Weg zur Klarheit

in #deutsch5 years ago (edited)

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Zen am Morgen. Bild von jarooncmu, bei pixabay.

In diesem Artikel wird, aus gegebenem Anlass, eine so bekannte wie bewährte Technik zur Herstellung geistiger Klarheit vorgestellt. Die Übung kann auf viele einfache, manuelle Tätigkeiten und jedes primitive Werkzeug übertragen werden, was aber nur für Fortgeschrittene gilt. Mit Hilfe eines Besens funktioniert die Methode gut bei Anfängern, die keinen Meister zur Hand und von Zen höchstens eine vage Vorstellung haben. So, wie es sich etwa beim Autor dieser Zeilen verhält.

Einzige Voraussetzung für Zen ist es, seinen Geist einer ungewohnten Mentaltechnik zu öffnen. Wer z.B. mit dem erlernten Verhaltensinventar aus dem eigenen Kulturraum bei einem kniffligen Lebensproblem zu keiner Entscheidung findet, sollte versuchen den Weg des Zen zu gehen. Zen ist keine Handlungsanweisung, auch keine Religion. Es ist nur die Kunst, einen Weg ohne Ziel zu gehen. Wieso der quakende Tümpelguru jetzt mit Zen heraus rückt?

Das entspringt dem Blog des Autors @b-s, der in seinem Artikel um Hilfe bat, was nicht nur Frösche im Tümpelinstitut für mutig halten. B-S wurde kürzlich, mit akademischem Grad versehen, aus seiner alma mater entlassen und wirkt orientierungslos. Niemand sagt ihm mehr, was als Nächstes zu tun ist. Da sucht er nach Klarheit für die gewichtige Entscheidung, welcher berufliche Weg nun einzuschlagen ist. Er schwankt zwischen Neigung und Ratio. Statt die Entscheidung zu treffen, spielt er stunden-, ja sogar tagelang Computerspiele. Durch Zerstreuung glaubt er, der Qual der Wahl zu entkommen, doch das Spiel hilft ihm nur über die Zeit. Zur Lösung des Problems trägt es nichts bei.

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Möbiusschleife von David Benbennick, bei Wikipedia.

B-S ist gefangen in einer Endlosschleife quälender Gedanken. Menschen haben kein Wissen von der Zukunft, sind aber gezwungen laufend Entscheidungen zu treffen, die künftig Fakten schaffen. Da fühlt sich mancher überfordert, was leicht in Zweifel und Verwirrung mündet. Es macht jedoch keinen Sinn das Thema weiter zu vertiefen, ohne den Hinweis auf einen weit verbreiteten Irrtum, der zweifellos auch dem Hilferuf von B-S zugrunde liegt. Bauch und Kopf sind keineswegs Antagonisten. In einem rundum gesunden Menschen wirkt ausschließlich die Synthese dieser beiden Nervengeflechte als verlässliche Impulsquelle für das Handeln.

Es geht bei der folgenden Zen-Übung also darum, den Geist zu leeren um diese Synthese wieder zu normalisieren, die aus dem Ruder gelaufen ist. Kern der Übung ist, den Geist zum Schweigen zu bringen. Schweigt die Ratio still, hat das Affektzentrum im Bauch keinen Anlass mehr, alarmierende Impulse durch den Körper zu jagen. Rein physiologisch betrachtet, kommt es während der „Auszeit des Geistes“ also zu keiner Adrenalinausschüttung mehr. Quälende Beklemmung wird gelöst und der Körper entspannt sich.

Besonders in einer Situation, wo ein Gedanke den nächsten jagt, ist dieser Schnitt im Denken das einfachste Mittel. Man muss das nur üben. Der Übende tilgt dabei konsequent jedes Angebot des inneren Stichwortlieferanten, der unablässig Bilder und Begriffe abfeuert in der Absicht, dem Geist Stoff zum Weiterdenken anzubieten. Das ist normal. In Momenten, wo man Probleme lösen möchte, ist es aber kontraproduktiv. Weil einer Zukunftsstrategie, nach logischem Ermessen, eben keine rein rationale Entscheidung zugrunde liegen kann, gerät man in eine Zwickmühle. Niemand kann in die Zukunft schauen, was aber kein Anlass für Verzweiflung sein muss.

