RE: Immer mehr Deutsche verlassen das Land
Jeder, der sich mit dem Gedanken eines Plan B befasst, kommt schnell auf einige klassische Zielländer wie USA, Kanada, Mittelamerika (wie hier Paraguay). Alle haben ihre Stärken und Schwächen, außerdem kommt es auf die Motivation zum Auswandern an; sind es politische Gründe, wirtschaftliche Gründe, familiäre Verbindungen...?
Ich persönlich finde es wichtig, daß man seine (vor allem) wirtschaftlichen Verhältnisse so sortiert hat, das zumindest die Option zu einem solchen Schritt besteht. 30 Jahre Bindung an Kredite oder Immobilien sind ein ungeeigneter Lebensentwurf, außer, man läßt dann bewußt "verbrannte Erde" hinter sich zurück. Da würde es spannend, sich vorher über die Auslieferungsabkommen zwischen dem Zielland und der BRD zu informieren...
Wie ist die eigene familiäre Situation? Ein Single hat hier viel Handlungsfreiheit, eine junge Familie muß mehr und andere Faktoren berücksichtigen, die 3-Generationen-Gemeinschaft ebenfalls.
Oft bestehen in diesem Umfeld große Vorbehalte, auch nur darüber nachzudenken. Und da kann bereits ein Familienmitglied das Zünglein an der Waage sein, weil das eine "dann komme ich auch nicht mit" Kaskade nach sich zieht.
Eine Schlüsselrolle spielt meiner Meinung nach die Entscheidung, ob man "nur" in einem anderen Land leben möchte, oder perspektivisch auch den BRD Reisepass abgeben wird und eine neue Staatsangehörigkeit anstrebt. Auf die (völker)rechtlichen Unterschiede zwischen diesen Varianten einzugehen, sprengt den Rahmen eines Kommentars wie diesem hier.
Eine spontane oder gar emotionale Entscheidung zu einem solchen Schritt halte ich für falsch. Schlau ist es, sich in ruhigen Zeiten bereits so aufgestellt zu haben, daß man gut vorbereitet den Joker ziehen kann, wenn die Lunte glimmt.
Die "rote Linie" zu ziehen, ab wann Plan B greifen muß, ist eine individuelle Aufgabe.
Knackpunkt ist wirklich Staatsangehörigkeit.