Argentinien braucht die Kreditraten vom IWF schneller als vereinbart

In der 167. Ausgabe von „Der ÜBERFLIEGER“ habe ich davon geschrieben, dass Präsident Mauricio Macri, im Mai dieses Jahres, mit einer riesigen Delegation nach Washington geflogen ist, um mit der Chefin des IWF, Frau Christine Legarde, über einen Kredit von max. 30 Milliarden US-Dollar zu verhandeln. Zwei Jahre davor sprach Präsident Macri noch davon nie mehr wieder mit dem IWF zusammenarbeiten zu wollen.

In der 170. Ausgabe habe ich davon geschrieben, dass Argentinien sogar ein Kredit in der Höhe von 50 Milliarden US-Dollar gewährt wurde. Die erste Rate bekam man bereits Ende Juni, in der Höhe von 15 Milliarden US-Dollar überwiesen. Es wurde für die Argentinier, bis zum Ende des Jahres 2018, eine Inflationsrate von 30 % erwartet.

Nun sind wieder einige Wochen vergangen und der argentinische Präsident Macri, hat am 29. August 2018, den IWF darum gebeten, die Kredite für 2019, vorziehen zu dürfen. Der Präsident wandte sich in einer „Ansprache“ direkt an die Bürger und erklärte ihnen, warum er den IWF darum bat die Kredite für 2019 vorzuziehen. Er wolle damit die Finanzierung des Haushalts für das Jahr 2019 sicherstellen. Eine Kreditrate in der Höhe von 29 Milliarden US-Dollar, soll somit vorgezogen werden. Macri geht davon aus, dass man mit der vorgezogenen Kreditrate, schneller auf den Pfad des Wachstums zurückkehren könne.

Gemeinsam mit seinem Kabinettschef Marcos Pena betonte man immer wieder, dass sich Argentinien auf dem richtigen Weg befindet und außerdem gäbe es kein wirtschaftliches Scheitern, sondern lediglich einen „Exzess des Optimismus“.
Das klingt doch gleich viel besser :-)

Die Schuld an der jetzigen, prekären Situation, trage die Vorgängerregierung unter Cristina Fernandez de Kirchner. Diese Regierung habe schlicht und ergreifend strukturell versagt.

Inzwischen schreiten die Streiks in Argentinien schnell voran. Die Universitätsdozenten streiken, die Lehrer aus Buenos Aires haben sich ihnen vor wenigen Tagen angeschlossen und in Buenos Aires kam es außerdem zu Kundgebungen und Protestmärschen. An den Unis wird bereits seit Wochen nicht unterrichtet. Die Lehrer haben eine Erhöhung ihrer Löhne
um 19 % abgelehnt. Bei einer Inflationsrate von mehr als 30 %, bereits seit einigen Wochen und nicht ist zum Ende des Jahres, ist dies durchaus nachvollziehbar. Die Gewerkschaften haben ihrerseits, alleine schon für die Zuschüsse der Materialkosten, eine Erhöhung von 30 % gefordert.

Argentinien und viele andere Schwellenländer, leiden derzeit ganz massiv darunter, dass der US-Dollar seit Beginn des Jahres immer stärker wird. Der argentinische Peso hat seit Beginn des Jahres, im Vergleich zum US-Dollar, mehr als 50 % an Wert verloren. Der IWF hat den Argentiniern allerdings die volle Unterstützung zugesagt.

Die Frage ist halt nur, wie viel das argentinische Volk zu ertragen bereits ist...

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