Ich erinnere mich, dass der Aufstieg von Google (mittlerweile Eigentümer von Youtube) einher ging mit der Mär, sie seien die Guten, die nicht so korrupt wären, wie all die manipulativen Mitbewerber. Die Jungs gingen in Turnschuhen zur Arbeit und waren anders, als alle Anderen. Einer war sogar Russe. Das kam besonders toll rüber, Ende der Achziger.
Es war der Ruf von Freiheit, Unabhängigkeit und Transparenz womit der Aufstieg des Riesen begann. Sie sind leider schnell dort angekommen, wo die gesamte Weltwirtschaft gelandet ist. Systematische Manipulation, monopolistische Träumerei und Korruption. Unter der Agenda steigender Gewinne hat sich bisher noch jeder Unternehmer charakterlich schief gebogen.
Oh ja, ich erinnere mich sehr gut an diese Zeit. Sie wollen die Welt zu einem besseren Ort machen. Das weiß ich auch von vielen anderen Unternehmen. Bisher ist es niemandem gelungen. Unternehmer haben heute kaum eine Chance, sich nicht zu beugen. Mitarbeiter, die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Auflagen kostet so viel Geld, dass es Mut erfordert und man schnell vergisst, warum. Man passt sich dem "System" an. Leider haben die Mitarbeiter, wie auch bei Google, nur ein begrenztes Mitspracherecht, obwohl sie dem Ruf nach Freiheit und Gerechtigkeit Gewicht verleihen könnten.
Nicht in Amerika. Hire and Fire. Da hast du kein Gewicht. Ich würde nie wieder Mitarbeiter einstellen und nur noch mit Partnern arbeiten. Ärger gibt es überall, aber Partner haben wenigstens ein gemeinsames Ziel.
Ich habe keine guten Erfahrungen mit Partnern gemacht. Solange alle an einem Strang ziehen, funktioniert es, und zwar richtig. Aber sobald einer von ihnen anfängt, dem eigentlichen Plan entgegenzuwirken, kann es ziemlich grausam werden. Wenn nötig, kündige ich einem Mitarbeiter. Bei einem Partner wird das, je nach Gesellschaftsform, zu einem echten Problem, weil ihn zum Beispiel die Banken nicht aus der Haftung entlassen.