Ewald Nowotny: Regulierung von Kryptowährungen notwendig

in #bitcoin7 years ago (edited)

Ein Kommentar von xxferraxx:

Wer von Euch hat heute aufmerksam die Nachrichten verfolgt? Da geistert gerade eine nette Aussage durch die Welt dich mich doch sehr zum Schmunzeln bringt. So sagte der Gouverneur der Österreichischen Zentralbank und EZB-Ratsmitglied, Ewald Nowotny, das der Bitcoin und weitere Kryptowährungen komplett reguliert werden sollen. Er forderte zudem die Besteuerung durch eine Mehrwertsteuer - somit würde seiner Meinung nach speziell der Bitcoin einbrechen.

Originallaut:
"[...] Es kann doch nicht sein, dass wir gerade beschlossen haben, den 500-Euro-Schein nicht mehr zu drucken, um Geldwäsche zu bekämpfen und jedem kleinen Sparverein strenge Regeln aufbrummen, um dann zuzusehen, wie weltweit munter mit Bitcoin Geld gewaschen wird [...] Da besteht Handlungsbedarf. [...] Alle Beteiligten an einem Geschäft müssen ihre Identität offenlegen. Damit würde Bitcoin zusammenbrechen."
-Ewald Nowotny (03.01.2018 gegenüber der SZ)



Ich stelle mir bei dieser Aussage gleich mehrere Fragen:

  1. Wie vermag man eine Identitätsfeststellung realisieren?
  2. Unter welchen Projekten kann eine Geldwäsche nachgewiesen werden?
  3. Würde unter diesen Bedingungen tatsächlich der Bitcoin zerfallen?
  4. Ist der Bitcoin eine Kryptowährung?




  1. Eine Identitätsfeststellung kann nicht durchgesetzt werden. Es sieht hierbei schon schlecht aus, internationale Transaktionen zu überprüfen, da eine europäische Gesetzgebung im internationalen Raum eine Kann-Bestimmung seien würde. Es würde somit stets Lücken geben, welche eben jene zu verhindernde Problematik wieder ermöglicht. Die Identitätsfeststellung gleicht mehr einem Ammenmärchen. Sollte man anfangen eine entsprechende Währung zu regulieren, so wird der Umweg über eine separate Währung genommen. Auch glaube ich, dass durch eine Regulierung ein neuer Anreiz entstehen würde, eine neue "geheime" Börse auf die Beine zu stellen, welche im geheimen operiert. Wenn man sich vor Augen hält wie große Probleme die EU mit den Steueroasen hat, da vermag ich mir nicht ausmalen zu können, wie man eine entsprechende Börse aufdecken möchte.
  2. Ohne dass ich den Bitcoin gut reden möchte - aber seit dem Hype der Währung mehren sich die Stimmen vor allem von Seiten der Finanzpolitiker. Ich bezweifle stark, dass es um den "Kunden- und Einlagenschutz" geht. Man hat eher Angst über Summen die nun am Finanzamt vorbeigehen können. Entsprechende Währungen gibt es nicht erst seit kurzer Zeit - und es wurde bislang nicht viel von staatlichen Seiten unternommen.
  3. Ich bezweifle einen Zusammenbruch des Bitcoins. Unter einer strengeren Regulierung kann sich der Boom wohl sogar verfestigen. Denn ich bin der Ansicht, dass derzeit viele Leute abgeschreckt werden, dass sie den Komplettverlust durch leergeräumte Börsen wie Nice Hash oder BitHumb befürchten. Auch würde eine Regulierung eine Einlagensicherung je Kunde bedeuten, was alles aus Endnutzersicht finanziell absichert.
  4. Die letztere Frage erstaunt mich besonders. Herr Nowotny führt an, dass speziell der Bitcoin nicht als Währung angesehen werden kann, da er starken Schwankungen unterlegen ist. Diese Aussage würde ich so nicht unterstützen. Auf lange Sicht ist das Halten der Coins durchaus ein Spekulativgeschäft - jedoch hat sich der Bitcoin vor allem in den letzten Monaten auf diversen Plattformen als Zahlungsmittel etabliert und ist auch in der Mitte der Gesellschaft angelangt.

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