Wirtschaftsforscher greifen auf Bitcoin-Daten zurück, um staatliche Währungsmanipulation zu entlarven
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An der Trinity University zeigte die Ökonomin Gina C. Pieters, dass der Bitcoin-Preis, wenn er durch mehrere Variablen angepasst würde, aufzeigen könnte, wie manche Staaten ihre Währungen manipulieren.
Traditionellerweise wird Währungsmanipulation durch Aktien- oder Rohstoffhandel sowie wirtschaftswissenschaftliche Kuriositäten wie den Big Mac Index aufgedeckt. Pieters stellte ihre Arbeit auf der Jahreskonferenz der Royal Economic Society vor und bezog sich dabei vor allem auf die Jahre 2014-2015, da Zahlen neueren Datums noch nicht vollständig verfügbar waren. Bitcoin bietet den Vorteil, dass es rund um die Uhr transparent gehandelt wird, sodass Daten einfacher als in anderen Bereichen gesammelt werden können. Zudem sind die Gebühren im Bitcoin-Handel nicht so hoch, wie in klassischen Feldern und staatliche Handelsbeschränkungen treffen ihn nicht auf die gleiche Art und Weise.
Pieters ist sich jedoch bewusst, dass der Preis um verschiedene Variablen erweitert werden muss, damit Währungs- und Kapitalmanipulationen aufgedeckt werden können. Nach der Einfügung mancher Variablen war es ihr möglich Manipulationen in China, Argentinien, Südafrika, Polen und weiteren Ländern zu entdecken. Sie sagte dazu, dass „vor der Existenz des Bitcoin derartige Vorgänge nur schwer oder sogar gar nicht aufgedeckt werden konnten. Die Ergebnisse dieser Studie liefern uns ein Instrument, durch welches wir Kapitalkontrolle nachweisen können.“
Manipulation und Kontrolle
Wechselkurse sind einer Vielzahl von Marktkräften unterworfen, doch immer wieder versuchen Staaten hier einzugreifen und den Kurs zu ihren Gunsten zu manipulieren. Herauszufinden, welcher Anteil des Preises sich organisch entwickelt hat und welcher Anteil auf Manipulation beruht, ist extrem schwierig.
Was Pieters jedoch anmerkt, ist, dass der Bitcoin in einem Maße für digitale Dienste verwendet wird, das nicht mit der gesamtwirtschaftlichen Verbreitung übereinstimmt. Selbiges gilt auch für kriminelle Aktivitäten. Es genügt also nicht den Preis auf Grundlage des USD/EUR-Kurses zu normalisieren, es müssen auch innerstaatliche Analysen der Währungsnutzer stattfinden. Eine einmalige Normalisierung ist also durchaus unvollständig. Hilfreich wäre hier eine Kryptowährung, die auch für den Austausch zwischen verschiedenen Ländern in ausreichendem Maße verwendet wird.
Dash als alltagstaugliches Zahlungsmittel in vielen Ländern
In ihrem Fazit spricht Pieters davon, dass seit Beginn ihrer Studien viele weitere Kryptowährungen entstanden seien, weswegen weitere Studien notwendig seien, um deren Auswirkungen zu untersuchen. Dash bietet sich dabei für ihre Studien an, da es auf die Verwendung im Alltag ausgerichtet ist und daher in manchen Ländern aus demographischer Sicht ein konsistenteres Bild liefern kann.
Dash boomt zum Beispiel in Venezuela, da die dortige Bevölkerung unter der massiven Währungsmanipulation zu leiden hat. Auch in anderen Ländern verfügt Dash über Teams, deren Aufgabe es ist, die Alltagsakzeptanz zu erhöhen. Darunter fallen verschiedene Länder Afrikas, Europas oder Asiens. Dash bietet schnelle und günstige Transaktionen, die sowohl anonym als auch als normale Transaktion auf der Blockchain verzeichnet werden können. Sollte sich Dash noch weiter in bestimmten Ländern etablieren, könnte es, nach vollzogener Einfügung verschiedener Variablen, ein noch besseres Vehikel zur Entlarvung staatlicher Manipulationen bieten.