liefern. Der Rechnungshof kann das vielleicht monieren, doch die Abhängigen und Getriebenen in den Ministerien machen weiter wie bisher.
Vor einer Deutschen Revolution fragt sich der Großteil vorher: Habe ich überhaupt Zeit und die dafür passenden Schuhe im Schrank?
Du beschreibst die Symptome eines Staates, der in viele Instanzen verzettelt ist, damit niemand Verantwortung übernehmen muss. Hat sich so ein Politiker einmal durch den Bauch seiner Partei gedient, will er den hart erkämpften Posten so lange wie möglich behalten. Dabei hilft die fachliche Absicherung, um karrierebedrohliche Fehler zu vermeiden. Schließlich haben die Wenigsten das Fach gelernt, für das sie zum Regieren ausgedeutet wurden.
Die Symptome in den Abgründen des irren Systems sind bekannt, Wolfram. Strategien, wie der institutionelle Wahnsinn vom Plan gefegt werden kann sind gefragt.
Ich meine, es bedarf eines Studiums unserer Konstitution. Hat man den Nektar der Erkenntnis daraus gesaugt, sind die Stellen im Staate zu benennen, wo die Praxis die Konstitution verletzt. Dann sind richtig fette Klagen durchzusetzen. Im Gegensatz zur Legislative, warten in der Judikative die Unzufriedenen nur darauf, solche Prozesse zu verhandeln. Die meisten Richter haben nämlich die Nase voll von den Unzulänglichkeiten ihrer Legislative. Das ist aber nur eine Richtung, in die gehandelt werden kann.
Die Wirschaft muss maximal durch Konsumverzicht beschädigt werden. Sind wir wirklich gezwungen mit dem KFZ unsere Einkäufe heim zu fahren? Lasst die Buden vor der Stadt einfach dort stehen und kauft im Viertel ein. Das Angebot in der City ist niedrig? Klar! Der Plan war, dass ihr gezwungen seid ein Auto zu besitzen. Kauft beim Türken! Viele von denen haben nämlich auch kein Auto.
Alternativen trainieren! Das dauert, ist zunächst unbequem, trägt aber auch wunderbar zur Gesundheit bei. Du hast Versicherungsverträge bis über die Halskrause? Kündigen! Gebühren bei der Bank? Raus da! Ein amerikanischer Konzern zahlt keine Steuern und verhindert die Beteiligung der Gewerkschaften im Hause? Niemand ist auf diese Banditen angewiesen.
Und so weiter und so fort. Die Liste der Unternehmen, die man reinen Gewissens, gezielt dissen kann, ist lang. Wenn du dazu einen gescheiten Konsumverzicht entwickelst (Markenverzicht, Luxusverzicht), Verschwendung. Luxus und dumme Gewohnheiten vermeidest, bekommen eine Menge der Abripper das Fracksausen! Unsere berstende Kreativität ist gefragt, sturer Willen und Standfestigkeit.
Ganz großes Kino, lieber Martin!
Ich bewundere, wie du so viel Brisanz in einem knackigen Artikel ohne "Gelaber" um den heißen Brei und Pseudoargumente auf den Punkt bringen kannst. Toll!
LG, Chriddi
Oh, herzlichen Dank Christiane! Sicher weißt du, dass die Bewunderung auch ganz auf meiner Seite liegt. So ein Kommentar aus deiner berufenen, kritischen Feder bestärkt mich darin, doch noch alles richtig gemacht zu haben. Ich freue mich sehr über deinen Beitrag.
Der Artikel hat ja bei dir selbst angefangen. Weißt du noch @chriddi? Die Bemerkung über den Rundfunk. Seitdem habe ich daran gebastelt und dann kam das FFF–Bashing auf allen libertären Kanälen. Da musste ich viel umschreiben, aber offensichtlich hat sich das gelohnt.
Jetzt bringt mich deine Editierung doch noch zu einer Antwort auf die Antwort.
Natürlich weiß ich das noch und ich habe mich, bereits beim Lesen dieses Artikels, sogar gefreut, dass ich dich ein wenig inspirieren durfte.
Das ist der Unterschied zwischen uns: Ich "verstecke" meine Meinung eher in sarkastischen Kommentaren oder in künstlichen Lyrikformaten. Ich glaube, das ist reine Bequemlichkeit und die Unlust, mich auf dem Steem auf größere Diskussionen einzulassen, denn - abgesehen davon, dass ich den Sachverhalt niemals so gut ausdrücken könnte, wie du - ganz bestimmt wäre es sinnvoller, eindeutig Tacheles zu reden, als den Leuten Puzzleteile (die viele nicht mal verstehen) vorzulegen, die sie sich mühsam zusammen basteln müssten.
