Woher kommt die Angst und Ablehnung gegenüber Kryptowährungen

in #bitcoin7 years ago

Heute wollen wir uns mal einem Thema widmen, das ehr in den Bereich Psychologie als trading fällt, mir dennoch sehr am Herzen liegt und mir in letzter Zeit wieder stärker aufgefallen ist.

Wer sich schon länger mit dem Thema Kryptowährungen beschäftigt wird sicher schon einmal Kommentare wie:

"Das ist doch alles nur eine Blase"
"Diese Kryptowährungen haben doch überhaupt keinen realen Wert" und
"Eine Menge Leute werden eine Menge Geld wegen wegen diesem Schwachsinn verlieren" gelesen/gehört haben.

Die letzte Behauptung ist gar nicht mal so falsch!
Eine menge Leute werden eine Menge Geld verlieren und zwar die, die sich gegen die Kryptowährungen stellen!

Woran liegt all diese Ablehnung, diese irrationale Angst vor Kryptowährungen?

Die Leute fürchten, was sie nicht verstehen

  • Trotz all ihren Vorteilen muss man einfach einräumen, dass Kryptowährungen und die Blockchain sehr komplexe Themen sind, mit denen man sich ernsthaft beschäftigen muss, wenn man sie begreifen will.
  • Die meisten Leute können nicht verstehen wie das ganze System funktioniert, wieso es betrugssicher ist und welche Vorteile es gegenüber herkömmlich Fiat Geld hat.
  • Das ganze scheint für sie wie Hokuspokus und die langen Kryptographischen Adressen, "keys" und Wörter wie Skalierung, Blockgröße und Mining verschrecken den Nutzer, obwohl sie im Prinzip nichts anderes sind als Passwörter Systemkapazität und das drucken des Geldes.

Ein schlechter Ruf

  • Gerade Währungen wie Bitcoin sind extrem in Verruf geraten, da sie in den mainstream Medien lange zeit als Terroristengeld im Internet angeprangert wurden und mit Drogen/Waffenhandel im Deepweb in Verbindung gebracht wurden.
  • Das der Bitcoin an sich eine gewöhnliche Währung und Wertanlage ist, mit der man (genau wie mit Bargeld auch) nun einmal auch illegale Geschäfte tätigen kann verstehen viele Menschen noch nicht.
  • In der Tat ist Bargeld allerdings um einiges anonymer und "gefährlicher" als die meisten Kryptowährungen

Schlechte Erfahrungen

  • Zu oft konnte man an der Börse schon beobachten, wie bestimmte Märkte und Branchen geradezu lächerlich riesige Aufschwünge erlebten, nur um dann zusammenzubrechen und die Investoren um ihr hart verdientes Geld zu bringen.
  • Unbekannt ist den meisten allerdings das Potential, das in Kryptowährungen steckt und die maßgelbliche Rolle, die das "Geld ohne Staat" in der Zukunft einmal spielen könnte.
  • Zudem wissen die meisten nicht, das die Marktkapitalisierungen der Kryptowährungen noch unglaublich gering ist im Vergleich zu vielen anderen Branchen und vor allem im Vergleich zu der potentiellen Marktkapitalisierung, die noch erreicht werden könnte.

Unverständniss für den Wert der Coins und Tokens

  • unbegreiflich ist für viele auch die enorme Kaufkraft, die diese Kryptowährungen besitzen.

"Wie kann es sein, das ich für eine Zahlenkombination, die irgendwo auf einer "Blockchain" gespeichert ist ganze Häuser kaufen kann?

Gegenfrage: Wie kann es sein, das du für eine Handvoll Papier, das in der Herstellung weniger kostet als ein Brötchen und durch nichts gedeckt ist ganze Inseln kaufen kannst?

  • Ganz einfach: Jede Währung ist durch das Vertrauen ihrer Nutzer gedeckt, wenn der Bäcker nebenan entscheidet, Papiergeld sei für ihn nichts mehr Wert und auch alle anderen Geschäfte so denken ist es nichts mehr Wert.
    Zudem sind Kryptos meist durch den Energieaufwand beim Mining und den damit verbundenen Rohstoffen gedeckt.

  • Der Staat kann Geld drucken so viel er wil, gute Kryptowährungen haben eine begrenzte Stückzahl.

FAZIT

Die Ablehnung gegenüber Kryptowährungen kommt von einer Mischung aus Unverständnis, Rufschädigung und Angst vor Wandlung bzw. Potenziellem Verlust.
Was wir, die Unterstützer und Befürworter von Kryptowährungen tun können und müssen ist für ihre Akzeptanz kämpfen und das Verständnis für die Währungen zu Allgemeinwissen machen.

Dennoch sind trading und Investition immer mit gewissen Risiken verbunden. Riskiert kein Geld, auf das ihr angewiesen seit und bleibt beim handeln immer vorsichtig und sicher.

Sort:  
Genau so ist es. Was der Bauer nicht kennt, das frißt er nicht. Und gerade die Fritzen sind von Haus aus allem Neuen gegenüber skeptisch. Ich denke, daß erst die folgenden Generationen langsam begreifen werden, wie das ganze funktioniert. Die anderen sind schlichtweg zu starrsinnig und werden sich nicht darauf einlassen. Ich möchte nicht sagen, daß sie zu blöd sind, aber um Kryptowährungen zu begreifen muß man umdenken, und das schaffen die wenigsten.

