Ihr habt wenigstens ein paar Tage knackigen Winter. Das ist die Tage, laut Wetterkarte, auch schon wieder vorbei. Bei uns war es wie immer im Dezember. Schmuddel, zwei Tage weiß, dann wieder Schmuddel und heute war mit 14°C um 10 Uhr am Morgen Frühlingsanfang. Kein Wunder. Wir wohnen am südlichen Rand der Wetterau und das Klima wird immer wärmer. Die Gegnd zwischen Taunus, Vogelsberg und Rhön hat ihren Namen nicht zufällig bekommen. Ich habe vor 5 Jahren spaßhalber eine Olive in den Vorgarten gesetzt. Die geht nicht etwa um. Sie wird immer größer.
Bei manchen Auswanderern frage ich mich schon lange, warum sie überhaupt ausgewandert sind. Ihr Geifern über Deutschland trägt fast schon pathologische Züge. Irgendwie sind einige mit Herz und Kopf nie hier weg gekommen. Schönwettermeldungen im Stakkato, aus dem überhizten, klimatisch gepeinigten Spanien, haben was von einer Beschwörung an sich. Da muss man schon ein dickes Fell haben, keine Katastrophe im zunehmenden Wassermangel zu erkennen.
Ja, gut 10 Tage war der Winter richtig klasse!
Nun ist wieder alles weg und die gewohnte Schmuddelmatsche hat sich ihr Reich zurückerobert. Dem Gezwitscher der Vögel nach zu urteilen, konnte man gestern auch hier meinen, der Frühling sein gekommen. Zweistellige Temperaturen haben wir allerdings nicht ansatzweise erreicht. Nee, eine Olive würde hier nicht überleben. Ganz im Gegenteil: Alle drei, vier Jahre verfriert uns nach wie vor der Bambus.
Jepp, bzgl. der Litanei manch eines Auswanderers sind wir uns einig. Verlinkt habe ich, weil selbst in einem einfach nur netten Post (ohne Rundumschlag auf sämtliche so empfundene Schlechtigkeiten der Heimat) nicht ausbleiben kann, ein "Guckt mal, wie gut ich's habe und wie traurig, gar neidisch ich euch grad mache!" geschickt einzubetten... ;-) Naja, vielleicht ist es auch einfach nur der vom Maestro singularo stets genutzte Pluralis Knüppel auf den Sack, der mich triggert.
Egal. Richtig schön ist dieses Bild so oder so... :-))