Wach und gelassen lehnt man also jedes Angebot des Geistes ab und lässt all seine Gedanken ziehen, wie Wolken am Himmel. Ertappt man sich im Üben beim Weiterdenken eines Gedankens, das wird am Anfang garantiert passieren, spricht man im Geiste einen kurzen Spruch, oder ein leicht zu merkendes Wort, um jedes der angebotenen Bilder als uninteressant zurückzuweisen. In der fernöstlichen Kultur wird so ein Wort oder Spruch „Mantra“ genannt. Das kann sich jeder selbst ausdenken. Nutze dein Mantra während der Übung, wann immer dein Geist versucht, dich wieder in einen neuen Gedanken zu verwickeln. Schon beim Verhindern des Denkens wirst du spüren, wie sich der Geist leert. Er wird schwächer und schwächer, bis er verstummt. Jetzt beherrschst du den Geist. Das lernt man ganz schnell, weil die Mantra-Technik zuverlässig funktioniert.

Keine Angst, man erhält den kompletten Inhalt seines Geistes nach der Übung zurück. Er wird dann in neuer, engerer Verbindung mit dem Bauchgeflecht zuverlässiger genutzt, als vor der Leerung. Sicher wird niemand schon nach der ersten Übung alle Probleme im Schlaf lösen. Es handelt sich um eine Art Reset zwischen Kopf und Bauch, was man tatsächlich üben muss. Beherrscht man die Technik, leert Zen den Geist, erfrischt das Herz und gibt dem Leben seine Grundordnung zurück. Ich bin übrigens weder Schüler, noch Meister, praktiziere Zen aber gerne bei der Hausarbeit, beim Straße- und Hofkehren, oder der Gartenarbeit. Wie das ganz ohne Meister gelingen kann, ist mir kein Rätsel. Jeder Mensch ist ein Naturtalent. Man muss nur tun, was man auf dem Weg der Unachtsamkeit verlernt hat. Also, weiter im Zen-Takt.

Nimm deinen Besen, geh hinaus und kehre die Straße, ohne auch nur ein Blatt liegen zu lassen. Über das Kehren selbst muss kein Mensch nachdenken, weil es automatisch funktioniert. Siehst du Dreck, denke bloß nicht darüber nach, wo er her kommt. Denke nicht über seine Beschaffenheit nach. Das interessiert dich alles nicht. Wann du endlich mit dem Fegen fertig bist, ist die unwichtigste Frage überhaupt. Werde still im Inneren!

Mit Hilfe des Mantras stellen sich beim Fegen alle Gedanken ab. Schon bald funktioniert das auch ohne Mantra, auf Kommando. Es ist ist einfach nur eine Frage der Übung. Kommt man beim Fegen wieder ins Denken, was bei Anfängern völlig normal ist, ist es mit dem Mantra einfach zu tilgen. Sobald man sich beim Denken erwischt, spricht man das Mantra in sich hinein. Ohne die Hoheit über das Denken funktioniert kein Zen. Die wiederkehrende Bewegung unter vollkommener, geistiger Leere, schafft nachhaltige Klarheit. Die Verbindung zwischen Kopf und Bauch funktioniert mit der Zeit wieder. Sie bleibt auch nach dem Üben wirksam und je öfter geübt wird, desto klarer ist zu erkennen, was als Nächstes getan werden muss.

Blicke beim Üben bewusst nirgendwo hin, als auf den Besen. Bewundere, wie er perfekt seine Aufgabe erledigt. Diene dem Besen, während er der Sauberkeit dient. Lasse deine Bewegungen so rund, wie geschmeidig fließen und erkenne vorhandene, innere Widerstände. In einem Zustand verlorener Orientierung entstehen Blockaden im Bewegungsapparat, die sich als Schmerz bemerkbar machen können, wenn man sie nicht Schritt für Schritt überwindet. Ist dann alles im Fluss, werden Besen und Übender Eins und Zeit existiert nicht mehr. Wo es keine Zeit gibt, existieren auch Zukunft und Vergangenheit nicht mehr. Im Hier und Jetzt angekommen, ist man genau dort wo sich jeder Mensch befinden sollte. Hier und Jetzt, das ist nicht alleine ein Zustand in der Zeit. Es ist der Zustand, in dem der Kopf mit dem Bauch harmonisch Entscheidungen trifft und Aufgaben mit Freude erledigt werden, die man sich selbst ausgewählt hat. Spätestens nachdem auf dem Weg des Zen erkannt wurde, dass es kein Richtig und kein Falsch gibt, weiß man, dass Zen der Weg ist.