Erkläre mal einem Bauer um 1900 herum, daß es jetzt Fuhrwerke gibt, die ohne Pferde, Ochsen oder Esel fahren. Der steigt ebenso aus, wie heute jemand, dem man versucht zu erklären, daß BitCoin niemandem gehört. Das geht nicht in den Kopf, weil alles irgendwem gehören muß.

Zurück zum Auto im Jahre 1900: Niemandem wäre es gelungen, die kritische Masse davon zu überzeugen, daß das Auto die Zukunft ist. Jeder, der gegenteiliger Ansicht war, hatte alle Argumente auf seiner Seite, nämlich daß das nur ein Spielzeug für Reiche sei, daß es das Verkehrsaufkommen nicht bewältigen könne (Skalierung), daß es keine Mechaniker, keine Straßen, keine Nachfrage - ja nicht einmal Tankstellen gäbe. Was will man da noch sagen? Nichts. Wer nicht mit der Zeit geht, vergeht mit der Zeit.

Mit BitCoin ist eine neue Ära angebrochen, und es wird eine massive Verschiebung von Macht und Reichtum stattfinden. Das Internet hat schon so manche Pyramidenstruktur eingeebnet, wie etwa die Post, dann die Telekommunikation, den Einzelhandel usw.

Nun kommt die Blockchain und läutet die zweite Runde ein. Diesmal sind die Banken dran. Die werden sich natürlich bis zum Schluß wehren, und es wird häßlich werden. Dagegen anzukämpfen halte ich für Gefährlich und unnötig. Die besten Revolutionen sind nicht die, die das Establishment gewaltsam hinwegfegen, sondern die, die ein besseres Modell bieten und das Establishment überflüssig machen.

Sich davon abwenden, statt dagegen anzukämpfen scheint mir in diesem Fall geboten. Sollen die doch ihr Fiatgeld behalten, wenn es sie glücklich macht. Es wird irgendwann keiner mehr nutzen, und dann ist es tot.

Ich ziehe immer gerne den vergleich zum Internet, von dem alle am Anfang auch nur dachten, dass es technische Spielerei und Blödsinn ist.
Danke für deinen Kommentar (der länger ist als mein post)

Das mit dem Internet ist auch ein guter Vergleich. Da kann ich mich selbst noch an die Zeitgenossen erinnern. Als ich damals schrie, daß man das unbedingt braucht, dann hieß es:
  • Wozu braucht man zuhause Internet?
  • Das ist viel zu teuer, als daß es sich lohnen würde.
  • Und was ist mit denen, die es sich nicht leisten können?
  • Nettes Spielzeug.
  • Ach, ja, und natürlich wurde geschrien: Das ist nur für Kriminelle - wie bei allem, was neu ist.

Klar. Im Jahre 1990 brauchte niemand Internet. Kaum jemand kannte es, und jeder war bis dahin ohne ausgekommen. Heute haben wir 28 Jahre später, und heute hat jeder Internet. Und selbst die Zurückgebliebensten, die sich nach wie vor Hartnäckig weigern, benutzen täglich das Internet, ohne es zu wissen.

Mit Kryptowährungen erleben wir eine Neuauflage davon. Am lautesten schreien derzeit die, die keine Ahnung haben, was Kryptowährungen überhaupt sind. Dirk Müller, Max Otte, Thorsten Schulte, Peter Schiff, usw. Die hohlen Phrasen kommen nicht nur aus hohlen Köpfen. Hier ein Beispiel: Analyse des Artikels von Thorsten Schulte auf Locus Money

Doch das Leben bahnt sich seinen Weg, wie es so schön heißt. Der Geist ist aus der Falsche, und die Dummschwätzer werden es nicht aufhalten können, denn obwohl BitCoin in Europa hauptsächlich ein Spekulationsobjekt ist, ist es in Entwicklungsländern eine Möglichkeit, etwas Eßbares auf den Tisch zu bringen. Drei Milliarden Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zu Bankdienstleistungen. Die werden diese Entwicklungsstufe ebenso überspringen, wie sie das Festnetz übersprungen haben. Ein Handy hat heutzutage jeder. Und das ersetzt nicht nur das Festnetz, sondern mittlerweile auch eine Schweizer Bank.

Western Union wurde längst durch 500 Zeilen Python-Code ersetzt. Die haben es nur nicht gemerkt. Das heißt für Western Union: Entweder sie satteln auf diese Technologie um und gehen drastisch mit den Preisen runter, oder sie werden vom Markt verschwinden. Die neue Technologie zwingt Western Union, sich zu entscheiden, ob es Blockbuster bleiben oder Netflix werden will.

Abandoned Blockbuster
Wer nicht mit der Zeit geht
vergeht mit der Zeit

Sehr interessante Antwort, sehe ich genauso und ich liebe den Spruch : "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit"

Sehr schön geschrieben - ich stimme dir voll zu !

Das Problem ist meiner Meinung, dass sich viele Menschen einfach nicht damit beschäftigen wollen, weil einen die Informstionsflut anfangs erschlagen kann, wenn man nicht so technisch versiert ist..

Noch schlimmer finde ich persönlich, wenn „Investiert“ wird, ohne annähernd zu verstehen worum es geht.

Ich denke es dauert einfach seine Zeit :)

früher oder später werden zumindest die großen Kryptowährungen noch ihren Weg in die Massenadaption finden

Ich will mich an dieser Stelle übrigens noch einmal für 100+ Follower
und die tolle Resonanz auf meinem letzten Post bedanken.
Wir werden langsam eine kleine Community!
Weiter so!
Fröhliches hodln!

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