Natürlich lese ich auch viele andere Beiträge und Kommentare, dabei ist mir einer aufgefallen, in dem du sinngemäß schriebst, du würdest dich wundern, dass all die Pseudotheoretiker und "Basher" überhaupt einen vernünftigen Satz zustande bringen. Das ist übrigens ein sehr gefährlicher Punkt: Unter den größten Zicken, bei anderen den schwarzen Peter suchen Wollenden, von der Bewegung auffällig stark Getriggerten (Warum wohl?! Haha!) befinden sich ausgezeichnete Rhetoriker. Denen Paroli zu bieten, können manche nicht, trauen manche sich nicht zu und anderen ist es zu mühsam. Doch so fängt man Schäfchen, das hat die Geschichte schon oft gezeigt.
Mir ist es hier tatsächlich zu mühsam, mit denen in Diskussion zu treten. Ich stelle mich solchen Rhetorikern eher Aug in Aug, wenn sie zum Formulieren gar nicht so lange nachdenken können wie bei der Vorbereitung eines Textes und ich mich neben Worten auch der Mimik bedienen kann, um mein Empfinden von Inhaltsleere bei aller Sprachkunst zu verdeutlichen.
Feige? Bequem? Kann sein. Umso mehr freue ich mich, dass es User wie dich gibt, die die Gelegenheit beim Schopfe packen und auf hohem Niveau ganz klar und deutlich sagen, was Sache ist!
Aber 100%ig...
Liebe chriddi,
ehrlich gesagt rede ich auch lieber mit anderen unter vier Augen. U.a. auch, weil ich dem anderen dann in die Augen gucken kann.
Das geschrieben Wort fühlt sich oft viel zu hart an.
Das Problem an einer schriftlichen Diskussion ist, daß vieles Geschriebene leicht falsch gedeutet, ausgelegt und auch überhöht werden kann, was in einem persönlichen Gespräch sofort auf Nachfrage erläutert werden könnte.
Problematisch ist auch, daß sich bei Diskussionen in öffentlichen Foren so eine Art "Rudelbildung" und / oder Gruppenzwang verzeichnen läßt. Ruckzuck kochen dann die Wogen hoch und es ist eine feindselige Grundstimmung geschaffen, die es in einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht nicht gäbe.
Hallo Andy,
vielen Dank für deinen ergänzenden Kommentar.
Ja, das Problem von Missverständnissen ergibt sich aus den u.a. von Schulz von Thun aufgezeigten vier Ebenen der Kommunikation (Sachaspekt, Beziehungsaspekt, Appellfunktion, Ich-Botschaft). Im schriftlichen Bereich ist es schon eine Kunst a) des Verfassers, b) des Lesers, diese eindeutig rüberzubringen bzw. zu interpretieren. Nachfragen sind in der mündlichen Kommunikation direkt möglich (wobei ja oft noch im Raum steht, was der Empfänger überhaupt verstehen will), im Schriftlichen lässt sich kaum jemand darauf ein und wenn, kommen die Antworten so zeitversetzt, dass die ersten textbezüglichen Gedanken sich bereits festgesetzt haben und ein Umdenken nach Erläuterungen schwierig ist.
Die Rudelbildung gibt's aber auch "in echt", neben Rädelsführern ist die Menge der Mitläufer deutlich größer. Festgefahrene Meinungen werden dann nicht mehr hinterfragt, Feind bleibt Feind und Freund bleibt Freund. Mit etwas Abstand durch die Schriftsprache erhält man vielleicht eher noch die Möglichkeit, über seine Aussagen nachzudenken.
Weiter fällt mir in diesem "öffentlichen Forum" auf, dass unter sehr kontroversen Beiträgen oft ein und dieselben zustimmenden Kommentatoren zu finden sind. Sind das die Wendehälse? Die kennen wir auch aus mündlichen Diskussionen und Debatten.
Ich denke, anständige Kommunikation ist gar nicht so einfach, insofern erkenne ich auch in diesem Bereich auf dem Steem mal wieder ein Abbild der Gesellschaft.
Schönes Wochenende,
LG, Chriddi
Hallo Chriddi,
ich stimme Deiner weiteren Ergänzung zu. Verglichen mit anderen Foren ist Steem relativ gesittet, würde ich sagen - womöglich weil es noch recht übersichtlich und familiär ist.
Wendehälse habe ich jetzt allerdings noch nicht beobachtet, oder ich verstehe nicht genau, was Du damit meinst.
Ich kann in diesem Punkt nur für mich sprechen, und sage deutlich, daß ich zu meiner Meinung stehe. Bei aller Liebe zum Umweltschutz (ich wette, da kann ich mit allen hier locker mithalten) glaube ich, wie f50 nicht, daß es sich bei der Aktion um eine Graswurzelbewegung handelt, und ich glaube auch nicht, daß es den Initiatoren (also nicht dem armen Mädchen aus Skandinavien) um Umweltschutz geht. Sehr wohl glaube ich allerdings - nein, da bin ich mir sicher - , daß die Kinder, die von Grund auf unschuldig sind, wirklich nur Gutes im Sinn haben und wirklich Angst haben vor der Katastrophe haben. Gleichwohl lasse mich aber deshalb nicht davon abhalten, die übereinstimmenden Punkte mit denen, deren Meinung ich bei einem Thema in wesentlichen Punkten nicht teile, hevorzuheben.