Strohbesen von Mauzile, bei Wikipedia.

Mit einem Reisig- oder Strohbesen funktioniert die Übung wunderbar umweltfreundlich, ganz ohne Kunststoffabrieb. Die Bauart dieser Besen ist auch besonders gut geeignet, weil es sich damit optimal arbeiten lässt. Ob man sich nach rechts oder links dreht, diese Besen funktionieren in jeder Bewegungsrichtung gleich. Das gebräuchliche Werkzeug, mit Borsten unter einem Querbalken, funktioniert nicht so gut, weil man nicht denken soll während der Übungen des Zen.

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Sehr interessant, erhellend und bereichernd für mich! Du verstehst das Thema in einfachen, klaren Worten zu vermitteln, was für mich die Hürde, so etwas tiefgreifendes neues umgehend zu beginnen, ungewohnt niedrig setzt. Danke! Ich werde es wie @ivyfit auch beim Laufen üben, ohne Musik.

Resteem

Sehr gut. Ich freue mich über deine Resonanz . Es ist wohl auch der Sieg des Willens über den eigenen Geist, was fördernd wirkt und, selbstverständlich, die heilsame Stille in Kopf und Bauch.

sehr interessant, hatte meinen ersten zustand völliger leere, bei einem "fließband job", wo ich usb kabel etc in ihre verpackung hineingetan habe, es schnell nur noch automatismus wurde und dann vor den augen verschwamm.

Meditiere aber lieber im Sitzen, ohne etwas dabei zu tun.(fühlt sich für mich irgendwie besser an)

Sollte mir mal wieder die zeit nehmen, danke für die erinnerung.

Danke fürs Lesen und Kommentieren. Klar. Meditation funktioniert auch wunderbar.

Laufen ist mein Fegen. Ich verstehe sehr gut, was du meinst.

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Danke fürs Lesen und deine Antwort, Ivy.
Mir ist Laufen viel zu anstrengend. Fegen ist für die gut geeignet, die sich nicht unbedingt körperlich auspowern möchten. Das mit dem Kopf leeren ist mir schon anstrengend genug. Aber ja, das Laufen ist auch sehr gut geeignet wie alle Tätigkeiten, die ohne großes Nachdenken ausgeübt werden können. Dabei Musik im Ohr zu haben, entwertet die Übung allerdings.

Fegen hat den großen Vorteil, dass es danach auch noch sauber ist, kann man vom Laufen leider nicht behaupten. ;-)
Ich finde, du hast das sehr schön beschrieben, was im Körper und vor allem Geist vor sich geht, daher habe ich sofort den Bezug zu meinen Läufen gesehen.
Fegen sollte ich aber auch mal in Betracht ziehen ...

Zur Musik: Bei mir ist das irgendwie anders. Ich kann nur dann richtig gut abschalten. Also doch mal fegen ...

Schön, dass wir darüber „sprechen“. Das ist ein ganz wichtiger Punkt.
Es geht im Zen ganz besonders um die absolute Stille des Geistes. Die ist mit Musik unmöglich herzustellen. So sehr man es auch zu fühlen glaubt ist das doch, wie Daddeln. Wie das Spiel hilft Musik nur über die Zeit.
Die Übung wirkt ja gerade dadurch, dass du lernst aktiv das Denken zu unterbinden. Wie soll das funktionieren, wenn statt dessen Musik alles überdeckt?

Guter Punkt. Ich habe die Musik immer als mein “Mantra” gesehen, weniger als Bewussten Faktor (wenig Gesang; Rhythmus, der den Takt der Fuße vorgibt) ich bin wohl noch nicht so weit den Geist ohne Hilfsmittel abschalten zu können. Wie ein Reset fühlt sich das Laufen dennoch an und mich überkommen dabei viele “Momente der Klarheit”. beim “Daddeln” kann ich das nicht behaupten, da habe ich eher das Gefühl Zeit verloren zu haben.
Ich werde das wohl nochmal intensiv überdenken.

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Das finde ich gut. Du kannst mir deine Beobachtungen jederzeit unter dem Artikel mitteilen. Ich bin kein Guru, weiß nicht alles und bin sehr interessiert an anderen Erfahrungen. Zumal ich auch kein Läufer bin, der bis zum Kick der körpereigenen Psychodroge rackert.

