Alltagsfrage #6: Warum sollte man brennendes Fett niemals mit Wasser löschen?
Was passiert wenn man einen Fettbrand mit Wasser löscht?
Fettbrand der mit Wasser gelöscht wird [Quelle]
Bei einem Fettbrand kann eine alltägliche Situation schnell eskalieren, es wird Öl bzw. Fett in einer Pfanne zum Braten erhitzen, dann aber vergessen. Es dauert nur wenige Minuten und das Fett erreicht seine Zündtemperatur von etwa 300°C. Die Zündtemperatur ist die Temperatur bei der sich ein Stoff in Gegenwart von Luft ausschließlich aufgrund seiner Temperatur entzündet, ohne Anwesenheit einer äußeren Zündquelle wie einer Flamme.
Das brennende Fett mit Wasser zu löschen wäre ein fataler Fehler und würde zu einer Fettexplosion führen. Diese ist in geschlossenen Räumen besonders gravierend, sie lässt Fenster bersten und führt oftmals zu schweren Verbrennungen. Im schlimmsten Fall kann sich das Feuer weiter ausbreiten und zu einem Küchenbrand führen.
Daher niemals einen Fettbrand mit Wasser löschen!
Wieso entsteht eine Fettexplosion?
Zunächst ist die Oberfläche des Brandes relativ klein, das Fett kann nur an der Kontaktstelle mit der Umgebungsluft brennen. Wird Wasser hinzugegeben sinkt dieses zunächst unter das Fett ab, da die Dichte des Wassers höher ist (die Dichte wurde bereits in der Alltagsfrage #4 behandelt). Da der Topf und das Fett jedoch eine Temperatur von über 300°C haben und damit deutlich über dem Siedepunkt des Wasser mit 100°C liegen, verdampft das Wasser direkt wieder. Aus einem Liter flüssigen Wasser werden bei der Verdampfung 1673 Liter gasförmiges Wasser, also eine deutliche Erhöhung des Volumens. Dabei reißt es von unten das gesamte brennende Fett mit aus dem Topf heraus und vergrößert dessen Oberfläche enorm, es entstehen feinste Fetttröpfchen die sich entzünden, explosionsartig Verbrennen und mit dem Wasserdampf aufsteigen - daher entsteht auch die hohe Feuersäule.
Wie kann der Fettbrand sicher gelöscht werden?
Der einfachste Weg einen Fettbrand ohne Gefahr zu löschen ist den Topf mit einem Deckel zu verschließen. Dabei wird das Feuer von der Luft und damit vom Sauerstoff abgeschnitten, anschließend kann die Herdplatte ausgeschaltet werden und der Topf vom Herd entfernt werden.
Eine andere Möglichkeit ist eine Löschdecke oder ein Feuerlöscher der nach DIN EN 3 für Fettbrände (Brandklasse F) zugelassen ist, auf das F achten! Andere Feuerlöscher, wie Wasser- oder Schaumlöscher, können ebenfalls eine Fettexplosion herbeiführen und sollten daher nicht angewendet werden.
Also: Auch wenn das Fett in der Küche brennt, Ruhe bewahren! Vom Topf kann sich der Brand nicht weiter ausbreiten, man sollte zügig aber nicht panisch handeln. Den Topf oder die Pfanne mit nicht brennbaren Materialien abzudecken ist der einfachste und effektivste Weg den Brand zu löschen.
Danke für die hilfreichen Infos. Mir ist ein Fettbrand selbst einmal passiert, die Flamme schoß bis unter die Decke hoch. Das war Adrenalin pur ;) wird mir nie wieder passieren. LG
Gerne! Hast du versucht den Brand mit Wasser zu löschen?
Mir ist es beinahe einmal passiert, aber kurz bevor es sich entzünden konnte konnte ich den Topf noch vom Herd nehmen. Das eingebrannte Fett klebt heute noch in dem Topf ;)
Ja im ersten Moment, in der Hektik fiel mir nichts besseres ein als Wasser ;) die Pfanne hat es sogar überlebt hab sie heute noch, ein solides Ding. LG
Das ist wohl die Standartreaktion in dem Schreckmoment, aber inzwischen weißt du es sicher besser! Lg
dass man öl/fett nicht mit feuer löschen soll hat denke ich jeder schon mal gehört, aber jetzt weiß ich auch warum es so ist
man merkt es auch schon, wenn man aus dem tiefkühler etwas in die pfanne legt, an dem noch etwas frost dran ist. das spritzt schon heftig und man kann sich ausrechnen wie stark das wird, wenn man wirklich ein glas wasser reinleert
Ja in den letzten Jahren wurde viel Aufklärungsarbeit betrieben um dem vorzubeugen, früher kamen Küchenbrände durch Fettbrnade verursacht deutlich häufiger vor.