Irgendeiner muß doch den Schritt machen und die Konversation aufrecht erhalten. Wir sind doch hier alle Menschen. Leben und leben lassen lautet meine Devise.
Ich wünsche Dir auch ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße,
Andy
Hallo lieber Andy,
nochmals danke!
Ich fange mal unten an: Stimmt und du hast recht! Und darum ging es in meiner Antwort: um die Kommunikationskultur. Nicht um die Verunglimpfung irgendeiner Meinung. Deshalb meine Nachfrage: Fühltest du dich durch meinen weiteren Kommentar angegriffen? So war der gar nicht gemeint, sondern ganz allgemein auf die Kommunikation auf der Plattform bezogen.
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Aber nehmen wir mal Greta. Keine Ahnung! Dazu fehlt mir das Hintergrundwissen. Egal ob eigeninitiativ oder gesteuert, ist Greta für mich nur eine symbolische Figur, die ob gesteuert oder nicht, eine große Bewegung angezettelt hat, über die sehr kontrovers diskutiert wird.
Unfair ist es jedoch, einzelne Aspekte aus einem globalen, von kaum jemanden zu überblickenden Zusammenhang herauszuziehen, diese so drastisch und oft rhetorisch gut darzustellen, dass sich viele Leser plötzlich als doof ertappt fühlen.
Eine ordentliche Erörterung basiert auf der sachlichen Darstellung von Pro- und Kontra-Argumenten, um abschließend seine eigene Meinung daraus abzuleiten und zu begründen. Beide Argumentationsketten müssen vorhanden sein. Das macht übrigen als einer der wenigen in der Regel @freiheit50 ganz ausgezeichnet, weshalb ich seine Texte sehr schätze, egal, ob ich seiner Meinung bin oder nicht. Der Klimawandel an sich ist viel zu komplex, um ihn als Ganzes zu erörtern. Kein vernünftiger Deutschlehrer würde "Erörtern Sie den Klimawandel" in Auftrag geben, sondern immer nur anhand einzelner Aspekte, die Pro- und Kontra-Argumente liefern.
Wenn ich hier z.B. fast wissenschaftliche Texte zur Photosynthese mit dem Fazit, CO2 ist also natürlich und wichtig und jeder, der das nicht weiß, habe wohl schon früher die Schule geschwänzt, lese, ist das einseitig und gleichzeitig die Diffamierung etlicher junger Menschen, die sich ernsthafte und auch erörternde Gedanken machen.
Selbstverständlich ist CO2 eine natürliche chemische Verbindung, die durch Verbrennung und Atmung entsteht und durch Pflanzen in Sauerstoff umgewandelt werden kann. Das bezweifelt hoffentlich auch niemand. Aber es geht doch gar nicht um das "böse" (und da kann man meinetwegen 20x den Hashtag #satire benutzen) Gas, sondern die Übersättigung damit. Wenn durch unser Verschulden kaum mehr Bäume da sind, kann diese Übersättigung nicht abgebaut werden und führt nunmal erwiesenermaßen zum Treibhauseffekt. Diese Tatsache fehlt bei den "liebes"-CO2-Beiträgen. Ja. Übersättigung findet auch gelegentlich natürlich statt, was die wochenlangen Atmosphärestörungen nach einem Vulkanausbruch belegen. Nun kann man überlegen, ob es sinnvoll ist, weiter zur menschengemachten Übersättigung beizutragen (Vulkane sind ja viel, viel schlimmer) oder eben nicht. Jeder für sich, ohne "böse" oder "lieb". Vielleicht ein Tropfen auf den heißen Stein, gleichzeitig höhlt steter Tropfen den Stein. Und einer muss beginnen, sonst kommt kein Regen zustande.
Gleichzeitig ist es unfair zu schreiben: "Liebe CO2-Gegner (so ein Quatsch, s.o.), denkt ihr auch an das Silikon in euren Handys, die Kinderarbeit für Textilien, die Plastikverpackung um euer Snickers..." Alle Aspekte des Umweltschutzes kann niemand auf Schlag berücksichtigen und mit solchen Totschlagargumenten jungen Menschen den Wind aus den Segeln zu nehmen, überhaupt mal irgendwo anzufangen, geht einfach nicht.
Wir wissen doch gar nicht, was bei der ganzen FFF-Bewegung herauskommt. Der Grundgedanke ist meiner Meinung nach sehr sinnvoll und sollte konstruktive, umsetzbare Vorschläge von allen (beiden?!) Seiten provozieren, statt sich gegenseitig die Köppe einzuschlagen.