Wie heisst es so schön?

IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT!

!COFFEEA

Sehr schöner Artikel.

Grundsätzlich ist es meiner Erfahrung nach äußerst wichtig sich von so vielen sensorischen Stimuli wie nur möglich zu befreien, da sie unsere mentale Klarheit vernebeln und uns im wahrsten Sinne des Wortes über die Zeit hinweg dazu trainieren, keinen klaren Gedanken mehr fassen zu können. Oft neigen wir dann zu eher unnötigen und klammheimlich energiezerrenden repetitiven Handlungen, die in unserem Gehirn einfach im Autopilot-Modus abgespeichert sind.

Ich persönlich habe genau aus diesem Grund vor einiger Zeit mich dazu entschieden, so viele externe Stimuli wie möglich aus meinem Leben zu streichen, zum anderem auch deswegen, um der Abstumpfung meiner Begeisterungsfähigkeit entgegenzuwirken und Lebensfreude zurüchzugewinnen. Ich habe einfach für mich festgestellt, dass es langweilig ist, so von materialistischen Erfahrungen und Gütern überflutet zu werden, egal ob Musik, Videos, Bücher, Kleider oder Reisen. Das ist dann auch kein Verzicht meinerseits in dem Sinne, sondern eine aus freien Stücken getroffene, gewollte Enthaltung, um mich einer balancierten inneren Ausrichtung wieder öffnen zu können. All das sind auch Anpassungen in meinem Leben, um mental frei und präsent sein zu können. :)

Wunderbar! Herzlichen Dank fürs Lesen und ganz besonders für deinen weiterführenden Kommentar, in dem ich so viel von meinem Leben erkennen kann. Genau das ist es, was auf dem Weg des Zen entsteht. Leider steht der Weg ohne Ziel dem Streben einer Konsumgesellschaft direkt entgegen. Da wird man zum Stein im Fluss.
Und ja, dabei ist nicht etwa Verzicht im Spiel, sondern eine geradezu unverschämte Steigerung der Lebensqualität. Danke!

Schön beschrieben! Ich verwende auch so einen Besen. Und ich übe Zen bei der Garten-, Küchen- und Hausarbeit. Auf diese Weise gibt es keine "langweiligen" Arbeiten.

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Danke fürs Lesen meiner Hausarbeit und vor Allem für den Kommentar. Es ist ein gutes Gefühl von einer Übenden so nett bestätigt zu werden.

Für ungeübte Mitleser will ich noch erklären, dass Zen mit dem Zustand der Langeweile vollkommen aufräumt. Die existiert nicht auf dem Weg ohne Ziel. Weil Übende im Hier und Jetzt sind. Wiederholungen werden nicht als solche empfunden. Fortgeschritten Übende erledigen mit Freude, was zu erledigen ist. Mit Kopf, Bauch und ohne Gedanken.

Wer denken will, soll nicht arbeiten und umgekehrt.

Das ist kein Widerspruch zu Tätigkeiten, die ohne Gedankenarbeit nicht ausgeführt werden konnen.

Warum?

Sehr interessant, vielen Dank!
Wie misst man eigentlich die Effizienz des Besens?

Danke dass du es gelesen hast.
Besenfrage:
Kraftaufwand pro Quadratmeter x Standzeit?
Die Strohbesen sind recht schnell abgenutzt. Aber sie kehren gigantisch gut.

War eine Fangfrage, Antwort: Mit dem Kehrwert.
Aber im Ernst, ich mag diese Art von Besen auch lieber.

Hihihi! Gefangen!

Das Leben im Hier und Jetzt ist schon eine große Aufgabe für so manchen und unser Lebensstil verleitet ja auch zum ständigen Abschweifen.
Die Aufmerksamkeit sinkt ständig und es ist schon wirklich schwer geworden Aufmerksamkeit für ein Thema zu bekommen.
Ich habe noch keine Erfahrung mit Zen aber mein Trading hat mich wohl auch zu dem Punkt gebracht.
Ich schätze mal jede Methode die einen zwingt mit sich selbst klar zu kommen und die wirren Gedankengänge abzuschalten, bringt einen weiter.
Vielleicht sollte mantales Training ja auch mal in der Schule gelehrt werden, sodass die Schüler einen größeren Fokus auf Sachthemen erhalten und sich nicht in irgend welche Fantasiewelten flüchten, sobald das Thema nicht interessiert oder überfordert.

