Venezuela fordert bestimmte Steuern in Kryptowährungen ein
Laut einem Dekret der venezolanischen Regierung müssen nun bestimmte Steuern in Kryptowährungen bezahlt werden, was einen weiteren Schritt in Richtung Massenakzeptanz darstellen könnte.
Das Dekret stellt eine Reihe von Steuerrichtlinien vor, wobei einer der zentralen Punkte jener ist, dass Kryptowährungsnutzer künftig ihre Steuern in der Kryptowährung zahlen müssen, die für das jeweilige Steuerpflichtige Ereignis verwendet wurde. Wenn also ein Unternehmen eine Kryptowährung akzeptiert, muss es sich keine Gedanken mehr darum machen, diese Einnahmen wieder in die lokale Währung umzuwandeln, bevor es die Steuern bezahlt. Die Umsetzung dieser Vorschrift ist jedoch noch nicht in Kraft getreten.
Alejandro Echeverria von Dash Merchant sprach davon, dass es nur eine Ankündigung sei und noch nichts Konkretes bekannt gegeben wurde. Die tatsächliche Umsetzung könnte für die Regierung noch eine deutliche Herausforderung mit sich bringen:
„Es wird eine große Herausforderung für die Regierung sein, herauszufinden welche Transaktion mit einer Kryptowährung durchgeführt wurde. Ich kann mir kein exaktes Kontrollsystem vorstellen und es wird interessant sein zu sehen, was letztlich erlassen wird.“ Die venezolanische Regierung nimmt seit einigen Jahren eine positive Haltung gegenüber Kryptowährungen ein, wobei besonders die staatliche Kryptowährung Petro gefördert wird.
Staatlicher Einfluss auf Kryptowährungen kann die Akzeptanz erhöhen, jedoch auch die Attraktivität senken
Die Akzeptanz im Bereich der Steuerzahlungen ist sicher ein starkes Signal, von dem die allgemeine Akzeptanz von Kryptowährungen profitieren könnte, da es Kunden und Händlern Rechtssicherheit bietet und eine bedeutende Hürde beseitigt. Laut Echeverria hat dieser Erlass jedoch auch seine Schattenseiten, da dezentrale Währungen gerade deswegen so reizvoll sind, da sie von der Regierung unabhängig sind:
„Der Erlass hat positive und negative Seiten, je nachdem, was man für wichtiger erachtet. Das Ökosystem profitiert von einer zunehmenden Legalisierung, doch viele Menschen fühlen sich gerade deswegen von Kryptowährungen angezogen, da sie die Nicht-Staatlichkeit und Einfachheit schätzen. Und nun mischt sich die Regierung auch in diesen Bereich ein.“ Dash wird in Venezuela bereits an vielen Orten akzeptiert und die Zahl der Händler ist im Jahr 2018 auf über 2500 gewachsen. Zu den wichtigsten Akzeptanzstellen zählen dabei die großen Ketten Traki, Church’s Chicken, Subway und Papa John’s. Ob der Erlass der Regierung sich hierauf auswirkt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
Weltweit werden Steuerzahlungen in Kryptowährungen immer häufiger möglich
Bereits mehrere Regierungen haben Dekrete erlassen, die es Steuerzahlern ermöglichen, die Forderungen des Staats mit Kryptowährungen zu begleichen. Der große Online-Shop Overstock, dessen Geschäftsführer bereits seit Jahren ein Fan von Kryptowährungen ist, gab bekannt, dass das Unternehmen nun Steuern in Ohio in Kryptowährungen zahlen würde, nachdem der Bundesstaat eine entsprechende Regelung erlassen hatte. Dieser Schritt deutet ebenso wie jenes Dekret der venezolanischen Regierung darauf hin, dass Kryptowährungen auch von vielen Politikern als zukünftig-relevante Zahlungsmethode angesehen werden.
This post is also available in: English