LOL, das ist ja jetzt auch wieder ein ganzer Beitrag geworden. Wir müssen den Dialog auch gar nicht so intensiv fortführen, denn ich denke, wir beide sind uns, wenn auch nicht in jeder Beziehung, da schon sehr einig.
Liebe Grüße,
Chriddi
Liebe Chriddi,
ich erspare uns mit Rücksicht auf unsere Zeit und Nerven eine weitere Diskussion darüber, welche These nun vermeindlich erwiesenermaßen richtig ist, und welche Wissenschaftler nun Recht haben und welche nicht. Da wir beide fachfremd sind, bleibt uns nur übrig, auf die Statistiken zu gucken, die wir selbst gefäscht hätten (Konjunktiv) und/oder besser auf unser Herz und unseren Bauch zu hören.
Dein Kommentar war in Anbetracht der Hitzigkeit der allegemeinen Diskussionen hier und sonst überall, was mir durchaus nahegeht, sehr gut. Das Wort Wendehals bedurfte für mich einer weiteren Erläuterung, womit wir hiermit ja ein Paradebeispiel für das hätten, was wir beide vorher schon behandelt hatten. In einer Konversation von Angesicht zu Angesicht wäre das sofort zu klären gewesen. ;-)
Um die unsere Konversation jetzt nicht längemäßig total ausufern zu lassen, belasse ich es jetzt mal dabei. Von Angesicht zu Angesicht würde ich so gerne mal richtig ausführlich über dieses Thema reden. Schade, daß wir soweit auseinander wohnen.
Liebe Grüße,
Andy
P.S.:
Köppe einhauen - das gilt es zu verhindern! Vollste Zustimmung.
Das ist meine @Chriddi!
Du hattest einfach das Pech der späteren Geburt. Ich habe, von meinem 25. bis zum 28. Lebensjahr einen ausgezeichnet, subversiven Deutschunterricht in einer Gymnasialklasse genossen und tatsächlich aktiv gelernt, in Schriften die Intensionen des Senders zwischen den Zeilen heraus zu arbeiten. Daher bin ich auch schriftlich wesentlich stärker, als in jeder Diskussion. Ich denke halt zu langsam. Ein mündlicher Disput ist so gar nicht mein Ding.
Meine heiß geliebte Lehrerin in der Schule war ein Vollblut der 68-er Bewegung und zusammen gelebt habe ich damals mit einer weiteren Deutschlehrerin der gleichen Schule, die ein wenig später GEW-Karriere gemacht hat. Ich bin deutschverseucht. Nachdem sich in Hessen die politische Lage zuspitzte und reaktionäre Kräfte mittels Verfassungsschutz die links tickende Lehrerschaft zum Abschuss frei gegeben hatte, veränderte sich natürlich auch der Deutschunterricht. Textanalyse war zu gefährlich für das Establishment und die reaktionären Kräfte, die sich in den Landtagen zunehmend durchgesetzt haben, änderten die Lehrpläne. Bissige Textanalyse ist den späteren Schülern leider durch die Lappen gegangen.
Ich kann zu meinem großen Glück selbst kunstvoll versteckte Sender–Intensionen aus nahezu jedem Text klar heraus schnuppern. Als Adressat bin ich für solche Leute die reine Pest.
Hallo Martin,
ich habe deinen sehr interessanten Kommentar genutzt, um über meinen erlebten Deutschunterricht nachzudenken, der bei mir exakt in der 80er-Dekade stattgefunden hat. Warum ich mich in dieses Fach verliebt habe, vermag ich gar nicht recht festzumachen, an den Kollegen lag es nicht unbedingt.
In der 10. Klasse hatte ich einen sehr guten Lehrer, ich möchte behaupten, bei dem habe ich die Herangehensweise an kritische Texte gelernt. Da gab's allerdings hauptsächlich Brecht, der für junge Leser in meinen Augen eine Überforderung darstellt. Und Dürrenmatt, der hat mir mit seinen Bühnenstücken gut gefallen.
In der Oberstufe dann hatten wir einen wenig enthusiastischen Deutschlehrer, eher der Typ "Lest mal, steht auf dem Lehrplan." Bin mir auch bis heute nicht sicher, ob er selbst alle Werke, die er uns anbot, gelesen hat. Jedoch war er ein Fan der Gruppe 47. Grass wurde sofort meine große Literaturliebe, die mich auch durchs spätere Deutschexamen begleitet hat. Viel Böll. Walser, Bachmann, Frisch. Andersch, Handke und Plenzdorf. Wenn ich bedenke, was ich an moderner und postmoderner Aufarbeitungsliteratur alles gelesen habe, muss das im Zeitraffer geschehen sein, eine intensive Auseinandersetzung mit den Werken ist mir nur stellenweise in Erinnerung. Der ganze Bereich der "Neuen Subjektivität" wurde dann nur noch angerissen.