Tja, das wäre möglich in Sport, Kunst und Ethik. Aber solange die Kultusminister denken, dass Zen-Techniken Esoterik und die genannten Fächer nicht so wichtig sind, solange wird dein sehr vernünftiger Vorschlag nicht greifen. Die Lehrpläne sind Kopfgeburten katastrophal deformierter Menschen, die in einer verlogenen Gesellschaft sozialisiert wurden. Sollte diesem verqueren Setup zufällig was annähernd Vernünftiges entspringen, haben die Bürger schon den Hauptgewinn gezogen.
Wenn du siehst dass was falsch läuft, heißt das noch lange nicht dass es Wege gibt, es zu ändern. Die Bildungspolitik ist fest in den Händen von Wirtschaft und Kirche. Da kommst du nicht ran.

Ja so wie unser Schulsystem momentan läuft, sind die Schüler wenig für die zukünftigen Aufgaben vorbereitet.
Ich sehe aber auch eine langsame Veränderung, auch hier in Deutschland.
Die Zeiten für die stumpfe Ausbildung von Arbeitskräften ohne Eigenmotivation und Kreativität, sind wohl bald vorbei.
Die neuen Jobs haben eine ganz andere Aufgabenstellung, was man ja an einigen Jobs, z.B. bei Google und Co. ganz gut sieht.
Ich finde es immer nur schade, dass wir innovative Ideen und Lebenseinstellungen, meist schnell abwürgen und dadurch kollektive Spätentwickler sind.

Ich finde es schade, dass hinter der Verbreitung nahezu jeder Ideologie, Religion und Innovation primär die private Bereicherung einiger Weniger steht und nicht etwa der natürliche Altruismus, um dem Wohle aller Menschen zu dienen.

Dem liegt der fatale Irrweg zugrunde, dass jedem Individuum zwingend eine Art Brauchbarkeit, also Wertigkeit zugeschrieben wird, deren Maßstab aus der Beliebigkeit des Dünkels stammt. Das entspricht nicht dem Weg des Zen. Hochmut, geboren aus der Gier, ist das Resultat einer vorsätzlichen Trennung von Kopf und Bauch.

Aufgrund egosistischer Motivations- und Handlungsmuster werden auch prinzipiell gut gemeinte Taten, stets von zerstörerischen, tödlichen Erscheinungen begleitet.

Ok das ist ja etwas ziemlich grundsätzliches.
Zunächst muss ich mal sagen dies ist meine persönliche Auffassung und nichts aus irgend einer Ideologie, Religion usw.
@hannelore hat auch schöne Texte über Naturvölker geschrieben, wo die Mitglieder altruistisch handeln und alles teilen.
Diese Konzepte finde ich gut und eratrebenswert, jedoch hat sich der Kapitalismus durchgesetzt.

Die Erfindungskraft im Konkurrenzdenken ist einfach gigantisch.
Anstatt sich mit einer Sache zufrieden zu geben, versucht man ständig sein Produkt zu verbessern, um den Markt zu dominieren.
Die Materielle Welt in der wir uns befinden, ist das beste Beispiel dafür, auvh wenn einige auf der Strecke bleiben.
Ohne das System toll zu finden, sehe ich den Nutzen durch innovative Produkte.

In der Zukunft wird die Welt ja vielleicht mal wieder anders denken.
Ich sehe ja auch, dass wir momentan bis ins letzte Eck durchkommerzialisiert sind und Dinge wo früher aus Nächstenliebe oder Nachbarschaftshilfe etwas umsonst getan wurde, da wird heute die Hand aufgehalten. Selbst die Liebe und menschliche Nähe hat einen Preis bekommen. Solange wir aber ständig von allen Seiten hören und sehen wie schön ein materielles Leben ist, streben wir halt nach immer mehr und vergessen immer mehr die Menschlichkeit. Vielleicht wirkt der
Klimawandel als ein großer Gleichmacher und lässt uns wieder mehr zusammenrücken und handeln.
Ich versuche immer realistisch an die Dinge heranzugehen, denn Dinge verändern sich meistens im laufenden Bertrieb.

