Venezuela fordert bestimmte Steuern in Kryptowährungen ein

in #deutsch6 years ago

Laut einem Dekret  der venezolanischen Regierung müssen nun bestimmte Steuern in  Kryptowährungen bezahlt werden, was einen weiteren Schritt in Richtung  Massenakzeptanz darstellen könnte. 

Das Dekret stellt eine Reihe von Steuerrichtlinien vor, wobei einer  der zentralen Punkte jener ist, dass Kryptowährungsnutzer künftig ihre  Steuern in der Kryptowährung zahlen müssen, die für das jeweilige  Steuerpflichtige Ereignis verwendet wurde. Wenn also ein Unternehmen  eine Kryptowährung akzeptiert, muss es sich keine Gedanken mehr darum  machen, diese Einnahmen wieder in die lokale Währung umzuwandeln, bevor  es die Steuern bezahlt. Die Umsetzung dieser Vorschrift ist jedoch noch nicht in Kraft  getreten. 

Alejandro Echeverria von Dash Merchant sprach davon, dass es  nur eine Ankündigung sei und noch nichts Konkretes bekannt gegeben  wurde. Die tatsächliche Umsetzung könnte für die Regierung noch eine  deutliche Herausforderung mit sich bringen: 

„Es wird eine große Herausforderung für die Regierung sein,  herauszufinden welche Transaktion mit einer Kryptowährung durchgeführt  wurde. Ich kann mir kein exaktes Kontrollsystem vorstellen und es wird  interessant sein zu sehen, was letztlich erlassen wird.“ Die venezolanische Regierung nimmt seit einigen Jahren eine positive  Haltung gegenüber Kryptowährungen ein, wobei besonders die staatliche  Kryptowährung Petro gefördert wird. 

Staatlicher Einfluss auf Kryptowährungen kann die Akzeptanz erhöhen, jedoch auch die Attraktivität senken

Die Akzeptanz im Bereich der Steuerzahlungen ist sicher ein starkes  Signal, von dem die allgemeine Akzeptanz von Kryptowährungen profitieren  könnte, da es Kunden und Händlern Rechtssicherheit bietet und eine  bedeutende Hürde beseitigt. Laut Echeverria hat dieser Erlass jedoch  auch seine Schattenseiten, da dezentrale Währungen gerade deswegen so  reizvoll sind, da sie von der Regierung unabhängig sind: 

„Der Erlass hat positive und negative Seiten, je nachdem, was man für  wichtiger erachtet. Das Ökosystem profitiert von einer zunehmenden  Legalisierung, doch viele Menschen fühlen sich gerade deswegen von  Kryptowährungen angezogen, da sie die Nicht-Staatlichkeit und  Einfachheit schätzen. Und nun mischt sich die Regierung auch in diesen  Bereich ein.“ Dash wird in Venezuela bereits an vielen Orten akzeptiert und die  Zahl der Händler ist im Jahr 2018 auf über 2500 gewachsen. Zu den  wichtigsten Akzeptanzstellen zählen dabei die großen Ketten Traki,  Church’s Chicken, Subway und Papa John’s. Ob der Erlass der Regierung  sich hierauf auswirkt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. 

Weltweit werden Steuerzahlungen in Kryptowährungen immer häufiger möglich

Bereits mehrere Regierungen haben Dekrete erlassen, die es  Steuerzahlern ermöglichen, die Forderungen des Staats mit  Kryptowährungen zu begleichen. Der große Online-Shop Overstock, dessen  Geschäftsführer bereits seit Jahren ein Fan von Kryptowährungen ist, gab  bekannt, dass das Unternehmen nun Steuern in Ohio  in Kryptowährungen zahlen würde, nachdem der Bundesstaat eine  entsprechende Regelung erlassen hatte. Dieser Schritt deutet ebenso wie  jenes Dekret der venezolanischen Regierung darauf hin, dass  Kryptowährungen auch von vielen Politikern als zukünftig-relevante  Zahlungsmethode angesehen werden. 

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