Doch, es gab auch hitzige Diskussionen über bestimmte Texte und deren Interpretation, aber du hast recht: Durch die spätere Geburt steckten wir da nicht mit Leib und Seele drin - man kann ja maximal nachvollziehen, wenn man die politischen und gesellschaftlichen Geschehnisse nicht selbst erlebt hat.
Ich selbst hatte als kleines Mädchen nur Angst vor den gruseligen Terroristen-Fahndungsfotos auf dem Postamt. Dass diese Personen zumindest durch ihr Ansinnen, nicht unbedingt die Taten, auch Helden einer großen, rebellierenden Bewegung darstellten, wurde mir erst weit nach dem Abitur klar - in der Schule wurde es totgeschwiegen.
Uups, so viel zu meinem kleinen historischen Exkurs... Was ich eigentlich damit sagen wollte: Einblicke ins kritische Analysieren zwischen den Zeilen habe ich auch ein wenig und ich mag die Pest!
Schönes Wochenende,
LG, Chriddi
Das hast du mal wieder schön geschrieben,, Christiane. Danke dafür. Warum hast du es nicht als Artikel gepostet? Super Thema, zu dem jeder seine Erfahrungen und Votes beitragen kann. Meine Literatur–Erfahrungen werden dich sicher arg enttäuschen. Trotzdem teile ich dir davon ein Wenig mit. Zur Anerkennung, weil du so ausführlich geschrieben hast, so offen warst.
Bei mir war nur wenig Literatur. Ein bisschen Dürrenmatt, Kafka, Frisch und Böll. Eigentlich bin ich so gut wie unbelesen, habe trotzdem viel gelesen doch alles wieder vergessen. Hesse und Nietzsche wurde zwischendurch rein gepackt und das viel zu früh. Da war ich noch nicht mal Zwanzig. Und viel später, überwiegend im Urlaub habe ich amerikanische Autoren genossen, von denen ich die Namen immer vergesse. Die habe ich immer am Stück gefressen weil sie saugut waren! Dem Hemingway schleifen die Eier auf dem Asphalt. Total ungenießbar. Stephen King ist gut. Trivial, aber immer fesselnd. Außer dieser Turm-Reihe, wo der Cowboy durch die Welten zieht.. Das war total unbrauchbar für mich und wurde weg gelegt.
Die Klassiker sind mir schon beim Anlesen derart auf den Keks gegangen, dass ich nicht einen davon tatsächlich zuende gelesen habe. Du weißt schon, der Fürstengünstling aus Weimar, sein Freuhd und Feind Schiller und so weiter.
Ansich bin ich kein großer Leser und daher auch sicher kein ausgesprochener Literaturliebhaber. Hinter den meisten Werken steckt, ganz schlicht, Mitteilungsdrang einsamer Menschen. Wobei ich selbst keine Ausnahme bin. Tja, und manchmal kommt dabei sogar was ganz Hübsches raus. Du siehst, ich bin für jeden gestandenen Bildungsbürger eine absolut taube Nuss. Du kannst dich mit mir gar nicht richtig über Literatur unterhalten.
Für wen? Ich bin gar nicht so erpicht darauf, meine Erinnerungslücken an die großen Denker der letzten Generation in die Welt zu posaunen. Gleichzeitig habe ich natürlich nichts dagegen, wenn hier der ein oder andere mitliest. Ansonsten ist mir ein kleiner Dialog sehr recht und an dieser Stelle passend - wie auch immer wir darauf gekommen sind.
Ganz bestimmt kann ich das, aber jetzt belasse ich es mal dabei. Wir müssen hier ja keine Bücher füllen. Stattdessen werde ich mich auf einem anderen Kanal endlich mal an ein paar Zeilen an dich machen, die schon lange überfällig sind, mir aber (von der zeitlichen Abstimmung meiner PC-Aktivität) dieser hervorragende Beitrag "in die Quere" gekommen ist. Das sind sie doch, die Beiträge, die der Steem braucht! Nochmals danke!
Nur noch so viel: Die Klassiker sind nicht zu verachten, Faust I ist der Hammer! Zum zweiten Teil kann ich mich nicht äußern, den habe ich nicht gelesen - meine damalige Sitznachbarin glücklicherweise schon... ;-)
Schönes Wochenende & bis bald,
LG, Chriddi
Bravo!
Hier noch eine kleine Bekräftigung eines Aspektes deines Beitrags:
https://www.irishtimes.com/life-and-style/people/why-is-greta-thunberg-so-triggering-for-certain-men-1.4002264?mode=amp
Liebe Grüße, @double-u
Danke für das Bravo und den Artikel aus der Irish Times, lieber double-u. Den Artikel ziehe ich mir noch rein…
Gerne!
