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RE: Bundestrojaner, was ist mit der Rechtssicherheit?

in #bundestrojaner7 years ago (edited)

Für eine Übergangszeit nutzt man das von Dir beschriebene Szenario, davon bin ich überzeugt.

Lass uns beim Denken gleich einen Schritt weitergehen:

  • Viele Menschen nutzen im Alltag bereits biometrische Authentifizierung, vorranging am Handy (Fingerabdruck und zunehmend Gesichts- oder Iriserkennung).
  • im betrieblichen Umfeld wird diese Technik immer mehr gepusht, weil sie ja "sicher" und "einfach" ist.
  • Beim Beantragen neuer Ausweise gibst Du mittlerweile verbindlich Deinen Fingerabdruck ab; der Irisscan dort wird nicht lange auf sich warten lassen. Natürlich werden diese Daten entweder nur für die Erstellung des Ausweises genutzt oder total sicher vom Staat abgelegt. Genau, und die Erde ist eine Scheibe...

Szenario 1: der Hüter dieser Daten ist Dir nicht wohlgesonnen und "nutzt" sie.
Szenario 2: die sichere Ablage kommt in fremde Hände. Datenklau soll ja in den besten Staatscomputern vorkommen, meist von den Russen verübt, wenn ich mich recht erinnere... :)

Ergebnis:

  • Dein Account in einem (a)sozialen Netz postet justiziable Dinge, und Du bist perplex, wie die da hingekommen sind. Siehe "Herr Richter, ich schwöre..."
  • Die Zutrittskontrolle an Deinem Arbeitsplatz protokolliert kurz vor dem Brand Dein Betreten des Gebäudes. Wer war der Zündler? Klar, ist ja "fälschungssicher" belegt.
  • ...

Es wird deutlich einfacher, Dir etwas unterzuschieben oder Dich als Bauernopfer zu nutzen. Es müssen nicht mehr die klassischen Kinderpornos auf Deinem PC sein. Kein langwieriges Password-Hacking...
Und vor allem hinterläßt das keine Spuren (den BT könnte man ja it-forensisch noch nachweisen), außer denen, die als false flag gelegt werden.

Die Fantasie darf hier schweifen...

Sort:  

Sehr schön geschrieben. Ich stelle mir überhaupt die Frage, wie der BT mit einem Rechtsstaat zusammenpassen kann. Das ist ein Widerspruch in sich. Wahrscheinlich ist Dir auch der sogenannte Hacker-Paragraf bekannt. Dieser verbietet es uns per Definition diesen BT aufzuspüren. Wir sind transparent wie eine Glasscheibe und dürfen/ sollen uns auch nicht zur Wehr setzen. Wenn jemand meine IT-Systeme angreift, denn nichts anderes ist die Infiltration mit dem BT, dann muss ich Gegenmaßnahmen ergreifen. Darf ich das im Falle des BT überhaupt? Allein das ich diese Frage stelle, zeigt uns, wie wenig vom Rechtsstaat übrig geblieben ist.

Ich vermute, daß das Abwägen zwischen "dürfen" und "nicht dürfen" sich zunehmend vereinfachen wird.

Der Staat darf alles, Du darfst nix.

Dieser Ansatz macht vielleicht ein paar Juristen arbeitlos, bringt aber eine zunehmende "Rechtssicherheit". Und spart vor allem die langwierigen und komplizierten Prozesse, die die Änderung oder Neuanlage von Gesetzen im Schauparlament mit sich bringt.
Die Maassche Netzzensur wäre viel eher zum Zuge gekommen, hätte Frau Kahane manch schlaflose Nacht erspart, und millionenfache Fake News (vermutlich aus Russland) wären dem geBILDeten Bürger erspart geblieben.

Das Konzept hat nur Vorteile!

(Wie macht man das #satire Tag an einen Kommentar??) :)

1984, geschrieben 1946 ist 2018. Kurz und bündig zusammengefasst. Eventuell ist 1946 nicht korrekt, bin zu faul um nachzusehen :-).

1946 begonnen, 1948 fertiggestellt. :)

Ich bin mir sicher, daß selbst Orwell, wie auch immer man sein politisches und literarisches Wirken einschätzen mag, heutzutage überrascht wäre von der Konsequenz bei der technischen Umsetzung des von ihm beschriebenen Weltbildes.

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