Das ist wieder ein wunderbarer Tümpel-Artikel, ganz nach meinem Geschmack, lieber @afrog!
Und ich bin mir sicher, dass deine Gedanken zum Zen ganz ohne "klugscheißende" Ratschläge nicht nur @b-s eine ganz große Hilfestellung für schwerwiegende Entscheidungen, die jeder grundsätzlich wohl nur mit sich selbst ausmachen kann, bieten.
Das Leben im Hier und Jetzt, die Suche nach der eigenen Mitte, ist eine Disziplin, in der ich mich, ohne es je "Zen" genannt zu haben, schon lange mehr oder weniger zu üben versuche. Wahrlich nicht leicht, oft habe ich leider sogar das Gefühl, "dagegen" resistent zu sein.
Aber wie du so schön sagst, macht Übung auch ohne Meister den Meister, und so werde ich mir gleich den Laubrechen schnappen und meine Gedanken auf Durchzug schalten. Okay, bei dem Gartengerät muss man auf die richtige Haltung achten, wenn man dies aber seit Jahren im Herbst über Wochen tut, geht es wie Radfahren in Fleisch und Blut über und die Tätigkeit ist dazu geschaffen, Gedankenfreiheit, wenn nicht zu garantieren, zu ermöglichen.
Hab einen schönen, innerlich ausgeglichenen Wochenstart,
liebe Grüße,
Chriddi

Danke für deinen Kommentar, liebe Christiane. Der Witz ist tatsächlich, dass es jeder kann und nur wenige es versuchen. Weil kaum jemand die einfache Technik kennt. Im Zen gibt es überhaupt keine Geheimnisse, kein Nirwana und von Göttern ist da schon gar nichts zu lesen. Reine Technik!

Naja, bei den Fortgeschrittenen kommt dann noch das Zazen dazu, stillsitzen mit Meister und Stock. Uiiii! Da fällt mir der Joint ein! Da war doch schon mal Zen mit Meister Katase, der da immer reingekullert kam. Wird sich niemand dran erinnern. Ein Thema, das ich wieder aufnehmen könnte. Da steckt viel Spaß drin. Irgenwie kam zwischen alles was ich mal schreiben wollte, das Steemwiki.

Wir lesen uns, du Licht im Norden.

Doch, doch, ich erinnere mich noch gut an den kullernden Meister im Joint. Sehr lustig, allerdings auch Texte, die man mehrfach lesen musste. Auch das Bild des Joints habe ich mehrfach genauer angeschaut, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, dass dort in den Gewölben solch strenge Sitten herrschen ;-)
Nimm dasThema ruhig wieder auf, es wird seine amüsierte Leserschaft finden! Und irgendwann freuen wir uns bestimmt, im Wiki ganze Serien anbieten zu können - für gehobene Selbstfindungsmagazine...
Hab' einen wunderschönen Tag 🎂,
lieber Gruß,
Christiane

Hach, da bin ich aber froh, dass du noch weißt worum es ging. Ich denke, das mit dem schweren Verständnis meiner Artikel ist vorbei. Jetzt bleiben sie immer einen Tag lang bei mir im Libre Office Writer liegen. Dann werden sie überarbeitet. Wenn ich dabei lese, was ich Kompliziertes geschrieben habe, klappen mir selbst die Fußnägel hoch, weil sich alles in mir sträubt. Ab sofort wird nur noch klar und deutlich geschrieben. Danke @chriddi. Ich wünsche dir auch einen schönen Tag.

Eine gute Methode, den "kleinen Mann im Ohr" stummzuschalten.
die Gedanken beobachten, wie die Wolken, die über den Himmel ziehen, nicht bewerten : was für eine schöne Wolke, jene Wolke gefällt mir nicht, o.ä. .
Das Unterbewußtsein schonend behandeln, ohne TV + MSM+
Kino+alt.Medien, die zu hohem Prozentsatz unterwandert sind, stattdessen in der Natur wandern, gärtnern und Bruce Lipton lesen.

Nicht beobachten. Ziehen lassen wie die Wolken! Die haben nichts mit uns zu tun. Fängst du an Gedanken zu beobachten, denkst du bereits. Sofort das Mantra sprechen und dann ist er weg, der Gedanke!
Nix schön, oder gefällt mir nicht! Auf Bewertungen lassen wir uns schon gar nicht ein. Gedanken sind Schall und Rauch. Wir stellen Stille her, ohne jeden Gedanken.

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