Es freut mich, dass du anscheinend wieder ein bisschen Spaß daran gefunden hast, etwas zu schreiben.
Was die Auseinandersetzungen in oft recht langen Kommentaren angeht, befürchte ich allerdings für dich, dass du dich da verschleißt. Ich finde, es ist so viel Aufwand für fast immer so wenig Wirkung. Die meisten Gesprächspartner wollen sich doch in einem Gespräch gar nicht geistig bereichern; sie wollen nur immer wieder ihren gleichen Senf absondern.
Da stelle ich mir vor: Der Tino geht mal raus an die Luft, ein paar Schritte runter an den Main. ... Irgendwie fühlt sich das, zumindest bei mir in meiner Vorstellung, besser an ;-)
Lieben Gruß, @double-u
Gude wie!? Ich bin oft genug am Main und um den Main herum, mein Lieber. Ich muss mich ja bewegen, zu rein therapeutischem Zweck. @double-u, ich oute mich jetzt mal als Raffsack. Die Kommentare bringen mir einiges an STEEM dazu, ohne dass ich mir einen neuen Artikel aus der Nase popeln muss. So, wie deine jetzt sechs Kapitel in der Kneipe. Mein letzter Artikel hat zum Beispiel drei Tage Arbeit gekostet. Das war kein Spaß. Die Performance bringst du nicht sehr oft! Daher nimmt man die Votes für schnelle Kommentare doch gerne auch noch mit.
Darüber hinaus empfinde ich es schlicht als unhöflich, den Kommentatoren weder Zeit noch Aufmerksamkeit zu widmen. Schließlich haben sie mir ihre Gedanken anvertraut. Das sind Geschenke, die es zu achten gilt und da schaut man auch nicht auf die Qualität des Inhalts. Da antwortet man entsprechend.
Irish Times habe ich gelesen. Da liege ich ja thematisch und in der Aussage voll im Trend. Die Süddeutsche hat mich trotzdem noch nicht eingeladen, eine Kolumne zu schreiben.
Na, wenn dir deine umfangreichen Kommentare schnell von der Hand gehen, dann muss ich mir ja auch keine Gedanken machen ;-)
Ich war von mir ausgegangen: Ich bräuchte dafür Stunden.
Sag' mal ... war das Hüfte oder Knie?
Danke für dein Interesse. Ich bin ein neuer Hüft-Cyborg und muss nun meine erweiterten Fähigkeiten trainieren.
Ach, was ich zu deinen Kommentaren noch sagen wollte ...
Also, diese Einordnung kann man für dich hier auf dem Steem nun wirklich nicht vornehmen, mein Lieber!
Schönes Wochenende!
Aber sowas von richtig, denn !BEER ist wichtig.
Daher auch die neue Freibier for Future Bewegung. Bei uns in der Eckkneipe haben sie schon so ne T-Shirts an :-)
Die Brandenburger in ihrer Eckkneipe sind mir trotzdem sympathisch. Zum Glück höre ich sie ja hier nicht reden. Vermutlich haben sie ansonsten die gleichen Sprüche drauf, wie der Gärtner von nebenan (Des schwedische Bankert…).
Das Thema gibt es in Brandenburg nicht :-). Ansonsten würdest Du die Sprüche lieber nicht hören wollen. Das ist sogar mir teilweise zu viel ... :-)
Das geht hier glaube ich auch los.
Diesen Freitag wird auch in meinem Dorf zur Rettung des Klimas marschiert, Treffpunkt ist die Markt Bar.
Mal sehen ob es Freibier gibt, so oder so ich bin dabei. 😎
Ich war auch schon mal dabei und hab mich sogar fotografieren lassen. Man weiß ja nie, hat meine Oma immer gesagt. Und die hat vier Regimes in ihrem Leben erlebt - die musste es wissen.
Ich küsse deine Augen.
Danke lieber Oliver! Ich freue mich, dass du meinen Text gelesen hast. Da kommst du mal aus der Code-Ecke raus und denkst was ganz anderes.
Wer noch?! Auf die Augen! Bitte nicht so nass!
Code-Keller. Solche Texte sind wirklich Balsam für die Seele. Vllt. is der ganze Kram ja doch nicht komplett für den Ars**.
Danke.
Den Arsch heben zur bürgerlichen Revolution. Was besseres kann uns gar nicht passieren. Damit lösen wir viele Probleme auf einen Streich.
Ich! Aber wirst du dann nicht zur Prinzessin?
Komm schon @redpalestino! Trau dich! Der Frosch wurde zum Prinzen. Das mit der Prinzessin ist ein Fake der Humoristenfraktion. Darin wird außerdem die Prinzessin zum Frosch. Ich habe dazu noch ein schönes Filmchen von Rautie im Portfolio. Ist aber in Flash (hieß das .fla so?). Das bekomme ich leider nicht auf die Chain und lesen kann das Format auch niemand mehr.
