Einblick in mein Burnout. Diese verdammte Vergangenheit

in #burnout7 years ago

Die Ursache für Burnout liegt in der Vergangenheit. In meinem früherem Handeln, meinen angelernten Glaubenssätzen und dem Knoten, der sich im Laufe der Zeit immer fester zusammenzog. Wie gehe ich mit meinen Fehlern um, meinem Scheitern und dem Widerspruch zwischen Schein und Wirklichkeit?

Erst wenn ich die vergangenen Wunden hinter mich bringe, sie auflösen kann, werde ich eine Zukunft haben. Welche Zukunft das sein wird, steht immer noch in den Sternen. Aber ein erster Schritt ist getan.

The link to the original text of my website//Der Link zum Originaltext meiner Website: https://burnoutside.com/inside-burnout-schatten-der-vergangenheit/

VOR MIR LIEGT MEIN LEBEN. HINTER MIR EINIGE BRUCHBUDEN, DIE GROSSE SCHATTEN WERFEN. DESHALB HAT MEIN SELBSTVERTRAUEN KEIN SELBSTBEWUSSTSEIN UND ICH KOMME NICHT VORWÄRTS. BURNOUT PUR.

Der etwas dramatisch klingende Titel lässt darauf schließen, dass der Autor jetzt richtig losjammert. Über sein Burnout, seine furchtbare Vergangenheit, vielleicht seine ach so schlimme Kindheit und das viele Pech das ihm widerfahren ist.

Klar, ein Blog über Burnout bringt ein gewisses Maß an Egomanie, Selbstmitleid und Jammerei mit sich. Wer anderes erwartet, möge sich weiterhin die zahlreichen pseudo-motivierenden Sprüche auf Facebook reinziehen: Lebe jeden Tag als sei es dein Letzter. Geh bitte.

DIESE VERDAMMTEN KERBEN

Über seine Vergangenheit, die eigene Kindheit oder das viele Pech zu jammern, ist wie Fett absaugen zu lassen und weiterfressen. Ebenso sinnlos ist es, sich sein Leben schön zu reden, obwohl es sich anfühlt wie die Wartezeit auf eine Wurzelbehandlung.

burnoutside-inside-burnout.jpg
Image is CC0 (www.pixabay.com)

Die kleine taube Stelle an der Kuppe meines linken Zeigefingers erinnert mich daran, dass ich vor fünfunddreißig Jahren in die Brotschneidemaschine griff. Was für eine Sauerei. Überall Blut, ein Teil des Fingers hängt unmotiviert an einem Fetzen Haut. Meine fassungslosen Eltern reagierten zeitversetzt, aber immerhin.

Das Teil wurde am nächsten Tag angenäht, dicker Verband drauf, einige Tage Ruhe, fertig. Herrlich, solche Verletzungen.

Physische Narben können immer noch als Heldentum verkauft werden. Psychische Narben hingegen sind nicht heldenhaft. Sie sind der zurückgebliebene, stinkende Schlamm eines katastrophalen Hochwassers. Eine Kerbe, dessen Ursache längst behoben ist, die sich tief in sämtliche Zellen des Körpers einbrannte.

WIR HABEN ALLE UNSERE LEICHEN IM KELLER

Falsche Entscheidungen, gescheiterte Beziehungen, harte Schicksalsschläge, verlorene Konflikte, ungenutzte Chancen, vertane Gelegenheiten, peinliche Situationen, berufliche Misserfolge, erlittene Kränkungen, fiese Lügen, faule Ausreden, verweigerte Liebe, überraschende Enttäuschungen.

Manche schaffen es, diese Schatten der Vergangenheit zu ignorieren oder noch besser, sie als das zu sehen was sie sind: vergangen. Mir fahren diese Schatten wie eine Überdosis Schmerzmittel, als Zäpfchen, rektal verabreicht.

Mein Scheitern, meine Fehler und Niederlagen sind vergleichbar mit Bruchbuden. Die Schatten die sie werfen sind jedoch groß. Wie jene der eingestürzten Türme des World Trade Centers.

DER QUÄLENDE WIDERSPRUCH

Wie ich den Herzschlag nach einem hundert Meter Sprint spüre, genauso spüre ich, dass etwas auf mich wartet. Jedoch, wie die wochenlang getragenen Socken eines Kanalreinigers, stinkt meine Mutlosigkeit.

Meine vergangenen Niederlagen werfen ihren Schatten auf meine Zukunft. Mein Selbstvertrauen zittert im dunkelsten Eck vor sich hin und sucht sein Selbstbewusstsein. Was ich auch versuche, die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns begleitet mich wie ein Trauerzug, der einem Sarg hinterherstolpert.

Dieser Widerspruch quält mich. Ich werde von einem Verlangen angetrieben, das dem Gefühl entspricht, als würde ich bereits das für mich passende Leben führen. Gleichzeitig hält mich eine Kraft zurück, eine alte Kraft aus der Vergangenheit, die unbezwingbar scheint.

DIESES EINE LEBEN WILL GELEBT WERDEN

Ich schreibe diesen Blog unter anderem, weil ich vielleicht dadurch diese verdammte Blockade lösen kann und weil ich spüre, dass es vielen Menschen ebenso geht. Menschen, die unmotiviert vor sich hin leben, längst aufgegeben und sich ihrem mehr oder weniger trostlosem Schicksal ergaben.

Ich akzeptiere das nicht. Das Leben will gelebt und nicht hinter sich gebracht werden. Es geht nicht um mehr, schneller, besser oder reicher. Es geht um passend, sinnvoll, harmonisch und authentisch.

Ich spüre, dass dieses Leben auf mich wartet. Ich will und ich werde diesem Impuls weiterhin folgen. Den Tag, an dem ich damit aufhöre, werde ich leben als wäre es mein Letzter. Weil er es dann sein wird.

@burnoutside

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Ich wünsche dir für deine Zukunft das Allerbeste und vor allem Gesundheit und Glück, du hast es verdient!!!

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