Make love, not war - so ähnlich hieß es doch, oder? ;-)
Seit 1968. Hält sich nur niemand dran. Mit Krieg wird man schneller reich.
Ja, keiner hält sich dran. Wir beide könnten das auch schon mal für uns machen. Dann müssen die anderen Milliarden Menschen nur noch alle mitmachen, und schon wäre alles gut.
Hart und fair in der Sache diskutieren sollten wir. Wir müssen ja auch nicht alle einer Meinung sein. Aber einen verbalen Krieg möchte ich auch nicht. Das heißt auch nicht, daß man mir nicht widersprechen soll.
Ein bedenkenswerter Ruf aus dem berufenen Munde unseres geschätzten Frosches! Ich stimme dir in vielen Punkten zu. Echte Graswurzelbewegungen haben schon immer meine Smpathie gehabt. Ich habe nur (abgesehen von der tatsächlichen Brisanz der angesprochenen Probleme) ein wenig Bauchgrummeln, wenn ich Antifa-Vertreter und deren Fahnen auf den Demos sehe. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass uns Greta so wie einst Jesus vom Himmel geschickt wurde. Sie scheint mir vielmehr eine hervorragend gecastete Marionette (von wem auch immer) zu sein. FFF ohne Antifa und entrückte Schutzheilige wäre mir lieber.
Bist du sicher? Wo finde ich Bilder von den FFF-Demos in China, Indien, Brasilien, Indonesien, Saudi-Arabien, NordKorea, SüdKorea, Russland, Nigeria, Tschad, Ägypten usw.?
Ach ja, und dass man Kinder zum schulschwänzenden Demonstrieren nötigt (wie vereinzelt berichtet wurde), finde ich auch nicht so spaßig.
Lieber @freiheit50, geschätzter Weggefährte,
weil du in deiner nur teilweise netten Antwort Strategien nutzt die genau dem entsprechen, was ich zuvor kritisiert habe, ist meine Replik auch nicht nur nett. Aber du stehst unter dem Schutz meiner Gefühle und daher bin ich ausnahmsweise bereit, einigermaßen sachlich zu bleiben.
Hast du von denen mal auf die Nüsse bekommen? Deine Anti-Antifareflexe fallen mir schon lange auf. Die Menschen von der Antifa sind tatsächlich die allerschlimmste Sorte Spießer die ich je kennengelernt habe, aber sie sind wenigstens dabei! Im Gegensatz zu dir und vielen anderen, gesellschaftlich relevanten Gruppen.
Aus dem Zusammenhang reißen, heiße Luft reinblasen (gezielt diffamierende Wort– und Symbolauswahl!!!) und den Feind in sein Gegenteil verkehren. Pfui, Deine Argumente waren schon mal weniger bösartig. Wenn ein mutiges Mädel anfängt, die Welt zu bewegen kann man nur inständig hoffen, dass sie von verantwortungsvollen Erwachsenen getragen wird!
Bist Du dir sicher, dass die Frage ernst gemeint ist?! Ich habe mich bemüht, tatsächlich sachlich darüber nachzudenken. Deshalb antworte ich auch relativ spät. Deine Aufzählung entspricht so ziemlich genau allen Problemstaaten, mit denen die Menschheit noch immer gezwungen ist,zu leben. Wer dort demonstriert, bekommt schwerwiegende Probleme und könnte schlimmstenfalls sein Leben dabei lassen.
Du bedienst dich weiter, einer von der Rechten abonnierten Kommunikationstechnik. Dieser Spaltpilz wächst überwiegend in ihrer Meinungsblase. Aber das weißt du. Ich sehe ja deine Kommentare bei den Artikeln der einschlägigen Meckerziegen. Meldungen aus dem Zusammenhang reißen, zum Skandalösen aufblasen und als ernstzunehmende Tatsache verkünden, ist Standard bei denen. Sollte es sich tatsächlich so verhalten, wie du ganz bewusst kolportierst, bin ich der festen Überzeugung, dass es selbst bei den Treffen deiner Rolex-glitzernden Edelmetallvereinigungen genug Gruppenzwänge gibt, denen auch du dich völlig kritiklos hingibst. Weil es alle tun und du nicht einmal merkst, einer idiotiebehafteten Konvention zu folgen. Wir alle wissen vom Schulhof, dass dieser Vorgang bei Kindern noch um einige Nummern schärfer durchgezogen wird, als im schnieken Tagungsraum unter ganz besonders schlauen Hodlern.
Deine süffisanten Fragen und Aussagen dienen alleine dem Zweck, den üblichen Reflexen Vorfahrt zu gewähren, unter maximaler Verunglimpfung des Themas sowie des Adressaten. Das ist schulbuchmäßige Bilderbergschule. Dort bekommst du für deinen Kommentar eine Eins. Ich nehme mir daher die Freiheit, dich zum Abschluss ebenfalls sinnfrei zu behandeln:
Hast du gesehen, wie diese meckernde Ziege das Schaf geworfen hat? Nein? Aber ich habe es gesehen. Die muss der Teufel gedeckt haben!
Bravo und Applaus!
Herzlichen Dank Peter.
An dieser Stelle verzichte ich auf eine Gegenrede. Ich will die Blockchain nicht zum entgleisen bringen. Erfreue dich an den vielen zustimmenden Kommentaren, bei deren Verköstigung ich dich ich nicht stören möchte.
Einen herzlichen Gruß ins schöne Hessen!
Danke lieber @freiheit50! Du bist eben ganz zuerst der kluge Mann. Es macht auch keinen Sinn Diskussionen zu führen, um Recht zu behalten. Schließlich sitzen wir alle in einem Boot und müssen zum Konsens finden, anstatt weiter maximal aufeinander einzuhacken Und Ja, ich genieße tatsächlich die reichhaltige Zustimmung zu meinem Artikel. Das ist ziemlich beeindruckend.
Danke dank danke, lieber afrog - ich wäre fast vom Glauben abgefallen.
Du hast jetzt aber echt Größe gezeigt! Chappeau!
Ich danke dir fürs Lesen und die Zustimmung Andy. Es ist ein verdammt gutes Gefühl, als Autor mal wieder den richtigen Nerv getroffen zu haben und so eine breite, wie herzliche Zustimmung zu erfahren. Dabei habe ich lediglich geschrieben, was tatsächlich passiert.
Lieber Afrog, den Nerv hast Du in der Tat getroffen. Vieles in Deinem Artikel finde ich auch echt zutreffend.
Meinen Respekt habe ich dir v.a. dafür gezollt, daß Du mit freiheit50 - den ich sehr schätze - nicht weiter in den Clinch gehst. Das zeigt wahre Größe. Weder er noch ich wollen doch hier oder sonst irgendjemandem etwas Böses.
Ich ziehe meinen Hut davor, daß Du hier Charakter gezeigt hast. Das schafft nicht jeder. Nochmal chappeau.
Wenn wir aufhören miteinander zu reden und nur noch übereinander, dann haben die "Eliten" wirklich schon gewonnen - um da mal indirekt auf sco einzugehen.
Sehr aufmerksam, dass du das mit @freiheit50 bemerkt hast, Andy. Ich mag ihn einfach nur gerne und denke, dass es bei ihm auch nicht viel anders ist. Daher bestand auch kaum Gefahr, dass wir anfangen uns zu fetzen. Außerdem bin ich auf dem Steem, weil ich den irren Stil auf Facebook nicht mehr ertragen konnte. Wir Steemians beweisen schon lange, dass Auseinandersetzung auch versöhnlich und wohlwollend funktioniert. Außerdem sollten der Artikel, oder die Kommentare gar nicht spalten, oder anklagen. Daher tut es mir auch schon leid, dass ich den armen Freiheit so scharf angefallen habe. Statt weitere Gräben aufzureißen, müssen viel eher die Kräfte vereint werden. Sonst wird das nie was.
Klug und weise, finde ich.
Gut gebrüllt, Frosch
Danke, gequakt! Der Brüllfrosch ist in Mitteleuropa nicht heimisch.
Den Satz, lieber @afrog, bitte mit fetten Rahmen drum neu positionieren.
Den Wohlständigen bei uns ist Demokratie genauso egal ist wie Freiheit, das sind nur Worthülsen.
Dass die Wohlstandskinder Wohlstandskinder sind - dafür können sie nichts.
Mir ist nicht ganz klar, was die eigentlich wollen, hab auch noch nie was von einem Aufstand der Satten gehört, aber irgendjemand hat mir erzählt, dass das kollektive Wegschmeißen hochgiftiger Smartphones eine neue Form der Selbstgeißelung geworden ist unter der Avantgarde der FFF-Bewegung.
Wenigstens das ist konsequent. Ich sach ja immer: nicht labern, sondern mit gutem Beispiel vorangehen.
Auch da dürften wir uns einig sein.
Jepp Christoph! Danke für den Kommentar. Du bringst das noch mal richtig plastisch auf den Schirm. Satte Bürger müssen dazu bewegt werden, Revolution zu machen. Genau das Kunststück ist es, was der Souverän nun schaffen muss. Schließlich werden die Klopse derentwegen eigentlich gemeckert wird, immer gigantischer. Die Gegenseite ist von ihren Erfolgen nämlich geradezu beflügelt. Das Kapital verfügt bereits über die Ressourcen des Souveräns. Seine beflissen hilfreichen Politiker, die Legislative muss gekappt werden! Das ist immerhin ungefährlicher, als sie zu köpfen.